WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump wird die Entscheidung über die angedrohten höheren Autozölle auf EU-Importwagen Kreisen zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit verschieben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag mit Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Damit hätten sich Anstrengungen der deutschen Autoherstellern, in Gesprächen ihre neuen Investitionen in den USA zu betonen, unterstützend ausgewirkt, hieß es weiter. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Das Weiße Haus wollte sich auf Anfrage von Bloomberg dazu nicht äußern. Der Fachdienst "Politico" berichtete darüber hinaus von einer Verschiebung der Entscheidung um ein halbes Jahr.

Mitte Mai hatte Trump angedrohte Sonderzölle auf Einfuhren von Autos aus der EU für ein halbes Jahr ausgesetzt. Brüssel und Washington bemühen sich um den Abschluss eines Handelsabkommens und erstreben eine Einigung bis Mitte November. Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen hat Trump mit Strafzöllen auf importierte Autos gedroht. Das würde deutsche Autohersteller besonders treffen, denn die USA sind für sie ein wichtiger Markt.

Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte sich in einem Interview vor dem Wochenende bereits optimistisch geäußert. "Trump wird ein bisschen rummäkeln, aber es wird keine Automobilzölle geben", sagte Juncker der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Juncker gab sich dem Bericht zufolge sehr sicher. "Er wird es nicht machen", erklärte er demnach und weiter: "Sie reden mit einem vollinformierten Mann."/stk/bgf/