Muttenz (awp) - Der Spezialchemiekonzern Clariant stellt zusammen mit seinem neuen Grossaktionär aus Saudi-Arabien die Weichen für die Zukunft. Einige Geschäftsteile werden kombiniert, andere sollen verkauft werden. Und der neue Konzernchef wird von der Saudi Basic Industries Corporation (Sabic) gestellt, die gut 25 Prozent an Clariant besitzt.

Wie Clariant am Dienstag mitteilt, sollen etwa die eigenen Geschäftsbereiche mit Additiven und hochwertige Masterbatches mit Teilen von Sabic zusammengeführt werden. Diese sollen künftig den Geschäftsbereich High Performance Materials bilden. Aus der anderen Seite soll das verbleibende Geschäft des Segments Plastics & Coatings-Geschäft bis 2020 veräussert werden.

Von der Aufwertung des Portfolios verspricht sich Clariant einen deutlichen Wachstumssprung. Ab 2021 soll das Unternehmen auf einen Umsatz von rund 9 Milliarden Franken, eine EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent und einen Operating Cashflow von mehr als 1,2 Milliarden Franken kommen.

Neuer CEO kommt von Sabic

Gleichzeitig sollen vier Sabic-Vertreter im Clariant-Verwaltungsrat Einsitz erhalten. Dazu soll das Aufsichtsgremium von Clariant auf 12 Mitglieder erweitert werden. Als neuer Präsident des Verwaltungsrates wird der heutige CEO Hariolf Kottmann vorgeschlagen. Er wird damit der Nachfolger von Rudolf Wehrli.

Auch der neue CEO kommt von Sabic: Ab dem 16. Oktober 2018 soll Ernesto Occhiello diese Position bekleiden. Er ist heute der Leiter des Specialties-Geschäfts von Sabic.

Ferner wurde mit dem Grossaktionär eine Governance-Vereinbarung zur Festlegung der langfristigen strategischen Beziehung unterzeichnet. Dieser bestätige die Stellung von Sabic als strategischer Ankeraktionär und definiere die Unabhängigkeit von Clariant als börsenkotiertes Unternehmen unter Schweizer Corporate Governance.

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