FRANKFURT/SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nach starken Verlusten vom Vortag vorerst stabilisiert. Am Morgen ging es mit den Notierungen leicht nach oben. Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 72,48 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um neun Cent auf 67,03 Dollar.

Am Mittwoch hatte einmal mehr der Handelsstreit zwischen den USA und China die Notierungen stark belastet. Beide Ölpreise waren jeweils mehr als zwei Dollar eingebrochen, wobei der US-Ölpreise den tiefsten Stand seit Mitte Juni erreichte. Die Eskalationsspirale drehte sich zuletzt weiter und die beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten neue Strafzölle auf Waren des jeweils anderen Landes angekündigt. Am Ölmarkt wächst die Sorge, dass es zu einem Handelskrieg kommen könnte, der die Weltwirtschaft insgesamt belasten und die Nachfrage nach Rohöl spürbar bremsen könnten.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern stellt der Handelsstreit auch künftig eine potentielle Belastung für die Ölpreise dar. "Die Investoren sind derzeit eindeutig besorgt", beschrieb Analyst Daniel Hynes von der Australia & New Zealand Banking Group die Stimmung. Nach Einschätzung des Experten Hynes könnte sich der Druck auf die Ölpreise weiter verstärken./jkr/zb