BNP Paribas : Gelbwesten-Proteste - Frankreichs Banken frieren Gebühren ein
Am 12. Dezember 2018 um 07:19 Uhr
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Paris (Reuters) - Die französischen Banken unterstützen die Zugeständnisse von Präsident Emmanuel Macron an die "Gelbwesten" und frieren die Gebühren für Privatkunden ein.
Die Chefs der führenden Kreditinstitute BNP Paribas, Societe Generale und Credit Agricole sowie anderer Geldhäuser stimmten nach einem Treffen mit Macron zudem zu, die Überziehungsgebühren für arme Kunden zu deckeln, wie das Präsidialamt am Dienstag mitteilte. Damit hätten die privaten Bankkunden insgesamt bis zu 600 Millionen Euro mehr Geld zur Verfügung. Macron hatte mit den Bankenbossen über zusätzliche Möglichkeiten gesprochen, die Lebenshaltungskosten für die Bevölkerung zu senken.
Am Montagabend hatte der Präsident in einer Rede an die Nation sozialpolitische Maßnahmen angekündigt, aber auch erklärt, an seiner Reformagenda festhalten zu wollen. Die in gelben Warnwesten gekleideten Demonstranten will der Präsident unter anderem mit einer Erhöhung des Mindestlohns, Steuererleichterungen für Rentner und einer geringeren Steuer auf Überstunden besänftigen. Die Ökosteuer hatte Macron bereits vergangene Woche gekippt. Allerdings droht die Regierung wegen der Zugeständnisse gegen die EU-Schuldengrenze zu verstoßen.
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).