Am Mittwoch beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 3000 der bundesweit rund 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wert-Branche an einem ganztägigen Ausstand. "Das war ein starkes Signal an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Auf die Bargeldversorgung hatte der Streik Banken und Handel zufolge bislang kaum Auswirkungen.

Verdi fordert für die Beschäftigten der Geld- und Wert-Branche, die die Bargeldversorgung von Banken und Geschäften sicherstellt, bei einer Laufzeit von zwei Jahren eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr der Laufzeit beziehungsweise eine Erhöhung des Monatsgehalts um 250 Euro pro Jahr. Zudem sollten die Gehälter in Ost und West angeglichen werden. Nach Gewerkschaftsangaben liegen die Monatsgehälter für die Geldzähler und Geldtransportfahrer im Osten aktuell bei 1800 bis 2400 Euro und im Westen bei 2200 bis 2900 Euro brutto.

Die Fronten sind verhärtet: Nach fünf ergebnislosen Runden werden die Tarifverhandlungen am Donnerstag und Freitag (3./4. Januar) fortgesetzt. Die Arbeitgeber seien bereits bei der letzten Verhandlungsrunde an ihre Schmerzgrenze gegangen, sagte eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW).

Banken und Handel zufolge hat der Ausstand bislang kaum Folgen für die Bargeldversorgung. "Wir sehen für den Handel keine Auswirkungen", sagte ein Sprecher des Handelsverbands Deutschland (HDE). Auch die Kreditinstitute gaben weitgehend Entwarnung. Bislang gebe es keine Anhaltspunkte für größere Auswirkungen, erklärte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), der Zusammenschluss der fünf deutschen Bankenverbände. Es könnte aber zu punktuellen Einschränkungen in der Bargeldversorgung kommen.

Bei der Commerzbank kommt es einem Sprecher zufolge vereinzelt zu Bargeldengpässen an den Automaten. In den meisten der 1000 Commerzbank-Filialen gebe es aber keine Störungen. Bei der Deutschen Bank gebe es keine Auswirkungen auf die Bargeldversorgung, sagte eine Sprecherin.

Die BDGW geht davon aus, dass sich die Folgen des Ausstands auch am Donnerstag in Grenzen halten werden. Es sei nur mit kleineren Störungen zu rechnen, sagte die Sprecherin.