BERLIN (dpa-AFX) - Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat eine Versachlichung der Debatte um das Auto verlangt. "Das Auto, die Autofahrer und die Automobilwirtschaft erfahren momentan fast nur noch Geringschätzung bis in die Spitze der Politik", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es gebe eine "Lust auf Bevormundung und am Untergang einer Schlüsselbranche". Wenn wie beim tödlichen Unfall mit einem Geländewagen SUV in Berlin von Mord und Protz zu lesen sei, könne es nur um Kulturkampf gehen.

"Es wird ignoriert, dass individuelle Mobilität für Millionen Menschen Wunsch und Notwendigkeit ist. Der Erfolg der Automobilwirtschaft ist Teil unseres Wohlstands. Unsere Industrie ist technologisch führend und hat Anerkennung verdient", sagte Lindner. "Es ist dringend nötig, die Debatte zu versachlichen." Statt das Auto zu verteufeln, sollten die Wünsche der Menschen und die Leistung der Automobilbranche respektiert werden. "Statt wie Grüne bewusst gegen das Auto Politik zu machen, sollte ein faires Miteinander der Verkehrsmittel im Zentrum stehen."

Vor einer Veranstaltung der FDP-Bundestagsfraktion an diesem Montag auf der Automobilmesse IAA betonte ihr Vorsitzender Lindner, die Politik müsse ihren Kurs wechseln hin zu fairen Rahmenbedingungen und Stärkung dieser Industrie, damit der Wandel durch autonomes Fahren und Klimaschutz zur Stärkung und nicht zum Ende dieser Schlüsselbranche in Deutschland beitragen. "Dazu gehört ganz konkret auch, mit neuartigen Kraftstoffen den klassischen Verbrennungsmotor in die klimaneutrale Zukunft zu führen oder Wasserstoff eine Chance zu geben."/sk/DP/zb