"Für 2020 wird das Wachstum angesichts des derzeit schleppenden wirtschaftlichen Umfelds und der anhaltend ungünstigen Wechselkursbedingungen begrenzt sein," kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Daher sollen die Kosten um rund 50 Millionen Franken (47 Millionen Euro) reduziert und im Zuge dessen 500 bis 600 Stellen gestrichen werden.

2019 verbuchte der in Muttenz bei Basel ansässige Konzern wegen Rückstellungen für ein Verfahren der EU-Kommission einen Gewinneinbruch. Das Nettoergebnis sank auf 38 Millionen Franken von 356 Millionen im Jahr davor. Der Umsatz verfehlte mit 4,39 Milliarden Franken den Vorjahreswert nur knapp. An der Börse legte die Aktie zum Handelsstart mehr als fünf Prozent zu.

Clariant hat turbulente Zeiten hinter sich. Mitte vergangenen Jahres war ein geplantes Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudiarabischen Petrochemieunternehmen Sabic - dem größten Clariant-Aktionär - gescheitert. Konzernchef Ernesto Occhiello trat einen Tag zuvor zurück. Seinen Posten hat seitdem Präsident Hariolf Kottmann übergangsweise übernommen, der 2017 wegen des Widerstands von Großaktionär White Tale mit dem Versuch scheiterte, Clariant mit dem US-Konzern Huntsman zu fusionieren.

Der Spezialchemiehersteller hat sich zum Ziel gesetzt, sich von weniger wachstums- oder margenstarke Geschäfte zu trennen. Im Dezember wurde Masterbatches - das Geschäft mit Additiven und Farben für Kunststoffe - für rund 1,6 Milliarden Dollar an die US-Firma PolyOne verkauft. Insidern zufolge wurde zuletzt ein neuer Anlauf zur Veräußerung des Pigmente-Geschäfts gestartet. Die Suche nach einem Konzernchef geht zudem weiter.