2000 der rund 9000 Stellen sollten bis Ende 2022 wegfallen, teilte das Familienunternehmen am Donnerstag in Coburg mit. IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn sprach von einem "Kahlschlag". Auch im Ausland, wo Brose weitere 17.000 Mitarbeiter beschäftigt, seien "Personalanpassungen" geplant, erklärte ein Sprecher. Brose-Chef Kurt Sauernheimer verwies auf "massive Ergebniseinbrüche", von denen alle Geschäftsbereiche betroffen seien. Gründe dafür seien der rückläufige Markt in China und der Preisdruck. Es gebe aber auch interne Ursachen. "Wir wollen die Qualität verbessern (...) und Kosten im mittleren dreistelligen Millionenbereich senken, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken", sagte er.

Der Großteil der Streichungen entfällt auf die Verwaltung sowie auf die Werke in Bamberg, Hallstadt, Coburg und Würzburg. Dort beschäftigt Brose zusammen 7400 Mitarbeiter. Im Coburger Werk hatte die Belegschaft mit finanziellen Zugeständnissen im vergangenen Jahr einen Stellenabbau abgewendet. Die Produktion von Türschlössern in Wuppertal mit 200 Beschäftigten soll ins europäische Ausland verlagert werden. Weltweit hat Brose 26.000 Mitarbeiter.

Es gehe auch um den Abbau von Bürokratie und Hierarchien, sagte Sauernheimer. Betriebsbedingte Kündigungen wolle Brose weitgehend vermeiden. Für Coburg hatte sie Brose-Eigentümer Michael Stoschek zuletzt bis 2024 ausgeschlossen. Nur durch Einsparungen könne sich Brose Spielraum für Investitionen in Wachstum schaffen, hieß es nun. Bereits im Mai hatte der Konzern ein Sparprogramm angekündigt, die Dimension war jedoch bisher unklar. Die IG Metall erklärte, Brose nutze die Globalisierung nur als Vorwand für den Stellenabbau. Die Gewerkschaft schließe nicht aus, "dass damit auch interne Fehler kaschiert werden" sollten.

Im vergangenen Jahr war der Umsatz auf knapp 6,3 Milliarden Euro abgebröckelt, für 2019 plant Brose mit einem stagnierenden Volumen. Im ersten Quartal war der Umsatz nach früheren Angaben um fünf Prozent geschrumpft und der Gewinn eingebrochen.

Nordbayern ist von der Krise in der Autozulieferbranche stark betroffen. Schaeffler aus Herzogenaurach hat in diesem Jahr bereits die Streichung von fast 2000 Arbeitsplätzen im Inland angekündigt. Der französische Reifenhersteller Michelin schließt sein Werk in Hallstadt bei Bamberg mit mehr als 800 Beschäftigten.