BERLIN (dpa-AFX) - Die geplante CO2-Abgabe wird Ölheizungen im Vergleich zu Gasheizungen nochmals verteuern. Das ergab eine Analyse des Internet-Portals Verivox. Ab 2021 werden im Wärmebereich zusätzlich zehn Euro pro Tonne CO2 fällig. Dieser Betrag steigt bis 2025 auf 35 Euro je Tonne. Dann müssen Ölkunden bei einem Bedarf von 20 000 Kilowattstunden laut Verivox mit Mehrkosten von 220 Euro brutto rechnen, Gaskunden dagegen nur mit 170 Euro. Die CO2-Emissionen von Erdgas werden um rund ein Viertel geringer veranschlagt als von Heizöl. Das ist nicht ganz unumstritten, weil bei der Erdgasförderung mehr Methan freigesetzt wird. Finanziell gesehen wird das Heizen mit Gas jedoch attraktiver.

Schon in den vergangenen zehn Jahren hatte Erdgas gegenüber Heizöl einen Kostenvorteil, wenn man nur die reinen Brennstoffkosten betrachtet. Berechnet auf eine Durchschnittsfamilie mit einem Bedarf von 18 000 Kilowattstunden mussten Gaskunden im Jahr 1127 Euro aufwenden, das sind 111 Euro weniger als Heizölverbraucher mit 1238 Euro. Ölkunden seien zudem starken Preisschwankungen ausgesetzt und müssten den richtigen Zeitpunkt erwischen, um den Tank zu füllen. Bei Gaskunden komme es eher auf einen günstigen Versorgungstarif an. Zu den Gesamtkosten eines Heizungssystems gehören neben den reinen Brennstoffkosten auch andere wie Anschaffungs- und Wartungskosten.

Rund die Hälfte der Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt, ein Viertel mit Öl, ein weiteres Viertel mit anderen Heizsystemen, vor allem Fernwärme und Strom. Beim Neubau von Wohnungen und Häusern spielt die Ölheizung kaum noch eine Rolle. Ab 2026 soll im Klimapaket der Bundesregierung nur noch der Einbau von Hybrid-Heizungen erlaubt sein, die auch erneuerbare Energien einbinden./egi/DP/jha