PEKING (dpa-AFX) - Der chinesische Automarkt befindet sich weiter im Sinkflug. Im Oktober ging der Absatz bereits zum 16. Mal in den vergangenen 17 Monaten zurück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Freitag in Peking mitteilte. Insgesamt wurden im Oktober 1,87 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit 6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Der einzige Anstieg der Verkaufszahlen war in diesem Juni erfolgt, als Händler die Kunden mit hohen Rabatten in ihre Häuser gelockt hatten. PCA zählt den Absatz von Limousinen, SUVs, Minivans und kleineren Nutzfahrzeugen an Kunden. In der Vergangenheit ist die Nachfrage in China gerade im Herbst nach den Ferien traditionell eigentlich stark gewesen. Doch den Herstellern gelang es auch im Oktober nicht, die potenziellen Kunden verstärkt zum Kauf zu bewegen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die historische Flaute unvermindert anhält.

Das nachlassende Kaufinteresse im größten und wichtigsten Automarkt der Welt hat bereits Mitte 2018 begonnen. Die sich eintrübende Konjunktur und der US-chinesische Handelskrieg verunsichern die einst so ausgabefreudigen Kunden. Hinzu kommen viele Fahrbeschränkungen in chinesischen Metropolen. Maßnahmen der Regierung, um die Verkäufe wieder anzukurbeln, haben bislang wenig gefruchtet.

Der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) geht mittlerweile davon aus, dass der chinesische Markt 2019 zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahrzehnten schrumpfen wird. Die CAAM-Zahlen messen den Absatz der Hersteller an die Händler. Für Oktober liegen sie bislang noch nicht vor.

Für die deutschen Hersteller und Dax-Konzerne Daimler, BMW und Volkswagen ist der Markt in China von großer Bedeutung. Globale Konzerne wie VW oder Honda haben die Flaute in China bislang besser gemeistert als andere internationale Hersteller, die wie einige lokale Autobauer erheblich unter der sinkenden Nachfrage leiden./eas/mis/fba