DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Führungskrise beim Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) hat am Mittwoch zu einem Kurseinbruch bei den Aktien des Handelsriesen geführt. Bis zum Mittag verlor die Ceconomy-Aktie rund fünf Prozent auf 4,86 Euor. Der Konzern hatte am Dienstagabend in einer Ad-hoc-Mitteilung überraschend angekündigt, der Aufsichtsrat werde am Donnerstag "über eine mögliche vorzeitige Beendigung der Bestellung des Vorstandsvorsitzenden, Herrn Jörn Werner, beraten". Eine Entscheidung solle noch am selben Tag fallen.

Der Analyst Volker Bosse von der Baader Bank urteilte, die Diskussion über eine Umbesetzung sei "weder für das operative Geschäft in den Filialen noch für das Ansehen der Media-Markt- und Saturn-Holding hilfreich".

Werner hatte erst im März die Führung von Ceconomy übernommen. Zuvor stand er von 2015 bis 2018 an der Spitze der Werkstattkette ATU. Davor verantwortete er die Neuausrichtung der Elektronik-Handelskette Conrad Electronic.

Bei Media Markt und Saturn liefen die Geschäfte zuletzt eher schlecht. So stagnierte der Umsatz von Ceconomy im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2018/19 (April bis Juni) bei 4,6 Milliarden Euro. Im Online-Geschäft kam der Händler nach zweistelligen Wachstumsraten in den Vorquartalen nur noch auf ein Plus von 1,7 Prozent.

Dennoch läuft es für die Aktie im bisherigen Jahresverlauf gut. Im vergangenen Jahr war sie allerdings noch der größte Flop im Nebenwerte-Index SDax. 2019 ging es nun seit dem Rekordtief im Januar um rund zwei Drittel nach oben. Rückenwind bis zu einem Zwischenhoch über 6 Euro im Mai hatte dabei vor allem die Ankündigung eines Sparprogramms geliefert./rea/DP/mis