Deutsche Bank und BNP dürfen auf Chinas Anleihenmarkt mitmischen
Am 03. September 2019 um 15:10 Uhr
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PEKING (awp international) - Gute Nachrichten für die Deutsche Bank : Der Dax -Konzern und seine französische Rivalin BNP Paribas dürfen als erste ausländische Banken in China alle Sorten von Unternehmensanleihen auf den Markt bringen. Die Institute hätten dafür die sogenannte Typ-A-Lizenz erhalten, teilte der chinesische Verband institutioneller Finanzmarkt-Investoren (NAFMII) am späten Montagabend mit. Bisher konnten ausländische Geldinstitute in China auf Basis einer Typ-B-Lizenz nur wenige spezielle Anleihen auflegen.
China ist mit einem Volumen von 13 Billionen US-Dollar (11,8 Billionen Euro) einer der grössten Anleihenmärkte der Welt. Das Land hatte seine Finanzwirtschaft lange vor ausländischen Unternehmen abgeschottet, zuletzt aber eine stärkere Öffnung eingeleitet. Bis 28. August hätten sechs Banken die Typ-A-Lizenz beantragt, erklärte NAFMII. Ein Gremium von NAFMII und der People's Bank of China sprach sie der Deutschen Bank und BNP Paribas zu. Die beiden Geldhäuser sind damit ihren Rivalen HSBC und Standard Chartered voraus, die bisher lediglich über die einfacheren Typ-B-Lizenzen verfügen./stw/bgf/mis
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).