NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag im Vorfeld richtungweisender Entscheidungen wichtiger Förderländer gestiegen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 73,93 US-Dollar. Das waren 87 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 72 Cent auf 66,26 Dollar.

Im Fokus der Anleger steht eine Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in Wien, bei der über die Zukunft der seit Anfang 2017 laufenden Förderkürzungen gesprochen wird. Die Sitzung wird geprägt von Differenzen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Teheran kann aus technischen und politischen Gründen seine Produktion nicht ausweiten und ist daher an einer Preispflege durch ein möglichst geringes Aufstocken der Opec-Förderung interessiert.

Man erwäge eine leichte Ausweitung der Öl-Förderung, ohne das selbst auferlegte Limit entscheidend zu überschreiten, hieß es am Freitag zu Beginn der Tagung. Es gehe darum, den Markt, der aktuell von einer hohen Nachfrage geprägt ist, zu stabilisieren, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al-Mazrouei. Eine offizielle Erhöhung um eine Million Barrel, wie von einem gemeinsamen Komitee empfohlen, würde in der Praxis kein Überschreiten des Limits bedeuten, unter anderem, weil das krisengebeutelte Venezuela mit deutlichen Produktionsausfällen zu kämpfen hat./tos/jsl/jha/