NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 76,68 US-Dollar. Das waren 86 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung fiel um 40 Cent auf 66,64 Dollar.

Die Rohölausfuhren von Saudi-Arabien sind im Mai auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Dies sei ein weiteres Signal für eine Ausweitung der Förderung. Saudi-Arabien und Russland hatten sich zuletzt für eine Produktionsausweitung ausgesprochen. Am 22. Juni soll in Wien auf einem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) über eine Ausweitung der Förderung gesprochen werden.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern hat auch eine gestiegene Fördermenge in den USA den Preis für amerikanisches Öl belastet. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Förderung in der vergangenen Woche einen neuen Rekordstand erreicht hatte. Rohstoffexperten der Commerzbank sehen den Haupttreiber in der Schieferölproduktion in Texas: "Aufgrund von Pipelineengpässen kann diese nur eingeschränkt an die US-Golfküste abtransportiert werden, was zu einem lokalen Überangebot führt."/jsl/tos