FDP sieht Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank kritisch
Am 21. März 2019 um 06:44 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sieht eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank kritisch. "Wenn zwei Schwache zusammengehen, kommt nicht automatisch ein Starker heraus", sagte Theurer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Stattdessen hätte eine kontinentaleuropäische Lösung eine Perspektive - also ein Zusammengehen der Deutschen Bank mit der französischen BNP Paribas oder der spanischen Santander. "Das wäre ein europäischer Champion."
Theurer forderte die Bundesregierung zudem auf, sich aus den Fusionsgesprächen von Deutscher Bank und Commerzbank herauszuhalten. Mit Blick auf die Deutsche Bank sagte er. "Schiere Größe allein reicht nicht - was die Deutsche Bank dringend braucht, ist ein valides Geschäftsmodell." Schwache Erträge seien das eine, hohe Kosten das andere. "Im Niedrigzinsumfeld muss das Ziel Kostenführerschaft sein."/hoe/DP/jha
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).