Zürich (awp) - Die Cembra Money Bank will die Mehrheit des Ertrags künftig im Kreditkartengeschäft erwirtschaften. Ausserdem plane die Bank den Einstieg in den Markt für Unternehmenskredite, wie Firmenchef Robert Oudmayer in einem Interview mit dem Onlineportal The Market vom Montag erklärte.

"Die Natur unseres Geschäftsmodells verändert sich", sagte der Cembra-CEO. 2008 habe das Unternehmen zwar schon Kreditkarten ausgegeben und sei im Autoleasing aktiv gewesen, geprägt sei das Geschäft des Unternehmens aber von Konsumkrediten gewesen. In drei bis vier Jahren werde Cembra aber ein Kreditkartenanbieter mit einem Konsumkredit- und eine Autogeschäft sein. "Die Mehrheit der Einnahmen wird vom Kartengeschäft kommen", so Oudmayer.

Cembra sei in jüngster Zeit "robuster geworden, da wir jetzt mit drei gleich starken Armen arbeiten: Konsumkredite, Leasing, Kreditkarten", führte der CEO aus. Im Konsumkreditgeschäft werde der Druck auf die Zinsmargen wegen der Einführung der Zinsobergrenze im ersten Halbjahr 2019 zwar noch sichtbar werden. Für das zweite Semester erwarte er aber eine Stabilisierung. Robust verlaufe das Kreditkartengeschäft, ergänzte er.

Derzeit arbeite der Finanzdienstleister an einem Projekt, um in den Markt für Unternehmenskredite einzusteigen. Für Kleinunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern wolle Cembra unbesicherte Darlehen für Working Capital bieten, sagte Oudmayer. Noch in diesem Jahr werde Klarheit geschaffen, wann losgelegt werden solle.

Offen für Akquisitionen

Offen ist das Unternehmen auch für Akquisitionen. "Wir haben eine gute Feuerkraft. Wir können und wir wollen zukaufen", sagte der Firmenchef. Potenzielle Übernahmen müssten aber drei Kriterien standhalten: Entspricht das Kaufobjekt den Anforderungen an eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent, passt es in die Strategie und ist es erschwinglich. "Wir handeln zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 17. Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu höheren Bewertungen zukaufen", so Oudmayer weiter.

Hoffnungen auf eine Sonderdividende für das laufende Jahr erteilt Oudmayer eine Absage. Die Aktionäre von Cembra würden eine Nachhaltige Dividende wollen, führte der CEO aus. Die hohe Ausschüttungsquote von 60 bis 70 Prozent des Jahresgewinns soll denn auch beibehalten werden.

Zu seinen persönlichen Zielen sagte Oudmayer: "Ich werde nicht für immer bleiben - aber es macht nach wie vor grossen Spass, CEO von Cembra zu sein".

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