Zürich (awp) - Die Papiere von Clariant ziehen am Mittwoch deutlich an. Der Spezialchemiekonzern hat die Geschäftseinheit Masterbatches wie geplant losgeschlagen und kann mit dem Geld nun eine saftige Sonderdividende von drei Franken je Aktie auszahlen. Schon kommenden Mittwoch ist Bescherung - und somit rechtzeitig vor den grossen Sommerferien.

Die Titel von Clariant klettern bis 09.50 Uhr um 7,4 Prozent oder um 1,38 auf 19,99 Franken (SPI +0,1%). Der Aufschlag in den Aktien fällt damit deutlich geringer als die Auszahlung aus. Auf den aktuellen Kurs bezogen errechnet sich eine Rendite von gut 15 Prozent.

Clariant konnte am Morgen den erfolgreichen Abschluss des Verkaufs des Masterbatches-Geschäfts an die US-amerikanische PolyOne für 1,56 Milliarden Dollar bekannt geben. Damit wird die an der Generalversammlung genehmigte Sonderausschüttung schon jetzt fällig. Ursprünglich war von einem Vollzug der Transaktion im Spätsommer die Rede.

Um die strategische Neuausrichtung abzuschliessen, muss Clariant jetzt noch das Pigmentgeschäft losschlagen. Für die Bank Vontobel wird Clariant im Zuge dieser Neuausrichtung zu einem attraktiven Übernahmeziel. Helvea Baader sieht dies ähnlich und spricht vom "wahrscheinlichsten Übernahmekandidaten" der Branche.

Übernahmegerüchte rund um Clariant machen seit Jahren immer wieder die Runde, zuletzt wurden sie von zwei Medienberichten befeuert. Hatte am Dienstag der Finanzblog "The Market" berichtet, Clariant suche den Zusammenschluss mit einem Mitbewerber oder werde zur Beute eines Private-Equity-Hauses, doppelte der "Tagesanzeiger" am Mittwoch nach.

Dem Blatt zufolge hat sich das Klima zwischen Clariant und seinem Grossaktionär zuletzt erheblich abgekühlt. Das Unternehmen befinde sich nun mit vier möglichen Partnern in Fusionsgesprächen. Es sei geplant, Saudi Aramcos Beteiligung von 31,5 Prozent durch ein Zusammengehen mit einem anderen Konzern zu verwässern und dem Investor eine "gesichtswahrende Lösung" zum Ausstieg zu offerieren.

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