NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag zugelegt. Nach leichten Verlusten im frühen Handel schafften die Notierungen am späten Vormittag den Sprung in die Gewinnzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete gegen Mittag 73,25 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Montag. Der Preis für US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 45 Cent auf 68,34 Dollar.

Marktbeobachter erklärten die steigenden Ölpreise mit dem jüngsten verbalen Säbelrasseln zwischen den USA und dem Iran. Irans Präsident Hassan Ruhani hatte mit einer Blockade der Ölexportrouten am Persischen Golf gedroht. US-Präsident Donald Trump reagierte mit martialischen Worten.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank haben die Drohungen zwischen dem Iran und den USA aber nur vergleichsweise geringe Kursbewegungen zur Folge. "Offensichtlich misst der Markt einer Eskalation der Iran-Krise nur eine geringe Wahrscheinlichkeit bei", hieß es in einer Analyse.

Die Commerzbank-Experten sehen auch kaum Auswirkungen durch Streiks in Fördereinrichtungen in der Nordsee. Neben einem Ausstand auf einigen norwegischen Ölplattformen kam gestern noch ein 24-stündiger Streik von britischen Ölarbeitern hinzu.

Im weiteren Tagesverlauf werden die Anleger Zahlen des privaten Instituts API zu den Rohöllagerbeständen im Blick behalten. Sie gelten als Vorabindikator für die offiziellen Zahlen, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Allerdings weichen die API-Zahlen häufig von den offiziellen Daten ab./jkr/jsl/jha/