Mühleberg (awp/sda) - Das Atomkraftwerk Mühleberg hat seine Leistung wegen der Hitze um rund 10 Prozent reduziert. Grund dafür sind die hohen Temperaturen der Aare, deren Wasser zur Kühlung des AKW-Reaktors genutzt wird.

Ist das Aarewasser im Tagesmittel über 20,5 Grad warm, muss die Leistung zwingend gedrosselt werden, wie BKW-Sprecher Tobias Habegger am Freitag auf Anfrage mitteilte. Über die Drosselung hatte zuerst 20Minuten.ch berichtet. Die Leistungsreduktion wird in der Konzession geregelt, die für die Nutzung des Aarewassers nötig ist.

Die Drosselung sei im Sommer nichts Aussergewöhnliches, sagte Habegger weiter: "Bereits Anfang Juli haben wir die Reaktorleistung aufgrund der Kühlwasserkonzession ein erstes Mal reduziert. In der Zwischenzeit konnte der Reaktor auch wieder über längere Phasen mit 100 Prozent Leistung betrieben werden." Bei Bedarf werde die Leistung mehrmals täglich angepasst.

Auf die Stromversorgung im BKW-Gebiet hat die Drosselung keine Auswirkung. Die BKW produziere mehr Strom als die Kunden verbrauchten, sagte Habegger.

Auch im vergangenen Jahr drosselte die BKW die Leistung im Mühleberger Kernkraftwerk wegen hoher Wassertemperaturen. Im Jahr 2015 arbeitete das AKW während sechzehn Tagen mit einer um bis zu 20 Prozent reduzierten Leistung. Im Hitzesommer 2003 sprach die BKW ebenfalls von einer Leistungsreduktion von 20 Prozent.

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