Die geplante Übernahme sei ein wichtiger Baustein beim Vorhaben, zu einem führenden Unternehmen für Infrastruktur-Technologie zu werden, erklärte Broadcom-Chef Hock Tan am Mittwoch. Nach Angaben der beiden Firmen wird CA mit 44,50 Dollar je Aktie bewertet. Die Papiere waren mit 37,21 Dollar aus dem Handel gegangen und stiegen nachbörslich um 15,6 Prozent. Broadcom-Aktien fielen dagegen um 5,5 Prozent.

CA war früher als Computer Associates bekannt und hat seine Wurzeln in Anwendungen für Mainframe-Rechner, die etwa Banken einsetzen. CA konzentriert sich inzwischen immer stärker auf das Cloud-Geschäft.

Experten zeigten sich angesichts der Broadcom-Pläne skeptisch. Konzernlenker Tan hatte beim Kauf anderer Chipfirmen die verschiedenen Betriebe zusammengelegt und so Geld gespart. Der Analyst Kinngai Chan von der Summit Insights Group sagte jedoch, es sei unklar, ob dies auch bei CA gelingen werde. Der geplante Kauf werde bei Investoren Unbehagen auslösen. Der Experte Amit Daryanani von RBC Capital Markets schrieb in einer Mitteilung, Broadcom müsse noch viel erklären.

Broadcom wollte eigentlich für 117 Milliarden Dollar den US-Rivalen Qualcomm im Rahmen einer feindlichen Übernahme kaufen. US-Präsident Donald Trump untersagte die Transaktion jedoch aus Sicherheitsgründen. Damals hatte Broadcom den Konzernsitz in Singapur. Inzwischen ist das Unternehmen im kalifornischen San Jose beheimatet und unterliegt damit formell nicht dem mächtigen Ausschuss für Auslandsinvestitionen (Cfius), der solche Vorhaben verbieten kann.