Die US-Investmentgesellschaft Capital Group aus Los Angeles hält 3,1 Prozent an dem Institut und ist damit einer der sechst größten Investoren, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung am Donnerstag hervorging. Unter anderem sind die Scheichs aus Katar über zwei Fonds mit insgesamt mindestens 6,1 Prozent beteiligt. Zudem halten der Finanzinvestor Cerberus und die US-Investmentfirma Blackrock größere Aktienpakete.

An der Börse kam der neue Investor aus den USA gut an. Die Deutsche-Bank-Aktien kletterten um 4,3 Prozent auf 8,61 Euro und waren mit Abstand größter Gewinner im Dax. Seit Anfang des Jahres gewannen die Titel 24 Prozent an Wert, nachdem sie im Sommer 2019 noch auf ein Rekordtief von 5,78 Euro eingebrochen waren. Die Deutsche Bank begrüßte den neuen Großaktionär. "Wir freuen uns über alle Aktionäre, besonders über solche, die eine Erfahrung und Glaubwürdigkeit wie Capital mitbringen", sagte ein Sprecher. Capital Group wollte sich nicht äußern.

Bank-Chef Sewing hatte in den vergangenen Wochen kräftig die Werbetrommel gerührt für den gut sieben Milliarden Euro schweren Umbau, den er seinem Institut verordnet hat. Das Geldhaus soll sich stärker auf Firmen- und Privatkunden fokussieren und weniger im schwankungsanfälligen Investmentbanking machen, das immer wieder für hohe Verluste gesorgt hat. Weltweit streicht das Institut in den kommenden Jahren 18.000 Jobs. Der Anleihehandel wird zurecht gestutzt, der Aktienhandel komplett dicht gemacht.

Capital Group verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von fast zwei Billionen Dollar. Die Investmentgesellschaft sei früher bereits an der Deutschen Bank beteiligt gewesen, habe dann aber Anteile verkauft und sich gegen Ende des vergangenen Jahres für den Wiedereinstieg entschieden, sagt ein Insider.