MADRID (dpa-AFX) - Der spanische Ölkonzern Repsol hat zum Jahresstart mit einem starken Chemie- und Raffineriegeschäft und einem Sparkurs den Ölpreisverfall überraschend gut abgefedert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn schrumpfte zwar im ersten Quartal um 38,4 Prozent auf 572 Millionen Euro, wie Spaniens größter Ölkonzern am Donnerstag in Madrid mitteilte. Damit schnitt der Konzern aber deutlich besser ab als von Analysten befürchtet.

Trotz des deutlich niedrigeren Ölpreises blieb der Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres auch im Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas (Upstream-Geschäft) profitabel. Damit setzte sich der Konzern von den Wettbewerbern ab. Entsprechend positiv war die Reaktion am Markt. In einem freundlichen Umfeld legten die Aktien am Donnerstagvormittag um mehr als fünf Prozent zu. Im vergangenen Jahr waren die Aktien schwächster Wert unter den europäischen Ölkonzernen gewesen.

Die positive Entwicklung der Raffinerie-Sparte, zu der die Herstellung von Benzin, Diesel und anderen aus Rohöl und Gas gewonnenen Produkten gehört, sorgte im ersten Quartal bei Repsol wie zuvor bereits bei den anderen europäischen Wettbewerbern Royal Dutch Shell und BP für Schadensbegrenzung. Banco Santander-Analyst Jason Kenney sprach von einer beeindruckenden Entwicklung.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Preis für Rohöl mehr als halbiert. Viele Ölkonzerne kappen ihre Investitionen, streichen Stellen oder verkaufen Unternehmensteile.

Anderen Wettbewerbern setzte der Ölpreisverfall deutlich kräftiger zu. So standen beim britischen Ölgiganten BP und beim US-Konzern Chevron im ersten Vierteljahr Verluste in den Bilanzen. Richtig ins Kontor schlagen die niedrigen Preise aber vor allem bei den kleineren Firmen der US-Frackingbranche: Dort nehmen die Pleiten zu./jha/fbr