LONDON (dpa-AFX) - Der britische Ölkonzern BP dreht angesichts der doppelten Belastung aus der Covid-19-Krise und dem Ölpreisverfall kräftig an der Kostenschraube. Im laufenden Jahr sollen die organischen Investitionsausgaben auf insgesamt 12 Milliarden US-Dollar (rund 10,9 Milliarden Euro) begrenzt werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in London mit. Das sind etwa 25 Prozent weniger, als sich der Konzern ursprünglich für 2020 vorgenommen hatte. Die Aktie stand am Nachmittag im Einklang mit dem Gesamtmarkt bei rund 1,7 Prozent im Minus. Organische Investitionsausgaben sind bereinigt um Effekte wie etwa Zusammenschlüsse.

Mit den reduzierten Ausgaben einher gehe allerdings auch eine deutlich geringere Fördermenge, die aufs Jahr gesehen unter dem Vorjahreswert liegen werde, hieß es weiter. 2019 hatte BP 3,8 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Derzeit reduziere sich die Menge um etwa um 70 000 Barrel pro Tag.

Mithilfe von Digitalisierungsmaßnahmen und einer verbesserten Integration der einzelnen Konzernbereiche hat sich BP zudem im Vergleich zu 2019 ein Sparziel von rund zweieinhalb Milliarden Dollar bis Ende 2021 vorgenommen. Das Unternehmen hält außerdem an seinem Ziel fest, bis Mitte nächsten Jahres insgesamt 15 Milliarden Dollar durch Unternehmensverkäufe zu erzielen.

Die Briten legen am 28. April ihre Zahlen zum ersten Quartal vor. Das schwierige Marktumfeld dürfte sich im ersten Jahresviertel auf die Ergebnisse ausgewirkt haben, hieß es in der Mitteilung. Wegen der Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 habe es bereits einen erheblichen und zunehmenden Nachfragerückgang nach Treibstoffen, Kerosin und Schmierstoffen gegeben./kro/fba/he