PARIS (dpa-AFX) - Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet im kommenden Jahr keine Engpässe bei der Versorgung der Weltwirtschaft mit Rohöl. Der Ölmarkt werde weiterhin gut versorgt sein, und es sei mit einer insgesamt "ruhigen" Lage zu rechnen, hieß es in dem am Freitag in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten. Für die komfortable Angebotslage sorge eine steigende Fördermenge in Ländern außerhalb der Organisation erdölexportierender Länder (Opec).

Das steigende Angebot außerhalb des Ölkartells basiert nach Einschätzung der IEA-Experten vor allem auf höheren Produktionsmengen in den USA und in anderen Ölstaaten wie Brasilien oder Norwegen. Bei den Ländern außerhalb der Opec erwartet die IEA im kommenden Jahr einen Zuwachs der Fördermenge um durchschnittlich 2,3 Millionen Barrel pro Tag. Damit liegt die aktuelle Prognose um 100 000 Barrel pro Tag höher als im Monat zuvor.

Seit dem Sommer haben sich die Ölpreise auf dem Weltmarkt vergleichsweise stabil gehalten. Selbst ein Angriff auf Ölanlagen im führenden Opec-Staat Saudi-Arabien hatte im September nur zeitweise einen stärkeren Anstieg der Notierungen zur Folge. Aktuell wird ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent mit etwa 62 US-Dollar je Fass gehandelt.

Eine weitere Ursache für die ruhige Lage am Ölmarkt sehen die IEA-Experten in den vergleichsweise hohen Lagerbeständen an Rohöl. Nach Einschätzung des Interessenverbands pumpt auch die Opec trotz einer Förderbegrenzung mehr Rohöl auf den Markt als benötigt werde. Dies werde auch im ersten Halbjahr 2020 der Fall sein. Anfang Dezember werden sich die Opec-Länder mit verbündeten Förderstaaten wie Russland treffen, um über die weitere Förderpolitik zu beraten./jkr/bgf/nas

NNN