"Wir brauchen sicherlich keinen Deal mit den Aktivisten", sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark am Dienstag auf der "Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2018" in Berlin. Fortum sei mit dem bisherigen Verlauf des Angebots für Uniper zufrieden. Außer dem restlichen Uniper-Paket von E.ON in Höhe von knapp 47 Prozent haben dies kaum weitere Anleger wahrgenommen, liegt der Preis doch mit 22 Euro je Aktie fast drei Euro unter dem aktuellen Kurs. Finanzinvestoren spekulieren auf ein höheres Gebot.

Die Frist dafür läuft am 2. Februar ab. E.ON hatte den Deal bereits vor Monaten vereinbart und kassiert für sein Paket rund 3,8 Milliarden Euro. Inzwischen haben sich Finanzinvestoren wie Knight Vinke, Elliott und der US-Vermögensverwalter Blackrock weitere Anteile gesichert. Branchenexperten gehen davon aus, dass diese ihre Pakete später den Finnen zu einem höheren Preis anbieten.

Auch E.ON-Chef Johannes Teyssen rechnet damit, dass sich die Finanzinvestoren bei Fortum melden werden. "Jeder erwartet, ich erwarte, dass die jetzt das Gespräch hinterher suchen nach dem 2. Februar", sagte der Manager auf der Konferenz. Er verteidigte zugleich die Vereinbarung. Beide Seiten hätten für sich einen guten Deal erzielt. Es könne zwar sein, dass Privataktionäre auf der Hauptversammlung Kritik am ausgehandelten Preis übten. Von Seiten der institutionellen Anleger habe es aber keinerlei Kritik gegeben.

FORTUM: WOLLEN TROTZ KRITIK AN UNIPER-MANAGEMENT FESTHALTEN

Fortum-Chef Lundmark gab sich mit der Rolle des Großaktionäres zufrieden. Er sei über die Annahmequote für das Angebot nicht enttäuscht. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir uns auf das E.ON-Paket konzentrieren wollen." Er hoffe, mit dem Uniper-Management um Vorstandschef Klaus Schäfer gut zusammenzuarbeiten und stelle sich auch hinter die Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern. Uniper solle ein eigenständiges Unternehmen bleiben. Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper haben die Offerte von Fortum abgelehnt.