Zürich (awp) - Der Energiekonzern BKW möchte das Stromgeschäft gemäss CEO Suzanne Thoma neu aufstellen. Nach dem Aufbau der Dienstleistungssparte nehme sie sich in einer zweiten Strategiephase nun des Stromgeschäfts an, sagte die BKW-Chefin in einem Interview mit der "Handelszeitung" (Vorabdruck zur Ausgabe vom 12.07.). "Erstens schauen wir, ob man das mit weniger Kapital machen kann. Und dann müssen wir stärker von den volatilen Strompreisen profitieren können"

Dabei gehe es nicht nur darum, den Stromhandel "im Sinne eines simplen Kaufens und Verkaufens" auszubauen. Vielmehr gehe es um "optimale Steuerung der Kraftwerke, insbesondere der Windkraftwerke", so Thoma. "Wir müssen das Energiegeschäft neu erfinden." Kein "Game Changer" sei allerdings die Elektromobilität, auch wenn diese aus Sicht der BKW spürbar sei.

"Angenommen, wir hätten 2,5 Millionen Elektrofahrzeuge in der Schweiz, dann würde das eine zusätzliche Nachfrage von etwa vier Terawattstunden ausmachen. Das sind 8 Prozent des heutigen Marktes", so Thoma im Interview.

Den Wechsel in die Strombranche in den turbulenten Zeiten bereut Thoma auch nach sechs Jahren als BKW-Chefin nicht. Die Arbeit habe ihr von Anfang an zugesagt. "Was eigentlich erstaunlich ist, wenn man die Monstrosität der Herausforderungen betrachtet, die wir 2013 hatten."

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