NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Am Markt bleibt ein Treffen des Opec-Kartells mit verbündeten Ölstaaten das beherrschende Thema. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 63,27 US-Dollar. Das waren 12 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um drei Cent auf 58,40 Dollar.

Seit Donnerstag laufen Verhandlungen der Opec-Vertreter, die von Beobachtern als zäh beschrieben wurden. Gemeinsam mit verbündeten Ölstaaten wie Russland hat sich das Ölkartell auf eine weitere Kürzung der Ölförderung geeinigt. Nach Angaben eines namentlich nicht genannten Delegierten hätten die in der sogenannten "Opec+" zusammengefassten Staaten die Produktionsmenge um weitere 500 000 Barrel pro Tag gekürzt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Im weiteren Tagesverlauf wird noch weiter verhandelt. Bei den Gesprächen steht auch die Frage im Raum, wie das Kürzungsvolumen auf die einzelnen Teilnehmerstaaten aufgeteilt werden könnte.

Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank scheint eine Verlängerung des derzeit laufenden Abkommens von März 2020 bis Mitte 2020 wohl erst mal vom Tisch. Aufgrund freiwilliger und unfreiwilliger Produktionseinschränkungen fördere die Opec seit Monaten bereits deutlich weniger als im Abkommen vereinbart. "Eigentlich ändert sich durch die aktuellen Beschlüsse wenig", sagte Fritsch./jkr/jsl/jha/