"Wir haben den Immunologie-Zug in den vergangenen Jahren verpasst, aber wir sind fest entschlossen, aufzuholen", sagte Jorge Insuasty, zuständig für die weltweite Entwicklung bei Sanofi, am Mittwoch. Sanofi sei auf dem besten Weg, wieder eine solide Position bei Krebsmedikamenten einzunehmen. Das Unternehmen habe eine "beträchtliche Zahl" an Substanzen in der Pipeline. Gegenwärtig arbeiten die Franzosen an zehn neue Krebsmedikamenten. Aber nur eines davon - die Immuntherapie Cemiplimab, die mit dem US-Partner Regeneron entwickelt wurde - hat es bislang bis zum Zulassungsprozess in den USA und der Europäischen Union geschafft. Das Mittel soll zur Behandlung einer bösartigen Hautkrebsart auf den Markt gebracht werden.

Die Immuntherapie ist das am schnellsten wachsende Feld im jährlich 100 Milliarden Dollar schweren Markt für Krebsmedikamente. Bis 2021 werden ihr Umsätze von mehr als 25 Milliarden Dollar zugetraut. Die Pharmaindustrie liefert sich ein regelrechtes Wettrennen um die Vorherrschaft in diesem Gebiet, das von den US-Pharmariesen Merck & Co mit dem Mittel Keytruda sowie Bristol-Myers mit der Immuntherapie Opdivo angeführt wird. Experten warnen bereits, dass sich viele Unternehmen auf ähnliche Ziele konzentrieren. Die Branche testet deshalb auch die Kombination mit anderen Medikamenten zur Bekämpfung von Krebs. Dabei gab es aber schon einige Rückschläge, die etwa Merck & Co sowie die Schweizer Roche verdauen mussten.