Der Lichtkonzern und Autozulieferer Osram ist nach eigener Einschätzung bisher glimpflich durch die Coronakrise gekommen.

"Es ist uns gelungen, die Auswirkungen auf unser Geschäft moderat zu halten", sagte Vorstandschef Olaf Berlien am Donnerstag zur Bilanz des abgelaufenen Quartals. Während die Entwicklung in Europa und Amerika noch ungewiss sei, laufe das Geschäft in Asien wieder sehr gut. "Wir sehen, was den chinesischen Markt betrifft, heute eine deutliche Erholung, sowohl in der Produktion als auch in der Nachfrage", sagte Berlien. "Unsere Werke laufen dort unter Vollauslastung."

Der Konzern, dessen Geschäft wesentlich von der Autoindustrie abhängt, hatte im März seine Umsatz- und Gewinn-Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen. Nun sieht Berlien bereits Anzeichen für ein Ende der Talfahrt. "Die Auswirkungen der Pandemie werden uns erst im Laufe des dritten Quartals vollumfänglich treffen", sagte er und fügte hinzu, der April werde der Tiefpunkt der Entwicklung bei Osram gewesen sein. In dem abgelaufenen Monat sei der Umsatz in einer Größenordnung von 30 bis 45 Prozent eingebrochen.

Im Zeitraum Januar bis März, dem zweiten Geschäftsquartal von Osram, stieg der Betriebsgewinn trotz der Belastungen durch die Coronakrise. Rückstellungen für das laufende Sparprogramm drückten den Konzern allerdings unter dem Strich in die roten Zahlen. Während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 37 Prozent auf 96 Millionen Euro zulegte, stand netto ein Verlust von 39 Millionen Euro in den Büchern. Ein Jahr zuvor hatte Osram 91 Millionen Euro Verlust geschrieben. Osram hat in großem Umfang Stellen abgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter sank binnen Jahresfrist weltweit um elf Prozent auf 22.0000.

Der deutsche Lichttechnikkonzern steht vor der Übernahme durch den österreichischen Sensorspezialisten AMS. AMS hatte ein Umsatz- und Ergebnisplus im Auftaktquartal berichtet und erklärt, man erwarte eine sehr gute Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr.