ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Zeiten sinkender Profitabilität beim Chemikalienhändler Brenntag sind nach Ansicht der Schweizer Großbank UBS vorbei. Nach fünf durchwachsenen Jahren rechnet Analyst Rory McKenzie wieder mit nachhaltigem einstelligen Wachstum beim operativen Ergebnis sowie auch beim Gewinn, wie er in einer am Montag vorliegenden Studie schrieb.

McKenzie stufte die im MDax, dem Index für mittelgroße Unternehmen, notierte Aktie von "Neutral" auf "Buy" hoch. Das Kursziel hob er von 50 auf 60 Euro an. Die aktuelle Bewertung der Brenntag-Aktie spiegle die verbesserten Aussichten noch nicht wider, schrieb er und reihte sich damit in die Mehrheit der Analysten ein. Laut der dpa-AFX-Analyser-Statistik empfehlen nun insgesamt 12 Experten das Papier zum Kauf, vier haben ein neutrales Urteil und nur einer rät zum Verkauf.

Die Anteilsscheine reagierten auf die UBS-Studie mit einem Kursplus von 2,2 Prozent auf 53,10 Euro, womit sich noch ein Potenzial von 13 Prozent bis zum neuen Kursziel der UBS ergibt.

Der UBS-Experte verwies auf die mittlerweile wieder günstige Marktlage für Brenntag samt eines knappen Angebota, was auch an Lieferausfällen in China liege. Diese Bedingungen dürften sich auch bis in das Jahr 2019 fortsetzen, erwartet er. Zugleich dürften die über fünf Jahre gesunkenen Gewinnmargen 2017 ihren Tiefpunkt erreicht haben und nun wieder beständig steigen. Getrieben werde dies durch Einsparungen im Zuger einer Restrukturierung in Europa, eine Stabilisierung in der nordamerikanischen Öl- und Gasbranche sowie durch Brenntags Initiativen hin zu einem neuen digitalen Beschaffungsmanagement ab nächstem Jahr.

McKenzie rechnet zudem damit, dass der Chemikalienhändler auch durch Zukäufe seine Gewinne weiter hochtreiben werde. Allerdings "nicht mehr so sehr wie früher", schrieb er. Der Experte rechnet mit einem niedrigen prozentual einstelligen Wachstumsbeitrag durch Zukäufe im Wert von jährlich 100 bis 150 Millionen Euro im Vergleich zu früheren Ambitionen von mehr als 250 Millionen Euro.

Mit der Einstufung "Buy" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent über der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./ck/ag/mis

Analysierendes Institut UBS.