FRANKFURT (dpa-AFX) - Die als konjunktursensibel geltenden Aktien von Autoherstellern und ihren Zulieferern befinden sich am Dienstag angesichts einer bislang schwachen Quartalssaison und anhaltender wirtschaftspolitischer Konflikte erneut auf Talfahrt. Gegen Mittag stellte der entsprechende Index, der die Branche in Europa umfasst, mit einem Minus von rund eineinhalb Prozent den schwächsten Sektor im insgesamt schwachen Markt dar. Seit dem in diesem Jahr erreichten Höchststand Mitte April hat der Stoxx 600 Automobiles & Parts bereits rund ein Fünftel seines Werts verloren.

Ende vergangener Woche hatte der Scheinwerferhersteller Hella seine finalen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und dabei erklärt, sich der anhaltenden Schwäche im Automarkt nicht entziehen zu können. Analysten senkten teils ihre Kursziele für die Aktie. Seitdem verlor sie mehr als 15 Prozent und belegte am Dienstagmittag den drittletzten Platz im MDax für mittelgroße Werte.

Noch schlechter lief es zuletzt für den Bremsenspezialisten Knorr Bremse, der gegen Mittag mit einem Minus von mehr als drei Prozent auf dem zweitletzten Platz im MDax landete. Das Münchener Unternehmen gibt seine Halbjahreszahlen Mitte September bekannt. Die Papiere von Dürr gaben ihrerseits um 1,88 Prozent nach. Im zweiten Quartal waren die Aufträge und der Gewinn des Maschinenbauers zurückgegangen. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli seine Jahresprognose gekappt.

Mit neuen Hiobsbotschaften rechnen offenbar auch die Anleger des Autozulieferers Leoni, der am Mittwoch seine Quartalszahlen veröffentlicht. Der Kurs des SDax-Unternehmens war bereits am Montag um fast 15 Prozent abgesackt und erstmals seit zehn Jahren unter 10 Euro. Am Dienstag fiel der Wert von weiter um über fünf Prozent auf 8,97 Euro.

Die Titel von Schaeffler, die bereits seit Anfang 2018 reichlich Federn lassen mussten, sanken ebenfalls um rund zweieinhalb Prozent. Auch hier gab es im zweiten Quartal wenig Positives zu vermelden: Der Gewinn war um die Hälfte eingebrochen, die zuletzt gekürzte Prognose wurde bestätigt. Der Zulieferer aus Herzogenaurauch denkt derzeit darüber nach, bestimmte Betriebe in der zweiten Jahreshälfte an Brückentagen stillzulegen, auch ein Stellenabbau sowie Kurzzeitarbeit waren zuletzt angekündigt worden.

Im Dax gaben zeitgleich die Papiere von Daimler und BMW um 2,10 beziehungsweise 1,89 Prozent nach. Die weltweite Absatzflaute und teure Probleme nicht nur mit dem Diesel hatten Daimler im zweiten Quartal in die roten Zahlen gedrückt. Bei BMW brachen die Gewinne zudem deutlich ein, unter anderem weil hohe Vorleistungen für neue Technik und neue Modelle anfielen./kro/ajx/fba