FORT WORTH (awp international) - Wegen der anhaltend hohen Ungewissheit um eine Wiederzulassung von Boeings 737 Max streicht American Airlines den Krisenjet noch länger aus dem Flugplan. Der Problemflieger werde voraussichtlich bis 4. Juni nicht mehr zum Einsatz kommen, teilte die US-Fluggesellschaft am Dienstag mit. Zuvor hatte United Airlines die 737 Max bereits bis dahin aus der Planung genommen. Southwest Airlines geht bislang von einem Ausfall bis zum 13. April aus.

Die im Zuge zweier verheerender 737-Max-Abstürze mit insgesamt 346 Toten durch weltweite Flugverbote entstandene Zwangspause dauert bereits seit Mitte März 2019 an und hat zu zahlreichen Flugausfällen geführt. Auf eine rasche Wiederzulassung deutet wenig hin. Nach Konflikten mit der US-Flugaufsicht FAA stoppte Boeing im Dezember die 737-Produktion und feuerte Vorstandschef Dennis Muilenburg.

Zuletzt hatte Boeing auch endlich seinen Widerstand dagegen aufgegeben, dass 737-Max-Piloten eine umfassende Umschulung im Flugsimulator absolvieren müssen, bevor die Unglücksflieger wieder abheben dürfen. Diese Massnahme dürfte eine Wiederinbetriebnahme weiter verzögern. Sie ist mit zusätzlichen Kosten für Airlines verbunden, deshalb hatte sich der Hersteller lange dagegen gesträubt.

In internen Nachrichten, die Boeing jüngst im Rahmen einer Ermittlung des US-Kongresses offenlegte, brüsteten sich Angestellte des Konzerns damit, der FAA das Simulator-Training als verpflichtende Auflage für 737-Piloten zunächst ausgeredet zu haben. Die Mitarbeiter-Chats sind auch sonst sehr brisant und unangenehm für Boeing. Unter anderem hiess es darin im April 2017 über die 737 Max: "Dieses Flugzeug ist von Clowns entworfen, die wiederum von Affen beaufsichtigt werden"./hbr/DP/jha