Zürich (awp) - Die Aktien des Verpackungsherstellers Bobst sind am Donnerstag mit massiven Abgaben in den Handel gestartet. Das Unternehmen konnte den Umsatz im ersten Semester nur knapp halten. Der operative Gewinn ging aber unter anderem wegen konjunkturellen Gegenwindes markant zurück. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde zurückgeschraubt.

Die Aktien von Bobst verlieren im frühen Handel gegen 9.40 Uhr rund 11 Prozent auf 60,95 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert indes 0,3 Prozent im Plus.

Bobst begründete den markanten Rückgang beim Betriebsgewinn mit einem unvorteilhaften Produktemix, zunehmendem Preisdruck, geringeren Bestellungen sowie höheren Kosten. Ausserdem habe der Reingewinn unter Steuereffekten gelitten. Daher kappt Bobst die Betriebsgewinnmarge für das Gesamtjahr auf unter 5 Prozent, bisher ging das Unternehmen von einem Wert zwischen 6 und 7 Prozent aus.

Die Bank Vontobel reduziert in diesem Zusammenhang die Schätzungen (EPS) für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 um 38 bzw. 21 Prozent. Grosse Sorge bereite der zunehmende Preisdruck durch neue Wettbewerber, hiess es in einem ersten Kommentar. Basierend auf den neuen Schätzungen senkt die Bank das Kursziel auf 65 Franken von zuvor 80 Franken, empfiehlt für die Titel aber weiterhin "Halten".

Laut der ZKB macht Bobst - worauf das Unternehmen selbst auch hinwies - "das wachsende Bewusstsein für nachhaltige Verpackungslösungen zu schaffen". Daraus könnten sich mittel- bis langfristig zwar neue Opportunitäten ergeben, zeitgleich belaste dies aber auch laufende Investitionen der Kunden. Der zuständige ZKB-Analyst Armin Rechberger bleibt bei "Marktgewichten".

sta/ys