NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nach ihrem plötzlichen Preisrutsch am Dienstagnachmittag uneinheitlich gezeigt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete gegen Mittag 77,88 US-Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August fiel hingegen um 30 Cent auf 73,84 Dollar.

Am Dienstag waren die Ölpreise im Nachmittagshandel noch stark unter Druck geraten. Vor dem Preisrutsch war amerikanisches Rohöl erstmals seit Ende 2014 über die Marke von 75 Dollar gestiegen. Dann folgte jedoch ein rascher Einbruch um bis zu zweieinhalb Dollar. Später stabilisierten sich die Preise wieder.

Die Lage am Ölmarkt ist nach wie vor geprägt durch Engpässe auf der Angebotsseite. Dazu tragen Förderausfälle in zahlreichen Ländern bei, darunter Libyen und Venezuela. Hinzu kommen Sanktionen der USA gegen den Iran, die den Ölverkauf des Landes deutlich belasten dürften.

"Der Brentölpreis bleibt in Schlagdistanz zur Marke von 80 Dollar je Barrel und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann diese wieder erreicht wird", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Auch eine in Aussicht gestellte Ausweitung der Ölproduktion durch Saudi-Arabien dürfte daran wenig ändern.

Das Ölkartell Opec und mit ihm verbündete Staaten haben zwar angekündigt, die Ausfälle auszugleichen. Fachleute bezweifeln aber, dass die avisierte Fördererhöhung von etwa einer Million Barrel pro Tag ausreichen wird./jkr/tos/jha/