TEHERAN (dpa-AFX) - Der iranische Präsident Hassan Ruhani will trotz erneuter Kritik an der Regionalpolitik Saudi-Arabiens weiter an seinem Versöhnungskurs festhalten. "Die Politik der Saudis in Syrien, Irak und Libanon hat nichts gebracht", sagte Ruhani am Dienstag. Das gelte auch für den von den Saudis geführten Krieg in Jemen. Dort kämpft Saudi-Arabien an der Seite der jemenitischen Regierung gegen die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Trotz der Differenzen habe der Iran aber "keine Probleme" damit, die Beziehung zu verbessern, wenn es der Sicherung des Friedens in der Region diene, so der Präsident bei einem Treffen mit Omans Außenminister Jussuf bin Alawi in Teheran.

Der Iran will mit seinem Plan "Koalition der Hoffnung" für Frieden im Persischen Golf und in der Straße von Hormus sorgen. Dieser könne aber nur durch eine Zusammenarbeit der regionalen Staaten gewährleistet werden, betonte Ruhani erneut. Dazu gehören neben Saudi-Arabien auch die anderen Golfstaaten Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und Irak. Die Amerikaner und Europäer sind laut Ruhani dagegen nicht an einem Frieden in der Region interessiert, sondern lediglich an weiteren Waffenverkäufen und an mehr Geld.

Eine Annäherung ist allerdings nicht ganz einfach: Saudi-Arabien hat mit dem Iran keine diplomatischen Beziehungen mehr, seitdem iranische Demonstranten 2016 Teile der saudischen Botschaft in Teheran in Brand steckten. Beide Staaten haben zudem Differenzen im Syrien-Konflikt. Der Iran unterstützt dort den Präsidenten Baschar al-Assad, die Saudis hingegen Rebellen. Mehrere Versuche Ruhanis, die Differenzen zu beenden, wurden von den Saudis bis jetzt abgelehnt./str/fmb/DP/fba