(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank hat am Donnerstag mit ihren Zahlen zum dritten Quartal am Markt gepunktet. Die Aktien des Geldinstituts gingen als bester Wert im schwachen Dax mit einem Plus von 2,35 Prozent auf 12,00 Euro aus dem Handel. Die zuletzt ins Stocken geratene Kurserholung nahm damit wieder Fahrt auf.

Im Schlepptau der Commerzbank gewannen die Papiere der Deutschen Bank als zweitbester Dax-Wert 1,70 Prozent. In der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht war der Bankensektor einer der stärksten.

Händler lobten die Kapitalausstattung der Commerzbank. So hatte die harte Kernkapitalquote zum Ende des dritten Quartals bei 13,5 Prozent gelegen und damit die Erwartungen übertroffen. Die Analysten der französischen Bank Exane BNP Paribas wiesen allerdings auf die Schwankungsanfälligkeit dieser Kennziffer hin.

Der operative Gewinn der Frankfurter lag in etwa im Rahmen der Erwartungen. An den durchschnittlichen Marktschätzungen dürfte sich daher zunächst kaum etwas ändern.

Das Bankhaus habe seine Erwartungen insgesamt erfüllt, schrieb Equinet-Analyst Philipp Häßler in einer aktuellen Studie. Der Vorsteuergewinn habe dank höherer Einmalerträge und etwas niedrigerer Kosten sowie geringerer Rückstellungen positiv überrascht. Die Kernkapitalquote befinde sich nun auf einem guten Niveau.

Mit einem Kursgewinn von bislang rund 65 Prozent sind die Commerzbank-Anteile im Dax bisher der drittstärkste Wert in diesem Jahr. Anders sieht es bei den Aktien der Deutschen Bank aus, die mit einem Minus von knapp 3 Prozent zu den schwächsten Dax-Papieren zählen.

Dabei hatten die Titel der Commerzbank zuletzt auch von Übernahmefantasie profitiert. Als mögliche Interessenten waren dabei am Markt unter anderem die französischen Institute BNP Paribas und Credit Agricole sowie die italienische Unicredit genannt worden.

Von alten Höchstständen sind die Aktien des seit der Weltfinanzkrise teilverstaatlichten Geldhauses aber weiterhin weit entfernt. Aktuell kosten die Papiere nur rund ein Zwanzigstel im Vergleich zum Kurs vom Sommer 2007. Der deutsche Staat hält derzeit noch etwas mehr als 15 Prozent der Anteile. Allerdings wird schon seit einer Weile über einen Ausstieg spekuliert./edh/ajx/he