Flamatt (awp) - Die Comet-Gruppe macht für das Geschäftsjahr 2019 auch im Vorfeld der Bilanzmedienkonferenz keine genaueren Prognosen. Das Unternehmen sieht sich aber mit den im letzten Jahr getroffenen Massnahmen gut aufgestellt.

Man gehe mit einer starken Bilanz und einer tiefen Nettoverschuldung ins Geschäftsjahr 2019, teilte die Herstellerin von Röntgenmodulen und Vakuumkondensatoren am Donnerstag mit. Ausserdem entfielen auf Stufe EBITDA die einmaligen Kosten für die Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität.

Die Visibilität im Halbleitermarkt - und insbesondere mit Blick auf die Nachfrage nach 3D NAND-Speicherchips - sei aber für alle Marktteilnehmer weiterhin sehr gering, hiess es. Deshalb sei vorläufig keine Gesamtaussage zum Geschäftsjahr 2019 der Gruppe möglich.

Gruppenprognose für 2019 bereits im Herbst gestrichen

Zuvor hatte man sich bei Comet für 2020 ein Umsatzziel von 500 Millionen Franken gesteckt und bereits für das laufende Jahr eine EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent als erreichbar bezeichnet. Dieses Ziel wurde allerdings bereits im vergangenen November mit der zweiten Gewinnwarnung 2018 wegen des schleppenden Geschäftsgangs gestrichen.

Auf Stufe der einzelnen Geschäftsbereiche werden aber dennoch Prognosen gemacht. Für die Division Plasma Control Technologies sieht Comet im ersten Halbjahr 2019 aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage nach 3D NAND-Speicherchips in Kombination mit hohen Lagerbeständen einen Umsatz von rund 10 bis 20 Prozent unter dem Niveau des zweiten Halbjahrs 2018.

Für die Division X-Ray Systems wird im Gesamtjahr ein leicht höherer Umsatz sowie eine EBITDA-Marge im Bereich von rund 6 Prozent in Aussicht gestellt und bei X-Ray Modules ein Umsatzwachstum ähnlich wie im Vorjahr. Ebeam Technologies sollte gemäss den Prognosen einen Umsatz von rund 15 Millionen Franken erreichen und einen Verlust auf Stufe EBITDA von maximal 5 Millionen ausweisen.

Bereits Mitte Februar hatte Comet die Eckwerte für 2018 publiziert und diese Zahlen nun bestätigt. Demnach verzeichnete die Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen leichten Umsatzrückgang auf 436,4 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (EBITDA) hat sich wegen Restrukturierungskosten auf 37,8 Millionen beinahe halbiert und der Reingewinn lag mit 12,3 Millionen noch bei gut einem Drittel des Vorjahreswertes.

Comet führte für den Umsatzrückgang starke Verwerfungen am Halbleitermarkt an. Vor allem die schwache Nachfrage nach Speicherchips und die von einigen Herstellern verschobenen Investitionen in die Ausrüstung von Fabriken machten Comet zu schaffen. Um sich auf die neue Lage am Markt einzustellen, ergriff Comet Massnahmen, welche allerdings Ende 2018 bereits abgeschlossen worden waren.

Comet weiterhin gegen den Veraison-Kandidaten für den VR

So reduzierte Comet die Produktionskapazitäten, trennte sich vom Hersteller der "ebeam"-Systeme am US-Standort Davenport, und es wurde ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Ergebnisse im Röntgensystemgeschäft an die Hand genommen. Dies alles führte zu Einmalkosten auf Stufe EBITDA von insgesamt 10,5 Millionen Franken. Wegen des geringeren Gewinns soll auch die Dividende um 30 Rappen auf 1,20 Franken reduziert werden.

In der Auseinandersetzung mit dem Grossaktionär Veraison über die künftige Besetzung des Verwaltungsrats hält Comet an der bisherigen Position fest. Die Zuwahl von dem von Veraison vorgeschlagenen Kandidaten Heinz Kundert in den Verwaltungsrat und dort als Präsident werde abgelehnt, hiess es. Der von der Comet-Gruppe vorgeschlagene Christoph Kutter verfüge über "beste Voraussetzungen".

cf/tt