Konzernlagebericht 2019 der Bijou Brigitte modische Accessoires AG

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GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur

Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG gehört europaweit zu den führenden Modeschmuckfilialisten und blickt im Berichtsjahr auf eine 56-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Das umfangreiche Sortiment umfasst ca. 10.000 Artikel mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und erstreckt sich von Mode- und Exklusivschmuck über modische Accessoires bis hin zu Herren- und Kinderschmuck. Dabei konzentriert sich Bijou Brigitte auf eine modebewusste Zielgruppe, mit vor allem weiblichen Kunden. Neben dem klassischen Vollsortiment werden entsprechend dem Saisonwechsel jährlich zwei Hauptschmuckkollektionen - Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter - präsentiert. Darüber hinaus werden zu allen festlichen Anlässen, wie zu Weihnachten, zum Valentinstag sowie Muttertag, zum Oktoberfest und zur Hochzeitssaison im Frühjahr, saisonale Trendartikel angeboten.

Der Konzern war zum Ende des Berichtsjahres mit 1.042 Standorten in 22 Ländern vertreten. Diese befinden sich in Ägypten, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Jordanien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Saudi-Arabien, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik und Ungarn. Die deutschen Filialen machten 2019 rund 43,0 % des gesamten Standortnetzes aus (Vorjahr: 42,8 %).

Der Verkauf erfolgt vorrangig über die eigenen Bijou Brigitte-Filialen, die sich vor allem in hochfrequentierten Einkaufsstraßen sowie Einkaufszentren befinden. Seit 2008 vertreibt das Unternehmen zudem ausgewählte Artikel über Concession-Partner in deutschen Warenhäusern und internationalisierte diesen Vertriebsweg 2010. Der Onlineshop von Bijou Brigitte besteht seit 2006 und wird stetig an die Kundenbedürfnisse angepasst. Mittlerweile ist der Onlineshop in ausgewählten europäischen Ländern vertreten.

Zu den wesentlichen externen Einflussgrößen zählen der Wettbewerb und die Konjunktur, wobei sich letztere in der Kaufkraft der Kundschaft widerspiegelt.

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Internes Steuerungssystem

Die Geschäftstätigkeit des Bijou Brigitte-Konzerns basiert auf einem regional ausgerichteten Filial- beziehungsweise Standortnetz. Alle wesentlichen Schritte entlang der Wertschöpfungskette sowie deren unterstützende Prozesse werden zentral gesteuert.

Bedeutsamste finanzielle Steuerungsgrößen für den Bijou Brigitte-Konzern sind der Umsatz und das EBT sowie die Entwicklung des Vorratsvermögens, das Investitionsvolumen und die Eigenkapitalquote. Bedeutsamste nichtfinanzielle Steuerungsgröße ist die Anzahl der Filialen.

Der Vorstand verfolgt die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen anhand eines regelmäßigen, quartalsweisen internen Berichtswesens, um auf aktuelle Geschäftsentwicklungen unverzüglich reagieren zu können.

Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im eigentlichen Sinne fallen in einem Handelsunternehmen wie Bijou Brigitte nicht an.

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WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund anhaltender Handelsspannungen auf 2,9 % verringert.1

In der europäischen Wirtschaft hat sich die verhaltene konjunkturelle Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt. Das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich gegenüber den Vorjahren deutlich und lag im Euroraum bei 1,2 % und in der EU27 bei 1,5 %.2

Die deutsche Wirtschaft befand sich 2019 weiter und damit das zehnte Jahr in Folge auf Wachstumskurs. Mit einem Wirtschaftswachstum um 0,6 % gegenüber dem Vorjahr hat die größte Volkswirtschaft Europas jedoch deutlich an Schwung verloren. Gestützt wurde das Wachstum im Jahr 2019 vor allem vom Konsum. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6 % höher als im Vorjahr. 3

Auch in Spanien wuchs die Wirtschaftsleistung weniger dynamisch als in den Vorjahren und schloss das Jahr 2019 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 % ab. Der Privatkonsum konnte in 2019 schwach um 0,8 % zulegen.4

Die italienische Wirtschaft wurde in 2019 in seiner Konjunktur gebremst und verzeichnete im Berichtsjahr ein Wirtschaftswachstum von 0,1 %. Trotz der festgefahrenen Lage hält sich die seit September 2019 amtierende Regierung mit neuen Maßnahmen zurück. Grund hierfür sind der Spardruck aus Brüssel, aber auch die Sorge, nach der Vorgängerregierung wieder zu viele Spannungen in der Koalition zu erzeugen. Der Privatkonsum zeigt sich stabil, aber zurückhaltend.5

In Portugal konnte die volkswirtschaftliche Gesamtleistung weiter zunehmen und um 2,0 % wachsen. Der private Konsum verlangsame sich im Vergleich zum Vorjahr.6

  1. International Monetary Fund: World Economic Outlook, January 2020
  2. eurostat: Pressemitteilung Euroindikatoren 41/2020, 10. März 2020
  3. Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 018, 15. Januar 2020
  4. GTAI: Wirtschaftsausblick - Spanien (November 2019), 27. November 2019
  5. GTAI: Wirtschaftsausblick - Italien (November 2019), 27. November 2019
  6. GTAI: Wirtschaftsausblick - Portugal (Dezember 2019), 24. Dezember 2019

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EUR/USD

Ein Großteil der Ware wird in US-Dollar eingekauft. Bei einem steigenden US-Dollarkurs (gegenüber dem EUR) steigen auch die Bezugskosten. Der Kurs des US-Dollars zum Euro bewegte sich im Jahresverlauf zwischen 1,20 und 1,04. Dabei lag der durchschnittliche US- Dollarkurs zum Euro im Berichtsjahr bei 1,13 nach 1,18 im Vorjahr. Zum Jahresende 2019 war der Euro mit 1,20 um 4,3 % stärker als zum Jahresende 2018.

Deutscher Einzelhandel

Neben den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist vor allem die Entwicklung des Einzelhandels für den Geschäftsverlauf des Unternehmens maßgeblich. Der anhaltende Frequenzrückgang in den Innenstädten und die Verlagerung der Umsätze ins Onlinegeschäft bescherten dem stationären Modehandel 2019 einen Umsatzrückgang um 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr.7Der deutsche Online- und Versandhandel konnte auch in 2019 mit 11,6 % zweistellig wachsen und setzte damit seine dynamische Entwicklung aus den Vorjahren fort.8

Wettbewerb

Das Wettbewerbsumfeld hat sich im Geschäftsjahr 2019 nicht wesentlich verändert, da immer wieder neue Wettbewerber in den Markt eintreten bzw. diesen verlassen. Modefilialisten, Kaufhäuser und Modeschmuckanbieter sorgen wie im Vorjahr für einen regen Wettbewerb.

  1. Textilwirtschaft: Die Umsätze 2019: Minus 2%, 08. Januar 2020
  2. BundesverbandE-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh): Pressemitteilung, 21. Januar 2020

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Geschäftsverlauf und Lage

Geschäftsentwicklung des Gesamtkonzerns

Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Bijou Brigitte-Konzern seinen Umsatz um 3,8 % auf 334,0 Mio. EUR steigern und liegt damit oberhalb der im Oktober angehobenen Umsatzprognose von 325 bis 333 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von 12,3 Mio. EUR (Vorjahr: 321,6 Mio. EUR). Bereinigt um die geschlossenen Standorte konnte der Konzern in allen Segmenten ein Umsatzplus verzeichnen.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) betrug in der Berichtsperiode 37,4 Mio. EUR nach 31,7 Mio. EUR in der vergleichbaren Vorjahresperiode (+ 5,7 Mio. EUR; + 17,8 %). Damit liegt das Ergebnis oberhalb der im Oktober prognostizierten Spanne von 25 bis 32 Mio. EUR. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich 2019 auf 25,4 Mio. EUR nach 21,5 Mio. EUR im Vorjahr.

Geschäftsentwicklung der Segmente

In Deutschland entwickelten sich die Erlöse positiv und erhöhten sich im Berichtsjahr um 3,7

  • auf 162,3 Mio. EUR (Vorjahr: 156,6 Mio. EUR). Das Segmentergebnis vor Steuern verbesserte sich um 4,6 % auf 23,9 Mio. EUR (Vorjahr: 22,9 Mio. EUR.) Die Investitionen reduzierten sich von 5,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 5,5 Mio. EUR im Berichtsjahr und flossen vor allem in die Filialmodernisierung.

Im spanischen Segment verbesserten sich die Umsätze von 45,2 Mio. EUR um 3,0 % auf 46,5 Mio. EUR. Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich von 1,7 Mio. EUR auf 2,6 Mio. EUR. Das Investitionsvolumen im spanischen Segment lag in der Berichtsperiode mit 1,0 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Dabei wurde vor allem in die Filialmodernisierung investiert.

Die Umsätze im italienischen Segment lagen im Geschäftsjahr 2019 mit 33,2 Mio. EUR (Vorjahr: 33,4 Mio. EUR; - 0,6 %) annähernd auf Vorjahresniveau. Der Umsatzrückgang ist auf eine

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geringere Filialanzahl als im Vorjahr zurückzuführen. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich von 1,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 2,2 Mio. EUR im Berichtsjahr. Das Investitionsvolumen betrug 0,5 Mio. EUR und wurde insbesondere für die Renovierungen von Filialen genutzt (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR).

Auch die Umsätze im portugiesischen Segment entwickelten sich erfreulich. Mit einem berichteten Wert von 10,8 Mio. EUR lagen die Erlöse um 10,2 % über dem Vorjahresumsatz (Vorjahr: 9,8 Mio. EUR). Das Segmentergebnis vor Steuern erhöhte sich um 2,4 % auf 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR). Das Investitionsvolumen belief sich im Berichtsjahr auf 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR) und wurde vor allem für die Renovierung der Filialen genutzt.

Der Umsatz im Segment "Übrige Länder", in dem verschiedene europäische Länder zusammengefasst sind, konnte sich im Berichtsjahr um 5,8 % auf 81,1 Mio. EUR verbessern (Vorjahr: 76,7 Mio. EUR). Das Segmentergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 5,2 Mio. EUR nach 3,1 Mio. EUR im Vorjahr. Das Investitionsvolumen belief sich auf 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 4,1 Mio. EUR) und floss vor allem in die Modernisierung der Filialen.

Ertragslage

Der Konzernumsatz konnte im Geschäftsjahr 2019 um 3,8 % auf 334,0 Mio. EUR gesteigert werden (Vorjahr: 321,6 Mio. EUR). Dabei konnten nahezu alle Segmente einen Erlösanstieg verzeichnen. Das italienische Segment erzielte, trotz einer geringeren Standortzahl, Umsätze auf Vorjahresniveau. Bereinigt um die geschlossenen Standorte entwickelten sich alle Segmente positiv.

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Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich von 4,8 Mio. EUR um 5,5 % auf 4,5 Mio. EUR. Dieser Rückgang erklärt sich hauptsächlich durch den Wegfall einer Entschädigung aufgrund einer Filialschließung im Vorjahr.

Der Anteil der Materialkosten bezogen auf den Konzernumsatz belief sich 2019 auf 20,9 % (Vorjahr: 20,5 %). Dieser Anstieg ist auf einen US-Dollar-Wechselkurseffekt zurückzuführen.

Der Personalaufwand erhöhte sich von 90,6 Mio. EUR in 2018 um 0,2 % auf 90,8 Mio. EUR in 2019. Dies ist vor allem auf die Anpassung der Löhne und Gehälter zurückzuführen. Im Durchschnitt waren im zurückliegenden Jahr 2.863 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bijou Brigitte-Konzern tätig (umgerechnet auf Vollzeitkräfte; Vorjahr: 2.895).

Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Abschreibungen auf Sachanalgen beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf 60,7 Mio. EUR nach 13,2 Mio. EUR im Vorjahr. Verantwortlich für diesen Anstieg ist die Erstanwendung von IFRS 16. Im Berichtszeitraum beliefen sich die Abschreibungen auf Nutzungsrechte auf 48,3 Mio. EUR. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte verringerten sich in der Berichtsperiode auf 12,4 Mio. EUR (13,2 Mio. EUR).

Der Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" verringerte sich im Berichtsjahr von 125,7 Mio. EUR um 39,8 % auf 75,7 Mio. EUR. Diese Entwicklung ist auf die Erstanwendung des IFRS 16 zurückzuführen. Die Aufwendungen aus den Mietverträgen werden nicht mehr unter diesem Posten ausgewiesen, sondern als Abschreibungen auf Nutzungsrechte.

Der erstmalige Ansatz von IFRS 16 bewirkte auch eine Minderung des Finanzergebnisses auf - 5,4 Mio. EUR nach 165 TEUR im Vorjahr. Diese Differenz ist hauptsächlich auf den Aufwand für die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen.

Der Bijou Brigitte-Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 37,4 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: 31,7 Mio. EUR). Entsprechend stieg die Umsatzrendite von 9,9 % (Vorjahr) auf 11,2 %. In der Nachsteuerbetrachtung erhöhte sich der Konzernüberschuss von 21,5 Mio. EUR um 3,9 Mio. EUR auf 25,4 Mio. EUR (+ 18,0 %) in 2019.

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Ergebnisverwendung und Dividendenvorschlag

Der nach den Vorschriften des HGB ermittelte Jahresüberschuss der Bijou Brigitte modische Accessoires AG betrug im Geschäftsjahr 2019 23,6 Mio. EUR (Vorjahr: 22,1 Mio. EUR). Zuzüglich des Gewinnvortrags in Höhe von 7,7 Mio. EUR (Vorjahr: 9,0 Mio. EUR) ergibt sich für die Berichtsperiode im Einzelabschluss der AG ein Bilanzgewinn von 31,3 Mio. EUR nach 31,1 Mio. EUR im Vorjahr.

Beim Bijou Brigitte-Konzern gehört eine angemessene Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg zur Firmenphilosophie. Die weltweite Coronavirus-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens werden sich auf die künftige Vermögens-

  • Finanz- und Ertragslage von Bijou Brigitte auswirken. Die Dauer der Pandemie und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifizierbar. Das Ausmaß der Auswirkungen hängt entscheidend von der Dauer der Ladenschließungen in den betreffenden Ländern ab. Auf Basis des positiv verlaufenen Geschäftsjahres 2019 einerseits und der unvorhersehbaren Auswirkungen derCoronavirus-Pandemie auf das zukünftige Geschäft andererseits, werden der Vorstand und Aufsichtsrat der Bijou Brigitte modische Accessoires AG der Hauptversammlung am 23. Juni 2020 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 1,50 EUR je Stückaktie (Vorjahr: 3,00 EUR) zu beschließen. Dieser Vorschlag steht unter dem Vorbehalt, in Abhängigkeit von der Entwicklung der Corona-Krise, noch angepasst zu werden. Die Ausschüttungsquote der vollen Anzahl der Aktien bezogen auf den Jahresüberschuss der AG läge demnach bei 47,80 %. Die Dividendenrendite auf Basis des Jahresschlusskurses beliefe sich auf 3,1 % (Vorjahr: 9,0 %).

Insgesamt beliefe sich die Ausschüttungssumme bei 8.100.000 Stückaktien auf 12,2 Mio. EUR. Der in der Aktiengesellschaft verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 19,2 Mio. EUR soll auf neue Rechnung vorgetragen werden, ebenso wie der Betrag, der auf die am Tag der Hauptversammlung im Besitz der Gesellschaft befindlichen eigenen Stückaktien auszuschütten wäre, gemäß § 71b AktG aber von der Ausschüttung auszuschließen ist.

Gemäß IFRS lag das Ergebnis je Aktie bei 3,27 EUR (Vorjahr: 2,74 EUR). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis

betrug beim Jahresschlusskurs von 48,40 EUR 14,80 (Vorjahr: 12,2).

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Finanzlage

Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements

Im Bijou Brigitte-Konzern wird das Finanzmanagement zentral durch die Konzernmutter gesteuert. Dieser Verantwortungsbereich erstreckt sich von dem Management der Kapitalstruktur über das Liquiditätsmanagement bis hin zur Kontrolle finanzwirtschaftlicher Risiken.

Dabei zielt das Finanzmanagement vor allem auf eine hohe Eigenkapitalquote ab, um so die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns von der Aufnahme von Fremdkapital zu wahren. Gleichzeitig soll ein hohes Ertragsniveau durch ein solides finanzielles Fundament langfristig gesichert werden.

Über den Dividendenvorschlag wird jährlich vom Vorstand und Aufsichtsrat nach Vorliegen des Jahresabschlusses und unter Berücksichtigung der zukünftigen Geschäftsaussichten neu entschieden. Demnach gibt es keine festgeschriebene Quote hinsichtlich der Dividendenausschüttung.

Es werden keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung finanzwirtschaftlicher Risiken eingesetzt. Währungskursrisiken entstehen bei der Bijou Brigitte AG vorrangig aufgrund von operativen Tätigkeiten.

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Entwicklung der Finanzlage

Für das Geschäftsjahr 2019 betrug der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 90,8 Mio. EUR nach 30,1 Mio. EUR im Vorjahr. Verantwortlich für diese Entwicklung war vor allem die erstmalige Anwendung von IFRS 16. Im Geschäftsjahr 2019 beliefen sich die Abschreibungen auf Nutzungsrechte auf 48,3 Mio. EUR. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte verringerten sich in der Berichtsperiode auf 12,4 Mio. EUR (13,2 Mio. EUR).

Bezogen auf die Investitionstätigkeit belief sich der Cashflow auf - 10,1 Mio. EUR (Vorjahr:

  • 12,0 Mio. EUR). Ursächlich für diese Entwicklung ist der Rückgang des Investitionsvolumens auf insgesamt 10,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,3 Mio. EUR). Das berichtete Investitionsvolumen lag damit innerhalb der zwischen 10 und 15 Mio. EUR prognostizierten Bandbreite. Investitionen flossen in die Renovierung und Modernisierung, aber auch in die Neueröffnung von in- und ausländischen Filialen.

Im Geschäftsjahr 2019 belief sich der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit auf - 72,5 Mio. EUR nach - 26,7 Mio. EUR. Diese Veränderung steht vor allem im Zusammenhang mit der Auszahlung der Dividende sowie IFRS 16, wonach Leasingtilgungen nun unter Finanzierungstätigkeiten ausgewiesen werden. Bijou Brigitte hat keine Darlehen bei Banken oder anderen Kreditinstituten. Kontokorrent-Kreditlinien bestehen wie im Vorjahr nur in einem sehr geringen Umfang in Höhe von 3,1 Mio. EUR und wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht beansprucht.

Aktienrückkauf

Der Vorstand der Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat am 06. September 2018 mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen und damit von der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien durch die Hauptversammlung vom 02. Juli 2014 Gebrauch gemacht. Das Aktienrückkaufprogramm wurde am 30. April 2019 im Hinblick auf die bevorstehende Hauptversammlung am 18. Juni 2019 beendet. Die Gesamtzahl der im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms im Zeitraum vom 07. September 2018 bis einschließlich 30. April 2019 durch die Bijou Brigitte modische Accessoires AG erworbenen Aktien beläuft sich auf 101.951

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Stückaktien. Dies entspricht 1,26 % des Grundkapitals der Bijou Brigitte modische Accessoires AG. Der an der Börse gezahlte Kaufpreis je Aktie betrug durchschnittlich 38,7679 EUR; insgesamt wurden eigene Aktien zu einem Gesamtpreis von 3.952.430,45 EUR (ohne Erwerbsnebenkosten) zurückgekauft.

Der Vorstand der Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat am 26. Juni 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein weiteres Aktienrückkaufprogramm angekündigt und damit von der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien durch die Hauptversammlung vom 18. Juni 2019 Gebrauch gemacht. Im Zeitraum vom 27. Juni 2019 bis zum Ablauf der Ermächtigung am 17. Juni 2024 können bis zu zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung eingetragenen Grundkapitals in Höhe von 8,1 Mio. EUR erworben werden. Im Rahmen des aktuellen Aktienrückkaufprogramms hat Bijou Brigitte in 2019 57.887 Stückaktien erworben. Der an der Börse gezahlte Kaufpreis je Aktie betrug durchschnittlich 42,2746 EUR; insgesamt wurden eigene Aktien zu einem Gesamtpreis von 2.447.151,60 EUR (ohne Erwerbsnebenkosten) zurückgekauft. Insgesamt - das heißt unter Einbeziehung der vorangegangenen Rückkaufprogramme - wurden bis Jahresende 374.722 Aktien zu einem Kaufwert von rund 21,5 Mio. EUR zurückerworben. Dies entspricht einem Anteil von 4,63

  • am Grundkapital. Die zurückgekauften Aktien können zu allen im Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2019 vorgesehenen Zwecken verwendet werden. Der Rückkauf erfolgt gemäß der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 vom 16. April 2014 und der Delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 der Kommission vom 8. März 2016. Auf der Internetseite des Unternehmenswww.group.bijou-brigitte.com unter der Rubrik "Investor Relations/Aktie" informiert
    Bijou Brigitte über den aktuellen Stand des Aktienrückkaufs.

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Vermögenslage

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr (61,2 Mio. EUR) auf 215,8 Mio. EUR im Berichtsjahr. Verantwortlich für diesen Effekt war vor allem die erstmalige Anwendung von IFRS 16.

Für das Geschäftsjahr 2019 hatte Bijou Brigitte ein Vorratsvermögen zwischen 53 und 63 Mio. EUR prognostiziert. Die Vorräte lagen mit 60,1 Mio. EUR (Vorjahr: 58,7 Mio. EUR) aufgrund des aktiven Bestandsmanagements innerhalb des Prognosekorridors.

Das kurzfristige Vermögen (ohne liquide Mittel) verringerte sich im Vorjahresvergleich auf 68,4 Mio. EUR (Vorjahr: 71,8 Mio. EUR). Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Forderungen aus Ertragssteuern zurückzuführen. In der Berichtsperiode summierten sich die liquiden Mittel auf 145,5 Mio. EUR nach 137,1 Mio. EUR im Vorjahr und machten 33,9 % der Bilanzsumme aus (Vorjahr: 50,8 %).

Für das Geschäftsjahr 2019 hatte Bijou Brigitte eine Eigenkapitalquote 45 und 52 % prognostiziert. Die berichtete Quote in Höhe von 53,4 % (Vorjahr: 86,9 %) lag somit oberhalb der Prognosespanne. Das Eigenkapital des Bijou Brigitte-Konzerns betrug zum Stichtag am 31. Dezember 2019 229,5 Mio. EUR nach 234,7 Mio. EUR am 31. Dezember 2018.

Die langfristigen Schulden stiegen im Stichtagsvergleich von 5,4 Mio. EUR (31. Dezember 2018) auf 127,0 Mio. EUR (31. Dezember 2019). Grund hierfür ist die erstmalige Anwendung von IFRS 16.

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Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage der Bijou Brigitte AG

Der Bijou Brigitte-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 334,0 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von 3,8 %. Die Umsatzprognose wurde somit übertroffen. Dabei konnten fast alle Segmente einen deutlicheren Erlösanstieg verzeichnen. Das italienische Segment erzielte, trotz einer geringeren Standortzahl, Umsätze auf Vorjahresniveau. Bereinigt um die geschlossenen Standorte konnten sich alle Segmente positiv entwickeln. Die gute Kundenansprache auf den Verkaufsflächen und der Ausbau der Marketingmaßnahmen konnten in 2019 dazu beitragen, die Markenbekanntheit zu stärken und dem Besucherrückgang erfolgreich zu begegnen.

Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich in der Berichtsperiode von 31,7 Mio. EUR um 5,7 Mio. EUR auf 37,4 Mio. EUR in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Damit liegt das Vorsteuerergebnis oberhalb der prognostizierten Bandbreite von 25 bis 32 Mio. EUR. Der Konzern verringerte das Filialnetz um acht Standorte auf 1.042 Filialen.

Der Vorstand beurteilt die Lage des Bijou Brigitte- Konzerns als stabil. Mit einer hohen

Eigenkapitalquote steht das Unternehmen auf einer sehr soliden wirtschaftlichen Basis.

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Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Veränderungen im Filialnetz

In einem weiterhin schwierigen Marktumfeld hat der Konzern das Standortnetz um acht Standorte verringert. Die Anzahl entwickelte sich entsprechend der im Dezember geänderten Prognose.Insgesamt wurden 32 Standorte renoviert. Darüber hinaus wurden in 38 weiteren Filialen kleinere Optimierungsmaßnahmen in der Ladengestaltung umgesetzt. Durch Umzüge innerhalb der Shoppingcenter haben zehn Geschäfte ihre Standortlage verbessert. Insgesamt wurden 44 Standorte geschlossen. Die Schließungen erfolgten vor allem in Deutschland, Spanien und Italien. Konzernweit eröffnete Bijou Brigitte 36 neue Filialen. Davon entfielen 13 Neueröffnungen auf den deutschen Markt, jeweils vier weitere fanden in Frankreich und Rumänien statt. Auch im spanischen Segment kamen drei Standorte hinzu, in Portugal wurde eine neue Filiale eröffnet. Zum Berichtsstichtag am 31. Dezember 2019 umfasste der Bijou Brigitte-Konzern ein Filialnetz von 1.042 Filialen (31. Dezember 2018: 1.050) im In- und Ausland.

Sonstige Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB ist auf der Internetseite www.group.bijou-brigitte.com unter der Rubrik "Investor Relations/Corporate Governance" für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich und einsehbar. Sie enthält Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, eine Beschreibung der Organisation und Arbeitsweise sowie Angaben zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat, Angaben zur Frauenquote und die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG.

Grundzüge des Vergütungssystems

Die Vergütung des Vorstands der Bijou Brigitte modische Accessoires AG wird in ihrer Höhe und Struktur vom Aufsichtsrat festgelegt. Es gibt bei Bijou Brigitte keinen separaten Personalausschuss. Der Aufsichtsrat überwacht die Entwicklung des Gehaltsniveaus im Unternehmen. Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus einem fest vereinbarten Grundgehalt, das in zwölf monatlichen Raten ausbezahlt wird.

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Die erfolgsabhängige Vergütung besteht aus zwei Bestandteilen:

  • der variablen Tantieme, die sich am Vorsteuerergebnis des Konzerns (in den Verträgen definiert als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) im jeweiligen Geschäftsjahr orientiert,
  • dem variablen Langzeitbonus mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage, für den eine Obergrenze vereinbart wird. Der variable Langzeitbonus orientiert sich am Steigerungserfolg des Vorsteuerergebnisses des Konzerns (siehe Anhang: Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands).

Für sämtliche Vorstandsverträge sieht die Vergütungsstruktur weder Aktienoptionen, Pensionszahlungen noch sonstige vergleichbare Komponenten vor. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der Bijou Brigitte modische Accessoires AG mit fixierten Beträgen geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine erfolgsorientierte Vergütung.

Weitere Details hinsichtlich der Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Anhang dieses Konzernabschlusses zu entnehmen.

Übernahmerechtliche Angaben gemäß §§ 315 Abs. 4 HGB

Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG ist mit einem gezeichneten Kapital (Grundkapital) in Höhe von 8,1 Mio. EUR ausgestattet. Die Höhe des Grundkapitals hat sich im Geschäftsjahr 2019 nicht verändert. Es ist eingeteilt in 8.100.000 nennbetragslose und auf den Inhaber lautende Stückaktien. Jede Stückaktie gewährt die gleichen Rechte und hat in der Hauptversammlung je eine Stimme.

Mit 50,4 % hält Friedrich-W. Werner, Firmengründer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender, den Mehrheitsanteil des gezeichneten Kapitals.

Sofern Arbeitnehmer der Bijou Brigitte modische Accessoires AG als Aktionäre an der Gesellschaft beteiligt sind, bestehen nach Kenntnis des Unternehmens keine Besonderheiten bei der Möglichkeit der Stimmrechtsausübung.

Über die Zahl der Vorstandsmitglieder und deren Bestellung beziehungsweise Widerruf der Bestellung entscheidet gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft der Aufsichtsrat. Im Übrigen

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gelten die gesetzlichen Bestimmungen über die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern gemäß § 84 AktG.

Satzungsänderungen sind gemäß §§ 133 und 179 AktG geregelt und bedürfen demnach eines Beschlusses der Hauptversammlung. Ergänzend sieht die Satzung der Gesellschaft in § 19 vor, dass der Aufsichtsrat im Einvernehmen mit dem Vorstand zu Satzungsänderungen ermächtigt ist, welche nur die Fassung betreffen. Einer Beschlussfassung durch die Hauptversammlung bedarf es insoweit nicht.

Darüber hinaus ist der Vorstand gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2019 unter Beachtung von § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien bis zu zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung eingetragenen Grundkapitals in Höhe von 8,1 Mio. EUR zu anderen Zwecken als zum Wertpapierhandel zu erwerben und wieder zu veräußern beziehungsweise einzuziehen. Die Ermächtigung gilt bis zur Fassung eines neuen Ermächtigungsbeschlusses, längstens jedoch bis zum 17. Juni 2024.

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CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Chancen- und Risikomanagement

Die Früherkennung von Risiken und Chancen sowie die daraus abzuleitenden Maßnahmen sind wichtige Bestandteile der Unternehmensführung bei Bijou Brigitte. In einer konzernweit gültigen Richtlinie sind dazu im Rahmen eines Risikomanagement-Systems entsprechende Grundsätze und Vorgehensweisen definiert. Das Risikomanagement ist einintegraler Bestandteil der zentralen sowiedezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse.

Gesamtaussage des Vorstands

Auch im Berichtsjahr hat die Bijou Brigitte AG das gesamtwirtschaftliche Umfeld, die Entwicklung der Einzelhandelsbranche sowie die unternehmensinternen Prozesse kontinuierlich überwacht, um Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren. Neu aufgenommen wurden die Risiken "Steuernachzahlungen aufgrund Fehlbuchungen bzw. Softwarefehler", "Epidemien" und das Risiko, dass es durch den international verstärkten Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu erhöhten Beschaffungskosten kommen kann. Weiter wurden die Beschaffungsrisiken "Lieferantenausfall durch plötzliche Geschäftsaufgabe, höhere Gewalt oder Epidemien" und "Nichteinhaltung von Lieferzeiten" von gering auf mittel hochgestuft. Alle weiteren Risiken blieben in ihrer Gesamtbewertung unverändert. Das systematische Risikomanagement hat mit seinen strukturierten Prozessen für eine effiziente Steuerung der Gesamtrisiken im Konzern gesorgt. Aus heutiger Sicht liegen keine bestandsgefährdenden Risiken vor. Im Berichtsjahr wurden keine Risiken als "sehr hoch" bewertet.

Risikodefinition

Als Risiken werden Ereignisse und Entwicklungen angesehen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten und sich wesentlich negativ finanziell auf die Erreichung der Ziele und die Erfüllung der Aufgaben des Unternehmens auswirken.

Risikostrategie

Die Risikostrategie der Bijou Brigitte modische Accessoires AG ist darauf ausgerichtet, den Bestand des Unternehmens zu sichern und darüber hinaus den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Chancen

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sollen optimal genutzt und unternehmerische Risiken proaktiv gesteuert werden. Bestandsgefährdende Risiken sind zu vermeiden.

Risikomanagement-Prozess

Bijou Brigitte hat folgende einheitliche Teilprozesse des Risikomanagements verbindlich definiert: Risiken frühzeitig identifizieren und berichten, Risiken einheitlich bewerten, Risiken steuern und Maßnahmen entwickeln sowie Risiken überwachen und die Umsetzung der Maßnahmen verfolgen.

Die bekannten Risiken aus dem Vorjahr und neu identifizierte Risiken für das gegenwärtige Jahr werden von den jeweiligenRisikoeignern zwei Mal jährlich überprüft, ggf. angepasstund diedaraus resultierendenRisiko- Potenziale neu bewertet. Der Zeitraum der Risikobetrachtung erstreckt sich über zwölf Monate.

Rollen und Verantwortlichkeiten

Der Vorstand definiert die Unternehmensstrategie und -ziele als wesentliche Grundlage, auf der das Risikomanagement-System aufbaut. Die verbindlichen Systemvorgaben werden somit top-down formuliert und gelten für alle operativen Einheiten. Die originäre Risikoverantwortung, -erfassung und -steuerung entlang der Wertschöpfungskette liegt bottom-up bei den fachlich Verantwortlichen in den operativen Einheiten. Im Rahmen der internen Risikoschulung wurden die mit dem Risikomanagement betrauten Mitarbeiter über die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Durchführung des Prozesses aufgeklärt.

Risikobewertung

Unter Berücksichtigung der getroffenen Gegenmaßnahmen werden die identifizierten Risiken auf Basis von EintrittswahrscheinlichkeitundSchadenshöheeinheitlichbewertetundindieRisikoklassengering,mittel,hoch oder sehr hoch eingeordnet.

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Risikosteuerung

Die Risikosteuerung dient der Entwicklung individueller Gegenmaßnahmen, um die Eintritts- wahrscheinlichkeiten zu verringern und/oder den Höchstschaden zu begrenzen. Es werden keine Geschäfte getätigt, die gegen die Verhaltensgrundsätze oder Unternehmensrichtlinien verstoßen. Zudem kann der Abschluss von Versicherungen zur Kompensation finanzieller Risiken dienen.

Risikoreporting

Das Risikoreporting gewährleistet, dass Erkenntnisse der Risikokontrolle frühzeitig und in nachvollziehbarer, aussagekräftiger Form kommuniziert werden. Die Risikoursachen sowie deren Gegenmaßnahmen werden tabellarisch dokumentiert. Im nächsten Schritt wird eine Risikomatrix erstellt, um die wesentlichen Risiken übersichtlich darzustellen. Zudem werden die Risiken in eine Rangfolge gebracht. Einmal jährlich wird ein Risikobericht erstellt und an den Vorstand weitergeleitet. Bei einer außerordentlichen Risikosituation werden Vorstand und Aufsichtsrat umgehend informiert.

Rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem

Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Buchführung und Rechnungslegung sowie der Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung im Konzernabschluss wurde ein rechnungs- legungsbezogenes internes Kontrollsystem eingerichtet. Als integraler Bestandteil des Konzernrechnungslegungsprozesses umfasst es präventive, überwachende und aufdeckende Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen im Rechnungswesen und in operativen Funktionen. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Funktionstrennungen, das Vier-Augen-Prinzip, Genehmigungsprozesse, IT-Kontrollen, Zugriffsbeschränkungen im IT-System sowie systemgestützte Verfahren zur Verarbeitung konzernrechnungslegungsbezogener Daten. Verfahrensanweisungen, standardisierte Meldeformate und IT-gestützte Berichts- und Konsolidierungsprozesse unterstützen die Konzernrechnungslegung und die rechnungslegungsbezogene Berichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften. Die konzerneinheitliche Bilanzierung sowie Bewertung werden durch umfangreiche Konzernbilanzierungsanforderungen sichergestellt. Protektionssysteme schützen die digitalen Daten gegen unbefugte Zugriffe.

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Unabhängige Überwachung

Die interne Revision überwacht als Kontrollfunktion des Vorstands durch systematische und regelmäßige Prüfungen das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem. Als prozess- unabhängige Instanz prüft sie risikoorientiert die Geschäftsabläufe, die installierten Systeme und die implementierten Kontrollen. Der Aufsichtsrat der Bijou Brigitte AG befasst sich im Rahmen der Tätigkeit regelmäßig mit wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements. Weiterhin setzt er sich mit Prüfungsaufträgen und Prüfungsschwerpunkten auseinander.

Erläuterung und Bewertung wesentlicher Chancen und Risiken

Konjunkturelle und volkswirtschaftliche Risiken

Die aktuelle Konjunktureinschätzung von Bijou Brigitte ist ausführlich im Abschnitt "Voraussichtliche Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" dargestellt.

Die volkswirtschaftliche Entwicklung sowie die damit einhergehende Veränderung des Konsumverhaltens haben wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Einzelhandel ist in hohem Umfang von den Ausgaben sowie dem Vertrauen der Konsumenten abhängig. Konjunkturell bedingte Rückgänge und gesellschaftspolitische Faktoren, wie z.B. militärische Auseinandersetzungen, Regierungswechsel oder Bürgerunruhen, besonders in Regionen, in denen das Unternehmen stark vertreten ist, stellen darüber hinaus ein bedeutendes Risiko für die Geschäftsaktivitäten sowie die Umsatz- und Gewinnentwicklung dar. Zudem können auch wesentliche Veränderungen im regulatorischen Umfeld (z.B. Handelsbeschränkungen, Steuergesetzgebung, wirtschaftliche und politische Sanktionen) mögliche Umsatzausfälle oder Kostenerhöhungen nach sich ziehen.

Bijou Brigitte beobachtet fortlaufend die gesamtwirtschaftliche, politische und regulatorische Lage in allen wichtigen Märkten, um so potenzielle Problembereiche frühzeitig zu erkennen und die Geschäftsaktivitäten entsprechend schnell anpassen zu können. Zu den möglichen Anpassungen zählen eine Verlagerung der Investitionen in andere, attraktivere Märkte, Änderungen der Produktpreise, Schließungen unprofitabler Läden oder ein verstärkter Fokus auf Kostenkontrolle. Die konjunkturellen- und volkswirtschaftlichen Risiken bewertet der Konzern insgesamt als hoch.

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Markt- und Branchenrisiken

Die Entwicklung des Wettbewerbs ist eines der wesentlichen Risiken für Bijou Brigitte. Steigender Wettbewerbsdruck durch Textilunternehmen oder Modeschmuckspezialisten kann höhere Marketingkosten sowie Marktanteilsverluste nach sich ziehen, was wiederum der Profitabilität sowie der Marktposition des Konzerns schaden würde. Die Herausforderung besteht darin, dem Wettbewerbsdruck standzuhalten und die eigenen Marktanteile sowie die Flächenproduktivität zu wahren. Nicht vorhergesehene Konsumentenpräferenzen oder eine veränderte Markenwahrnehmung können sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Dabei kann verändertes Kundenverhalten auch durch Veränderungen von Einstellungen, Werten sowie Umwelteinflüssen induziert sein. Daher sucht Bijou Brigitte kontinuierlich nach neuen Chancen, um den Mehrwert für die Kunden weiter zu steigern und dabei wesentliche Chancen bezüglich Absatzwachstum zu realisieren. Gezielte Werbe- und Marketingmaßnahmen sollen so beispielsweise zur weiteren Stärkung und Positionierung der Marke sowie Neukundengewinnung und Kundenbindung beitragen. Um sich zudem dem neuen Kaufverhalten der Kunden anzupassen weitet der Konzern seine Online-Aktivitäten kontinuierlich aus. Die vorstehend beschriebenen Risiken bewertet Bijou Brigitte insgesamt als mittel.

Die Nichterkennung von Markentrends sowie die fehlende Zielgruppenaffinität einer Kollektion kann zu Umsatzverlusten und Abschreibungsbedarf führen. Durch regelmäßige Store Checks, Trendmessen und Analysen des Sortiments beugt Bijou Brigitte diesen Risiken vor und bewertet sie insgesamt als gering.

Investitionsrisiken

Im Zuge der Wachstumsstrategie verfolgt Bijou Brigitte das Ziel, neue Märkte zu erschließen und das Filialnetz weiter zu verdichten. Investitionsrisiken können in diesem Zusammenhang aufgrund von Geschäftsausbau und- Instandhaltung, langfristigen Mietverträgen sowie Personalkosten entstehen. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, werden in der Regel zunächst Testfilialen installiert, um das Ertragspotenzial des neuen Marktes zu bewerten. Zudem kann das Risiko durch die Kooperation mit Franchisenehmern weiter reduziert werden. Aufgrund der erfolgreichen Maßnahmen wird das Risiko in seiner Gesamtbetrachtung als gering bewertet.

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Chancen in Hinblick auf eine positive Abweichung der Prognose könnten insofern entstehen, als dass sich durch günstige Entwicklungen auf einzelnen Immobilienmärkten mehr Filialeröffnungen umsetzen lassen, als derzeit realistisch erscheinen.

Beschaffungsrisiken

Bijou Brigitte bezieht einen Großteil der Ware aus Fernost. Das Unternehmen steuert potenziellen Einkaufsrisiken, die sich aus steigenden Rohstoff- und Materialkosten, Störungen in der Versorgungskette sowie Qualitätsproblemen ergeben können, entgegen. Im Rahmen des bestehenden Qualitätsmanagementsystems erfolgen monatliche Defektquotenprüfungen durch die Einkaufsabteilung, um die Qualitätsstandards von Bijou Brigitte sicherzustellen. Darüber hinaus werden die Einkaufsaktivitäten durch Handelsbüros in China unterstützt. Durch die permanente Beobachtung der Einkaufspreise und gegebenenfalls einer Anpassung der Verkaufspreise, kann das Risiko eingegrenzt werden. Gesetzliche Änderungen im Lieferantenland können zudem zu höheren Beschaffungskosten führen. Weiter ist Bijou Brigitte dem Risiko eines Lieferantenausfalls durch plötzliche Geschäftsaufgabe, höhere Gewalt oder Epidemien ausgesetzt, wodurch es zu einem Umsatzverlust während der Umstellungsfrist kommen kann. Dies kann zudem zur Folge haben, dass Lieferzeiten nicht eingehalten werden können, was wiederum erhöhte Frachtkosten verursachen könnten. Durch die hohe Anzahl unterschiedlicher Lieferländer und Mahnverfahren wirkt Bijou Brigitte diesen Risiken entgegen. Die vorstehend beschriebenen Beschaffungsrisiken bewertet der Konzern als mittel.

Durch das sehr breit aufgestellte Lieferantennetz werden mögliche Risiken mit Blick auf die Abhängigkeit oder den Ausfall von Einzellieferanten minimiert. So können sich beispielsweise steigende Personal- oder Rohstoffkosten bei Lieferanten, ein Nichteinhalten von Marken-/Designrecht, gesetzliche Bestimmungen oder Lieferzeiten negativ auf Bijou Brigitte auswirken. Für Unternehmen spielt die zunehmende Verantwortung gegenüber der Umwelt eine immer wichtigere Rolle. Für den langfristigen Unternehmenserfolg stellen gesellschaftliche Verantwortung, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wesentliche Voraussetzungen dar. Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, kann es zu

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einer Kostensteigerung durch Umstellungen in der Absatzkette kommen. Durch regelmäßige Überprüfungen stellt Bijou Brigitte sicher, dass den gesetzlichen Anforderungen entsprochen wird. Die genannten Beschaffungsrisiken werden insgesamt als gering bewertet.

Warendisposition

Die Erzeugung von Über-/Unterbeständen oder die Nichtverfügbarkeit einzelner Artikel - unter anderem aufgrund von Fehlplanungen, zu langen Lieferzeiten oder Fehlbelieferungen

  • sind weitere Risiken, die das Unternehmen aktiv steuert. Durch die engmaschige Überwachung von Lagerreichweite, Bestellmengen/Artikel sowieReklamations-Quoten, kann eine frühzeitige Risikoidentifikation gewährleistet werden. Bei Unterbeständen kann zudem eine sofortige Substitution durch ähnliche Artikel erfolgen. Insgesamt bewertet Bijou Brigitte die Bedeutung des Risikos als gering.

Informationstechnologie

Risiken resultieren vor allem aus der verzögerten Bereitstellung wichtiger Daten, dem Verlust oder der Manipulation von Daten und der Offenlegung vertraulicher Informationen. Um derartige Risiken zu minimieren, verfügt Bijou Brigitte unter anderem über Back-up-Verfahren, Viren- und Zugangsschutz sowie Verschlüsselungssysteme. Die IT-Systeme werden zudem laufend überprüft und weiterentwickelt. Insgesamt wird das Risiko als gering bewertet.

Währungsrisiken

Ein Großteil der Ware wird in US-Dollar eingekauft. Bei einem steigenden US-Dollar Kurs (gegenüber dem EUR) steigen auch die Bezugskosten. Zudem ist das Unternehmen auch Währungsrisiken in den Vertriebsländern ausgesetzt, die zu Umsatzverlusten durch Wechselkurse führen können. Kurzfristige Kursschwankungen werden ausgeglichen, da das Vorratsvermögen einen gewissen Puffer darstellt. Längerfristige Kursschwankungen werden nicht durch Sicherungsgeschäfte abgesichert. Dem Risiko einer dadurch bedingten Verringerung der Rohmarge kann teilweise durch die Verkaufspreisgestaltung begegnet werden. Insgesamt wird das Risiko als mittel bewertet.

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Hinsichtlich der Unternehmensprognose besteht insofern eine Chance für eine positive Abweichung, als dass der Euro im laufenden Geschäftsjahr stärker als in den Planungen angenommen, beziehungsweise stärker als allgemein prognostiziert, aufwerten könnte. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Währungskursschwankungen, die sich sowohl positiv als auch negativ auf Bijou Brigitte auswirken können, wird als hoch bewertet.

Personalrisiken

Vor dem Hintergrund des digitalen Wandels, der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung sowie der steigenden Nachfrage nach Fach- und Führungskräften steigen die Anforderungen an ein erfolgreiches Personalmanagement. Um Personalbestand und Ressourcenzuweisung zu optimieren, hat Bijou Brigitte im Berichtsjahr das Personalmarketing intensiviert. Darüber hinaus stellen auch Änderungen arbeitsrechtlicher Regelungen in den unterschiedlichen Vertriebsländern ein mögliches Risiko dar. Die personell verstärkte Rechtsabteilung des Konzerns soll diesem Risiko frühestmöglich entgegenwirken und Bußgelder sowie Nachzahlungen vermeiden. Gesetzliche Entwicklungen werden permanent beobachtet und arbeitsrechtliche Regelungen intern regelmäßig überarbeitet. Insgesamt werden die Personalrisiken als mittel bewertet.

Die Arbeitssicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bijou Brigitte hat für den Konzern höchste Priorität. Durch regelmäßige Aus- und Fortbildungen zum Thema Gesundheit sowie die bestmöglichste Sicherstellung der Arbeitssicherheit bewertet Bijou Brigitte das Risiko einer Mitarbeitergefährdung bzw. -verletzung als gering.

Zins-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken

Bijou Brigitte hat keine Darlehen bei Banken oder anderen Kreditinstituten. Kontokorrent- Kreditlinien bestehen nur in einem geringen Umfang und wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht beansprucht. Entsprechend bestehen hier keine nennenswerten Zinsänderungsrisiken. Aufgrund der ausgesprochen guten Eigenkapitalausstattung kann der Konzern Investitionsentscheidungen unabhängig vom Eigen- oder Fremdkapitalmarkt treffen und durchführen. Die einzelnen finanzwirtschaftlichen Risiken bewertet das

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Unternehmen als gering. Liquiditätsrisiken können aufgrund der Insolvenz einer Bank, bei der Bijou Brigitte Geldanlagen getätigt hat, entstehen. Durch die Streuung des Risikos auf unterschiedliche Geldinstitute sowie die sorgfältige Auswahl dieser wird das Risiko minimiert. Die einzelnen Zins-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken bewertet Bijou Brigitte als gering.

Cyberkriminalität im Zahlungsverkehr

Durch die zunehmende Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen steigen die Anforderungen an die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von elektronisch verarbeiteten Informationen und an den damit verbundenen Einsatz von Informationstechnologie. Zur Abwehr der Cyberkriminalität führt Bijou Brigitte auch technische Sicherheitsmaßnahmen durch. Dazu gehören zum Beispiel die Absicherung von Netzübergängen, die Verschlüsselung der E-Mail-Kommunikation, die Erstellung von Notfallplänen oder auch regelmäßige Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter, vor allem im Bereich Treasury. Das Risiko wird insgesamt als gering bewertet.

Epidemien

Epidemien stellen ein Risiko für Bijou Brigitte dar, da sie sich auf mehrere Bereiche auswirken und die Ausmaße zunächst nicht quantifizierbar sind. Bijou Brigitte bezieht einen Großteil der Ware aus Fernost. Wie das jüngste Beispiel Coronavirus aus China zeigt, können Epidemien Störungen innerhalb der Lieferkette verursachen. Ein Ausfall der Lieferanten kann zu erhöhten Frachtkosten und/oder Lieferausfällen führen und sich auch im Umsatz/Gewinn bemerkbar machen. Maßnahmen der Regierungen oder Einschränkungen der Reisefreiheit können zudem die Arbeit des Einkaufs behindern und auch dazu führen, dass Markentrends nicht rechtzeitig erkannt und umgesetzt werden können. Darüber hinaus beeinflussen Epidemien auch die Konsumentenstimmung. Notstandsmaßnahmen der Behörden, wie beispielsweise die Anordnung von Filialschließungen, und die Verunsicherung der Konsumenten wirken sich dabei direkt auf den Absatz des Bijou Brigitte-Konzerns aus. Da Epidemien sowohl die Beschaffung, den Einkauf als auch den Vertrieb stören können, wird das Einzelrisiko "Epidemien" neu aufgenommen und hinsichtlich der aktuellen Entwicklung des Coronavirus als hoch eingestuft.

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CSR-Berichtspflicht

Der Nachhaltigkeitsbericht gemäß der CSR-Berichtspflicht ist auf der Internetseite www.group.bijou-brigitte.com unter der Rubrik "Investor Relations/Nachhaltigkeit" für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich und einsehbar.

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PROGNOSEBERICHT

Voraussichtliche Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Die weltwirtschaftliche Expansion wird sich 2020 nach Angaben der IWF auf 3,3 % beschleunigen.9Auch die europäische Wirtschaft soll 2020 und 2021 weiter Wachstum verzeichnen. Prognosen zufolge stehen ihr allerdings schwierige Zeiten entgegen. Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen fördern das Wachstum weniger als zuvor und die politischen Unsicherheiten sind hoch. Die EU-Kommission rechnet daher in 2020 und 2021 mit einem BIP-Wachstum im Euroraum von jeweils 1,2 %.10

Die spanische Wirtschaft entwickelte sich in 2019 verhalten. Auch in 2020 soll Spanien weniger dynamisch wachsen als in den Vorjahren und steht vor einem Wirtschaftswachstum von 1,8 %.11Die Wirtschaftsleistung in Portugal nimmt weiterhin zu, die Dynamik schwächt sich jedoch etwas ab. Im europäischen Vergleich ist das Land mit einem erwarteten Zuwachs um 1,7 % in 2020 gut aufgestellt.12Die Konjunkturaussichten für Italien bleiben durchwachsen. Prognosen der Europäische Union zufolge soll die italienische Wirtschaft in 2020 nur um 0,4 % wachsen.13

Deutschland blickt auf ein volles Jahrzehnt kontinuierlichen Wirtschaftswachstums zurück. Der Arbeitsmarkt und das Bruttoinlandsprodukt entwickeln sich insgesamt weiterhin positiv. Die Industrieproduktion hat sich jedoch merklich abgeschwächt. Für das Jahr 2020 geht die Bundesregierung von einer verhaltenen konjunkturellen Entwicklung aus und rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 %.14Zu Jahresbeginn 2020 zeigt sich die Verbraucherstimmung in Deutschland wieder optimistischer. Das Marktforschungsunternehmen GfK prognostiziert daher für das Jahr 2020 eine Zunahme der privaten Konsumausgaben in Deutschland von 1,0 %.15

Der Einzelhandel wird nach Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2020 um 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr steigern. Wachstumstreiber bleibt der

  1. IWF: World Economic Outlook, Januar 2020
  2. Europäische Kommission - Pressemitteilung: Herbstprognose 2019, 07. November 2019
  3. GTAI: Wirtschaftsausblick - Spanien (November 2019), 27. November 2019
  4. GTAI: Wirtschaftsausblick - Portugal (Dezember 2019), 24. Dezember 2019
  5. GTAI: Wirtschaftsausblick - Italien (November 2019), 27. November 2019
  6. BMWi - Jahreswirtschaftsbericht 2020, S.7
  7. GfK: Pressemitteilung "Konsumoptimismus kehrt zurück", 29. Januar 2020

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Online-Handel.16Der E-Commerce-Umsatz konnte in 2019 einen neuen Höchststand erreichen. Aufgrund dieser Entwicklung erwartet der bevh auch in 2020 einen Umsatzzuwachs, der jedoch wegen der gedämpften Konjunkturaussichten in 2020 mit 10 % geringer ausfallen wird, als im Vorjahr.17

Risiken für die Konjunktur liegen insbesondere im außenwirtschaftlichen Umfeld: Die Eskalation der internationalen Handelskonflikte, eine weitere Abschwächung der Investitionsnachfrage, eine Verstärkung der Industrieschwäche sowie geopolitische Risiken wirken dämpfend auf den Welthandel. Weiter haben auch die Brexit-Verhandlungen bis zuletzt ein hohes Maß an politischer Unsicherheit geschaffen und die Wachstumsdynamik in Europa beeinträchtigt. Die Auswirkungen der Coronavirus- Epidemie sind noch nicht abschätzbar und wurden in den Prognosequellen noch nicht berücksichtigt.

Ausblick für den Bijou Brigitte-Konzern

Im Vergleich zum Vorjahr ist Bijou Brigitte in den ersten zwei Kalendermonaten mit einem Umsatzplus in das Jahr 2020 gestartet. Die Ausbreitung des Coronavirus in Europa und die damit einhergehenden Einschränkungen werden sich auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bijou Brigitte auswirken. In Hinblick auf den aktuellen Geschäftsverlauf und die möglichen weiteren Auswirkungen des Coronavirus wurden zwei Szenarien für das Gesamtjahr 2020 erstellt.

Unter der Prämisse, dass die Maßnahmen der Regierungen gegen die Verbreitung des Coronavirus nur bis Ende Mai 2020 andauern werden, sich die Umsätze der Folgemonate auf Vorjahresniveau entwickeln und entsprechende Einsparpotentiale (Miete, Personalkosten) realisiert werden können, rechnet der Bijou Brigitte-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 im Best Case mit einem Umsatz zwischen 260 und 275 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2019: 334,0 Mio. EUR). Für das Konzernergebnis vor Ertragsteuern wird ein Wert zwischen - 12 und - 2 Mio. EUR prognostiziert (Geschäftsjahr 2019: 37,4 Mio. EUR). Das Vorratsvermögen wird zum 31. Dezember 2020 voraussichtlich zwischen 53 und 63 Mio. EUR liegen. Unter der Annahme, dass die kurzfristigen und langfristigen Schulden auf dem Vorjahresniveau bleiben und keine weiteren eigenen Aktien zurückgekauft werden, rechnet

  1. Handelsverband Deutschland (HDE): Jahresprognose Einzelhandel, 31. Januar 2020
  2. BundesverbandE-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh): Pressemitteilung, 21. Januar 2020

31

der Konzern mit einer Eigenkapitalquote zwischen 48 und 55 %. Der Bijou Brigitte-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr vermindert in die Modernisierung der Filialen sowie in eine reduzierte Zahl von Neueröffnungen in Deutschland investieren. Das geplante Investitionsvolumen für 2020 wird zwischen 5 und 10 Mio. EUR betragen (Geschäftsjahr 2019: 10,3 Mio. EUR). Die Anzahl der Filialen im Bijou Brigitte-Konzern wird zum Jahresende 2020 voraussichtlich unter Vorjahresniveau liegen.

Im zweiten Szenario wird davon ausgegangen, dass die von den Regierungen beschlossenen Maßnahmen mit den damit einhergehenden Umsatzrückgängen von deutlich über 90% gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Ende Mai 2020 andauern werden. Bijou Brigitte rechnet in diesem Fall damit, dass sich das Konzernergebnis vor Steuern mit jedem weiteren Monat ohne stationäre Geschäftstätigkeit um weitere 12 bis maximal 19,5 Mio. EUR reduzieren wird. Dies wird abhängig davon sein, inwieweit sich die laufenden Kosten reduzieren lassen. Veränderung der anderen Finanzkennzahlen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren haben wir mit Ausnahme der sinkenden Eigenkapitalquote nicht unterstellt.

Hamburg, 31. März 2020

Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Roland Werner

Marc Gabriel

Jürgen Gödecke

Vorsitzender

Vorstandsmitglied

Vorstandsmitglied

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

Aktiva

Passiva

in EUR

Anhang

Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

(1)

Sachanlagevermögen

(2)

Nutzungsrechte

(3)

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

(4)

Latente Steuern

(5)

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

(6)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(7)

Steuerforderungen

(8)

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

(9)

Sonstige kurzfristige Forderungen

(10)

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

(11)

SUMME AKTIVA

31.12.2019

3.842.593,00

50.071.356,78

157.098.698,87

2.779.803,81

2.037.431,42

215.829.883,88

60.119.860,31

1.964.653,33

1.621.013,54

4.237.984,33

431.438,96

145.462.249,63

213.837.200,10

429.667.083,98

31.12.2018

in EUR

Anhang

31.12.2019

31.12.2018

Eigenkapital und Schulden

Eigenkapital

(12)

3.733.009,50

Gezeichnetes Kapital

8.100.000,00

8.100.000,00

52.540.560,91

Kapitalrücklage

3.579.043,17

3.579.043,17

0,00

Gewinnrücklagen

36.550.490,68

40.246.542,39

2.738.777,70

Eigene Anteile

-22.603.780,33

-19.092.720,27

2.216.985,80

Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnung

526.943,07

563.799,74

61.229.333,91

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

203.337.652,96

201.265.934,29

229.490.349,55

234.662.599,32

58.736.072,09

Langfristige Schulden

2.089.751,38

Langfristige Rückstellungen

(14)

4.500.646,25

4.414.514,05

5.153.285,55

Leasingverbindlichkeiten

(15)

121.772.085,57

0,00

4.205.166,26

Latente Steuern

(13)

765.611,61

956.077,76

1.620.250,04

127.038.343,43

5.370.591,81

137.107.680,79

Kurzfristige Schulden

208.912.206,11

Kurzfristige Rückstellungen

(14)

1.954.769,21

2.828.091,21

Steuerschulden

(16)

434.927,80

346.547,02

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(17)

10.784.554,28

8.810.992,05

Leasingverbindlichkeiten

(15)

41.042.316,23

0,00

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

(17)

7.097.038,93

7.087.084,95

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

(17)

11.824.784,55

11.035.633,66

73.138.391,00

30.108.348,89

270.141.540,02

SUMME PASSIVA

429.667.083,98

270.141.540,02

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR

DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

in EUR

Anhang

2019

2018

Umsatzerlöse

(18)

333.952.480,76

321.614.557,55

Andere aktivierte Eigenleistungen

(19)

1.063.241,54

588.989,44

Sonstige betriebliche Erträge

(20)

4.526.192,95

4.787.463,30

Materialaufwand

(21)

-69.634.140,65

-65.965.700,74

Personalaufwand

(22)

-90.753.004,27

-90.562.779,31

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und

Abschreibungen auf Sachanlagen und Nutzungsrechte

(23)

-60.689.392,09

-13.208.825,03

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(24)

-75.694.459,06

-125.710.164,49

Betriebsergebnis

42.770.919,18

31.543.540,72

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

(25)

-6.041.909,57

-250.643,35

Zinserträge

(25)

637.642,31

415.532,12

Finanzergebnis

(25)

-5.404.267,26

164.888,77

Ergebnis vor Steuern (EBT)

37.366.651,92

31.708.429,49

Ertragsteuern

(26)

-11.945.438,25

-10.160.881,12

Konzernergebnis nach Steuern

25.421.213,67

21.547.548,37

Zurechnung des Überschusses an die Aktionäre

des Mutterunternehmens

25.421.213,67

21.547.548,37

Ergebnis je Aktie

(27)

Unverwässert

3,27

2,74

Verwässert

3,27

2,74

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG FÜR

DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

in EUR

Anhang

2019

2018

Konzernergebnis

25.421.213,67

21.547.548,37

Beträge, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung

umgegliedert werden können

Absicherung von Zahlungsströmen

Realisiertes Ergebnis aus dem Abgang von finanziellen

Vermögenswerten

(12)

0,00

0,00

Nicht realisiertes Ergebnis aus der Bewertung von

finanziellen­

Vermögenswerten

(12)

0,00

0,00

Währungsumrechnungsdifferenzen

(12)

-36.856,68

194.307,90

Sonstiges Ergebnis

-36.856,68

194.307,90

Gesamtkonzernergebnis

25.384.356,99

21.741.856,27

Vom Gesamtergebnis entfallen auf

die Aktionäre des Mutterunternehmens

25.384.356,99

21.741.856,27

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR

DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

in EUR

2019

2018

1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Konzernergebnis nach Steuern

25.421

21.548

Ertragsteueraufwand (+)

11.945

10.161

Wertminderungen und Abschreibungen

auf das Anlagevermögen (+)

12.392

13.209

Wertminderungen und Abschreibungen

auf die Nutzungsrechte (+)

48.297

0

Zuschreibung auf das Anlagevermögen (-)

-358

0

Finanzergebnis

5.404

-165

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge

-5.964

-245

Gezahlte Ertragsteuern (-)

-8.336

-11.521

Einzahlungen aus Zinsen (+)

487

350

Ergebnis aus Abgängen von Gegenständen

des Anlagevermögens

573

295

Veränderung der Rückstellungen

-141

662

Veränderung der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen sowie anderer Vermögenswerte

-1.666

-3.116

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen sowie anderer Schulden

2.773

-1.124

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

90.827

30.054

2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen

Vermögenswerten sowie Sachanlagen

209

254

Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen

-9.197

-10.426

Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

-1.106

-1.855

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-10.094

-12.027

3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Auszahlung (-) der Dividende der Bijou Brigitte AG

-23.350

-23.655

Auszahlung (-) für den Erwerb eigener Anteile

-3.511

-2.902

Tilgunganteil von Leasingzahlungen (-)

-45.531

0

Auszahlungen (-) für Zinsen

-99

-98

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

-72.491

-26.655

4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

(Zwischensummen 1 - 3)

8.242

-8.628

Wechselkursbedingte Veränderungen

112

466

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

137.108

145.270

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

145.462

137.108

5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

145.462

137.108

VERÄNDERUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS 2019 UND 2018

Rücklage aus

Erwirt-

der Fremd-

schaftetes

Gezeichnetes

Kapital­

Gewinn­

Eigene

währungs-

Konzern­

in EUR

Kapital

rücklage

rücklagen

Anteile

umrechnung

eigenkapital

Gesamt

Stand 01.01.2018

8.100

3.579

40.247

-16.191

369

203.374

239.478

Konzernergebnis

0

0

0

0

0

21.548

21.548

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

0

194

0

194

Gesamtergebnis

0

0

0

0

194

21.548

21.742

Erwerb eigene Aktien

-2.902

-2.902

Dividenden

0

0

0

0

0

-23.655

-23.655

Stand 31.12.2018

8.100

3.579

40.247

-19.093

563

201.267

234.663

Änderung von Rech-

nungslegungsmethoden

-3.696

-3.696

Stand 01.01.2019

(rückwirkend angepasst)

8.100

3.579

36.551

-19.093

563

201.267

230.967

Konzernergebnis

0

0

0

0

0

25.421

25.421

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

0

-37

0

-37

Gesamtergebnis

0

0

0

0

-37

25.421

25.384

Erwerb eigene Aktien

0

0

0

-3.511

0

0

-3.511

Dividenden

0

0

0

0

0

-23.350

-23.350

Stand 31.12.2019

8.100

3.579

36.551

-22.604

526

203.338

229.490

Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft, Hamburg

Konzernanhang für 2019

  1. Geschäftsgegenstand

Die Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft mit Sitz in 22399 Hamburg (Deutschland), Poppenbütteler Bogen 1, (Bijou Brigitte AG) ist beim Amtsgericht Hamburg im Handelsregister unter der Nummer HRB 38204 eingetragen. Die Satzung besteht in der Fassung vom 4. Juli 2014. Geschäfts- jahr ist das Kalenderjahr. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung, der Import und der Vertrieb von Modeschmuck, Gold- und Silberschmuck, modischen Accessoires und Komplementärartikeln.

  1. Grundsätze der Rechnungslegung Grundlagen

Der Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 wurde entsprechend den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, einschließlich der International Accounting Standards (IAS) und der Auslegung des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) bzw. Standard Interpretations Committee (SIC) aufgestellt. Dabei werden alle für das Geschäftsjahr 2019 verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen berücksichtigt, soweit sie für den vorlie- genden Konzernabschluss relevant sind. Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2018 wurden nach denselben Grundsätzen ermittelt.

Die Bijou Brigitte AG wendet § 315e HGB an und erstellt und veröffentlicht einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Darüber hinaus werden alle nach deutschem Han- delsrecht verlangten zusätzlichen Angaben und Erläuterungen veröffentlicht, auch wenn sie nach IFRS nicht verpflichtend sind.

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgt die Dar- stellung der Veränderung des Eigenkapitals und der Kapitalflussrechnung sowie einzelnen Erläuterun- gen in Tausend Euro (TEUR).

Die Konzernbilanz wird gemäß IAS 1.51 ff. in langfristige und kurzfristige Posten untergliedert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren dargestellt. Die Zusam- mensetzung einzelner Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird im Anhang unter Punkt C. und D. erläutert.

Der Konzernabschluss wurde durch den Vorstand am 31. März 2020 aufgestellt und wird dem Auf- sichtsrat für dessen Sitzung am 23. April 2020 zur Billigung vorgelegt. Insoweit besteht bis zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit einer Änderung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat.

Neu angewandte Bilanzierungsstandards

Folgende Rechnungslegungsvorschriften wurden im Geschäftsjahr 2019 erstmals in der Form ange- wandt, wie sie in der EU berücksichtigt werden müssen:

Standard/Interpretation

Anwendungszeitpunkt *

IFRS 16: Leasingverhältnisse

1. Januar 2019

(endorsed 31. Oktober 2017)

Änderungen an IFRS 9: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer

1. Januar 2019

Ausgleichsleistung

(endorsed 22. März 2018)

IFRIC 23: Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Be-

1. Januar 2019

handlung

(endorsed 23. Oktober 2018)

Änderungen an IAS 28: Langfristige Beteiligungen an assozi-

1. Januar 2019

ierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

(endorsed 08. Februar 2019)

Änderungen an IAS 19: Plananpassung, -kürzung und -abgel-

1. Januar 2019

tung

(endorsed 13.März 2019)

Jährliche Verbesserungen 2015-2017: Verbesserungen an

1. Januar 2019

IFRS 3, IFRS 11, IAS 12 und IAS 23

(endorsed 14. März 2019)

* Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Zeitpunkt beginnen

Die neue Leasingbilanzierung IFRS 16 wurde am 13. Januar 2016 von der IASB verabschiedet. IFRS 16 ersetzt IAS 17 Leasingverhältnisse und die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC-15Operating-Leasingverhältnisse-Anreize, SIC 27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasing- verhältnissen. Die wesentlichen Neuerungen durch IFRS 16 betreffen die Bilanzierung beim Leasing- nehmer. So hat beim Leasingnehmer für alle Leasingverhältnisse der Bilanzansatz von Vermögenswer- ten für die erlangten Nutzungsrechte und von Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsver- pflichtungen zu erfolgen. Die bisher unter IAS 17 erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzie- rungs- und Operating-Leasingverträgen entfällt damit für den Leasingnehmer. Es werden jedoch Er- leichterungswahlrechte für Leasingnehmer im Hinblick auf kurzfristige Leasingverhältnisse (unter oder gleich zwölf Monaten) sowie Vereinbarungen über geringwertige Vermögenswerte gewährt. Die Rege- lungen für die Bilanzierung beim Leasinggeber sind weitgehend unverändert geblieben.

Durch die Änderungen an IFRS 9 dürfen finanzielle Vermögenswerte mit Rückzahlungsoptionen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sofern ein angemessener Ausgleich für die vorzei- tige Beendigung vorliegt und die Bilanzierung von Modifikationen von finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zur Ausbuchung führen, werden klargestellt.

Die Interpretation IFRIC 23 beinhaltet Anwendungshinweise zur Bilanzierung von tatsächlichen und latenten Steuerschulden und -ansprüchen nach IAS 12, bei denen Unsicherheiten in Bezug auf die er- tragsteuerliche Behandlung bestehen.

Die Änderungen an IAS 28 stellen klar, dass IFRS 9 Finanzinstrumente einschließlich dessen Wertmin- derungsvorschriften auf langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunterneh- men anzuwenden sind.

Die Änderungen an IAS 19 geben explizit vor, dass nach einer unterjährigen Änderung, Kürzung oder Abgeltung eines leistungsorientierten Versorgungsplans der laufende Dienstzeitaufwand und die Netto- zinsen für das restliche Geschäftsjahr unter Verwendung der aktuellen versicherungsmathematischen Annahmen neu zu berechnen sind, die zur erforderlichen Neubewertung der Nettoschuld zugrunde ge- legt wurden. Ferner sind Ergänzungen zur Klarstellung aufgenommen worden, wie sich eine Planände- rung, -kürzung oder -abgeltung auf die Anforderungen an die Vermögenswertobergrenze auswirkt.

Die jährlichen Verbesserungen 2015-2017 beinhalten Klarstellungen der Bilanzierung für einen Status- wechsel von Anteilen (IFRS 3/IFRS 11), in Bezug auf die Erfassung ertragsteuerlicher Konsequenzen aus Finanzinstrumenten, die als Eigenkapital ausgewiesen werden (IAS 12) und über den Ausweis von Fremdkapitalkosten bei Fertigstellung bzw. Beschaffung eines Vermögenswerts, für das Fremdkapital aufgenommen und nicht vollständig verbraucht wurde (IAS 23).

Die erstmalige Anwendung dieser neuen Vorschriften oder Änderungen hatte bis auf die Anwendung von IFRS 16 keine wesentlichen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bijou Brigitte-Konzerns sowie auf die Darstellung des Abschlusses und der Angaben im Konzernanhang.

Die Bijou Brigitte Konzern hat IFRS 16 (neue Leasingbilanzierung) zum 1. Januar 2019 erstmalig an- gewandt und folglich seine Rechnungslegungsmethoden geändert.

Die Bijou Brigitte Konzern ist nicht Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen und müsste somit keine der neuen Pflichtangaben für Leasinggeber erfüllen.

Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des IFRS 16

Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16 auf den Abschluss des Konzerns werden nachfolgend erläutert.

Die Erstanwendung von IFRS 16 erfolgte in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften des Standards retrospektiv, jedoch ohne Anpassung der Vorjahreszahlen. Sämtliche sich aus der Erstanwendung ergebenden Reklassifizierungen und Anpassungen sind daher in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 erfasst.

Der Bijou Brigitte Konzern hat keine Leasingverträge, die zuvor als Finanzierungsverträge nach IAS 17 klassifiziert wurden.

Somit erfasste der Konzern mit der Erstanwendung des IFRS 16 ausschließlich Leasingverbindlichkei- ten, die zuvor nach IAS 17 als Operating-Leasingverhältnisse klassifizierte wurden.

Diese Leasingverbindlichkeiten wurden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen, abgezinst mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers zum 1. Januar 2019, bewertet. Der gewichtete

durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers, der auf die Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019 angewendet wurde, beträgt 3,52 %.

Alle Nutzungsrechte wurden in Höhe der zugehörigen Leasingverbindlichkeiten, bereinigt um den Be- trag etwaiger in der Bilanz zum 31. Dezember 2018 ausgewiesener im Voraus geleisteter Leasingzah- lungen angesetzt.

Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 hat der Konzern folgende Erleichterungen in Anspruch genommen:

  • Übernahme früherer Beurteilungen, ob ein Leasingverhältnis belastend ist als Alternative zur Durchführung von Wertminderungstests. Zum 1. Januar 2019 bestanden belastende Verträge in Höhe von insgesamt 4.342 TEUR.
  • Die nicht Berücksichtigung anfänglicher direkter Kosten bei der Bewertung der Nutzungsrechte zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung.
  • Die rückwirkende Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen bei Verträgen mit Ver- längerungs- und Kündigungsoptionen.

Bewertung der Leasingverbindlichkeiten:

2019

TEUR

Zum 31. Dezember 2018 angegebene Verpflichtungen aus Operating-Leasing-

verhältnissen

203.206

Zum 31. Dezember 2018 bilanzierte Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea-

sing

0

Mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers zum 1. Januar 2019

(erstmalige Anwendung des IFRS 16) abgezinst

175.826

Anpassungen aufgrund vorausbezahlter Leasingaufwendungen

-938

Am 1. Januar 2019 bilanzierte Leasingverbindlichkeiten

174.888

Hiervon sind:

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten

47.832

Langfristige Leasingverbindlichkeiten

127.056

174.888

Bewertung der Nutzungsrechte:

2019

TEUR

Am 1. Januar 2019 bilanzierte Leasingverbindlichkeiten

174.888

Anpassungen aufgrund vorausbezahlter Leasingaufwendungen

+ 938

Anpassungen aufgrund von Wertminderungen für belastenden Verträge

-4.342

Am 1. Januar 2019 bilanzierte Nutzungsrechte

171.484

Die Änderung der Rechnungslegungsmethode beeinflusste die folgenden Bilanzposten zum 1. Januar 2019 wie folgt:

Mio. EUR

Nutzungsrechte

Zunahme um

171,5

Aktive Latente Steuern

Zunahme um

0,8

Aktive Abgrenzungsposten

Abnahme um

0,9

Langfristige Rückstellungen

Abnahme um

0,6

Langfristige Leasingverbindlichkeiten

Zunahme um

127,1

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten

Zunahme um

47,8

Der Nettoeffekt auf die Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2019 war eine Abnahme um 3,7 Mio. EUR.

Folgende Rechnungslegungsvorschriften wurden im Geschäftsjahr 2019 nicht angewandt, weil das EU- Endorsement noch aussteht bzw. nicht vorgesehen ist:

Standard/Interpretation

Erwarteter

Anwendungszeitpunkt

Änderungen an IFRS 10 und IAS 28: Erfolgserfassung bei

Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen oder Joint

Auf unbestimmte Zeit verschoben**

Venture

IFRS 14: Regulatorische Abgrenzungsposten

Übernahme nicht vorgesehen

** Das EU-Endorsement steht derzeit noch aus.

Neu veröffentlichte Bilanzierungsstandards

Nachfolgend sind zum 31. Dezember 2019 veröffentlichte neue und geänderte Standards aufgeführt, die für Unternehmen mit einem Geschäftsjahresende am 31. Dezember 2019 in der EU nicht verpflichtend anzuwenden sind. Eine vorzeitige Anwendung dieser Vorschriften ist nicht erfolgt. Die Gesellschaft

erwartet nach Überprüfung der potenziellen Auswirkungen keine wesentlichen Anpassungen des Kon- zernabschlusses aus der erstmaligen Anwendung dieser neuen bzw. geänderten Vorschriften.

Standard

Erwarteter

Anwendungszeitpunkt *

IFRS 17: Versicherungsverträge

1.

Januar 2023**

Änderungen an IFRS 3: Definition eines Geschäftsbetriebs

1.

Januar 2020**

Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit

1.

Januar 2020

(endorsed 29. November 2019)

Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept zur Rech-

1.

Januar 2020

nungslegung

(endorsed 29. November 2019)

Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Refe-

1.

Januar 2020

renzzinssätze - mögliche Auswirkungen auf die Finanzbericht-

(endorsed 15. Januar 2020)

erstattung

* Geschäftsjahre, die am angegebenen Zeitpunkt beginnen.

** Das EU-Endorsement steht derzeit noch aus.

Ermessensspielräume und Schätzungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses unter der Anwendung der Konzernbilanzrichtlinien erfordert von der Geschäftsführung Beurteilungen von Sachverhalten, Schätzungen und Annahmen, die die Be- träge der Vermögenswerte, Schulden und finanziellen Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres beeinflussen können. Obwohl diese Schätzungen und Annahmen mit größter Sorgfalt auf Basis der Vergangenheitserfahrungen sowie aller verfügbaren In- formationen vorgenommen bzw. getroffen wurden, können die tatsächlichen Ergebnisse davon abwei- chen.

Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Schätzungsänderungen werden periodengerecht berücksichtigt.

Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte:

Bei der Bewertung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens und immateriellen Vermögens- werten ist die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte zu schätzen. Die Ermittlung der beizule- genden Zeitwerte von Vermögenswerten sowie Nutzungsdauern der Vermögenswerte basiert auf Erfah- rungswerten und Beurteilungen des Managements.

Der Konzern überprüft an jedem Abschlussstichtag die geschätzten Nutzungsdauern von Sachanlagen. Für das laufende Geschäftsjahr ergab sich für die Geschäftsführung kein Anlass, die Nutzungsdauer von einzelnen Anlagen zu ändern.

Im Rahmen der Ermittlung der Wertminderung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens und von immateriellen Vermögenswerten werden auch Schätzungen vorgenommen, die sich u. a. auf Ursa- che, Zeitpunkt und Höhe der Wertminderung beziehen.

(Details zu den Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien finden sich weiter unten, die Buchwerte unter Punkt C. Tz. 1 und 2.)

Vorräte:

Die Bewertung der Vorräte umfasst die Einschätzung, ob die Buchwerte die erzielbaren Nettoveräuße- rungswerte übersteigen. Dabei ist eine Einschätzung der zukünftig erzielbaren Nettoveräußerungswerte auf Basis einer Beurteilung der künftigen Nachfrage und Preisentwicklung sowie der vorhandenen Vor- ratsmenge vorzunehmen.

Ertragsteuern:

Ertragsteuern sind für jede Steuerjurisdiktion zu schätzen, in der der Konzern tätig ist. Dabei ist für jedes Besteuerungssubjekt die erwartete tatsächliche Ertragsteuer zu berechnen. Das Management muss bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern Beurteilungen treffen. Aktive latente Steuern werden in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass sie genutzt werden können.

(Details zu den Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien finden sich weiter unten, die Buchwerte unter Punkt C. Tz. 5, 13 und 26.).

Rückstellungen:

Ansatz und Bewertung der Rückstellungen im Zusammenhang mit anhängigen Rechtsstreitigkeiten oder anderen ausstehenden Ansprüchen sind mit Einschätzungen durch das Management verbunden. Durch die Verwendung der Annahmen und Schätzungen resultieren die jeweils in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte.

(Details zu den Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien finden sich weiter unten, die Buchwerte unter Punkt C. Tz. 14.)

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Der Konsolidierungskreis besteht aus folgenden Gesellschaften:

Mutterunternehmen:

- Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft, Hamburg

Tochterunternehmen:

  • Bijou Brigitte modische Accessoires Ges. mbH, Wien - Österreich
  • Fashion Dream Limited, Hongkong - China
  • "Senso di Donna" Vertriebs GmbH, Hamburg - Deutschland
  • Rubin GmbH, Buxtehude - Deutschland
  • Bijou Brigitte Sp.z o.o., Warschau - Polen
  • Bijou Brigitte modische Accessoires S.L., Barcelona - Spanien
  • Bijou Brigitte Divatcikk Kereskedelmi Kft., Budapest - Ungarn
  • BijouBrigitte-Acessórios de Moda Unipessoal, Lda., Lissabon - Portugal
  • Bijou Brigitte s.r.o., Prag - Tschechien
  • Bijou Brigitte s.r.l., Mailand - Italien
  • Bijou Brigitte Monoprosopi EPE, Athen - Griechenland
  • Bijou Brigitte Accessoires de Mode SAS, Straßburg - Frankreich
  • Bijou Rubin Lille SARL, Wasquehal - Frankreich
  • Bijou Rubin Beauvais SARL, Beauvais - Frankreich
  • Bijou Rubin Paris SARL, Paris - Frankreich
  • Bijou Rubin Limoges SARL, Poitiers - Frankreich
  • Bijou Rubin Bordeaux SARL, Trélissac-Frankreich
  • Bijou Rubin Villefranche SARL, Villefranche - Frankreich
  • Bijou Rubin Grenoble SARL, Grenoble - Frankreich
  • Bijou Rubin Nimes SARL, Nimes - Frankreich
  • Bijou Rubin Toulouse SARL, Toulouse - Frankreich
  • Bijou Rubin Menton SARL, Menton - Frankreich
  • Bijou Rubin Calais SARL, Calais - Frankreich
  • Bijou Rubin Annecy SARL, Annecy - Frankreich
  • Bijou Rubin Angers SARL, Angers - Frankreich
  • Bijou Rubin Nantes SARL, -Tremblay-en France - Frankreich
  • Bijou Rubin Rodez SARL, Rodez - Frankreich
  • Bijou Rubin Valence SARL, Valence - Frankreich
  • Bijou Rubin Mulhouse SARL, Mulhouse - Frankreich
  • BIJOU BRIGITTE LIMITED, London - Großbritannien
  • Bijou Brigitte Oy, Helsinki - Finnland
  • Bijou Brigitte s.r.o., Trenčín - Slowakei
  • "BIJOU BRIGITTE" EOOD, Sofia - Bulgarien
  • S.C. Bijou Brigitte S.R.L., Medias - Rumänien
  • BIJOU BRIGITTE S.P.R.L., Brüssel - Belgien
  • Bijou Brigitte GmbH, St. Gallen - Schweiz
  • Yiwu City Tai Ya Jewellery Company LTD., Yiwu - China
  • BIJOU RUBIN S.P.R.L., Brüssel - Belgien
  • BIJOU BRIGITTE SARL, Weiswampach - Luxemburg
  • Bijou Brigitte SCI, Straßburg - Frankreich

Der Konsolidierungskreis der Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat sich im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 nicht verändert.

Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG ist an allen Gesellschaften unmittelbar oder mittelbar zu 100 % beteiligt. Die Beteiligungen, an denen die Bijou Brigitte modische Accessoires AG unmittelbar und mittelbar beteiligt ist, betreffen die BIJOU BRIGITTE S.P.R.L., Brüssel und die BIJOU RUBIN S.P.R.L., Brüssel. Hier ist die Bijou Brigitte modische Accessoires AG jeweils mit 99 % des Kapitals beteiligt, während die Rubin GmbH, Buxtehude, als 100 % Tochterunternehmen der Bijou Brigitte mo- dische Accessoires AG, jeweils das restliche Kapital in Höhe von 1 % hält.

Der Abschlussstichtag des Konzerns der Bijou Brigitte modische Accessoires AG sowie die Stichtage der Abschlüsse der Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember des jeweiligen Kalenderjahres. Alle prü- fungspflichtigen Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden von un- abhängigen Abschlussprüfern oder vom Konzernabschlussprüfer geprüft.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie zwischen kon- solidierten Unternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten und Zwischenergebnisse wer- den eliminiert.

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge wurden Steuerabgrenzungen nach IAS 12 insoweit vorgenommen, als sich die daraus entstehenden Differenzen voraussichtlich wieder ausgleichen.

Der Konzernabschluss basiert auf dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten und Herstellungs- kosten, eingeschränkt durch die erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Bilanzierungsmethoden

Fremdwährungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften wurden in Übereinstimmung mit IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in EUR umgerechnet. Bei den betroffenen Gesellschaften ist die funktionale Währung die jeweilige Landeswährung. Die Währungsumrechnung erfolgt daher beim Eigenkapital zum historischen Kurs, bei den sonstigen Bilanzpositionen zum Bilanzstichtagskurs und bei den Erträgen und Aufwendungen sowie beim Konzernergebnis zum Durchschnittskurs des Jahres. Währungsdifferenzen werden gemäß IAS 21 im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden mit dem Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls umge- rechnet. Gewinne und Verluste aus der Begleichung solcher Geschäftsvorfälle sowie aus der Umrech- nung von monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlustrech- nung verbucht. Diese werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. unter den sonstigen be- trieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die für die Umrechnung der Fremdwährungen im Konzern verwendeten Wechselkurse ergeben sich aus folgender Tabelle:

Stichtagskurs 31.12.

Durchschnittskurs

1 EUR =

2019

2018

2019

2018

Bulgarien

BGN

1,9558

1,9558

1,9558

1,9558

China

CNY

7,8282

7,8754

7,7232

7,8071

Hong Kong

HKD

8,7146

8,9801

8,7666

9,2481

Großbritan-

GBP

0,8530

0,9033

0,8762

0,8870

nien

Polen

PLN

4,2570

4,3019

4,3000

4,2683

Rumänien

RON

4,7830

4,6675

4,7500

4,6547

Schweiz

CHF

1,0875

1,1250

1,1116

1,1511

Tschechien

CZK

25,420

25,772

25,660

25,670

Ungarn

HUF

330,710

321,630

325,843

320,023

USA

USD

1,1192

1,1465

1,1191

1,1797

Immaterielle Vermögenswerte

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nut- zungsdauer werden mit Herstellungskosten aktiviert, wenn die Aktivierungskriterien gemäß IAS 38 er- füllt sind. Forschungskosten sind wie im Vorjahr nicht angefallen. Die Wertminderung erfolgt entspre- chend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear über folgende Zeiträume:

erworbene Software

4-5 Jahre

selbst erstellte Software

3 Jahre

entgeltlich erworbene Rechte

3-15 Jahre

Planmäßige Wertminderungen werden als Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte erfasst. Es gibt keine immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer.

Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode werden am Ende jedes Geschäftsjahres und beim Eintreten von besonderen Vorkommnissen überprüft. Sämtliche Schätzungsänderungen wer- den prospektiv berücksichtigt.

Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen, bilanziert. Die planmäßige Abschreibung wird für jeden Vermögenswert linear über die planmäßige Nutzungsdauer auf Basis der Anschaffungs- oder Herstellungskosten berechnet.

Die geschätzten Nutzungsdauern betragen:

Gebäude

20-40 Jahre

Außenanlagen

19 Jahre

technische Anlagen und Maschinen

3-10 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung

3-20 Jahre

Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen werden als Abschreibungen auf Sachanlagen erfasst.

Die Grundstücke werden nicht abgeschrieben.

Nutzungsrechte

Bei dem Bijou Brigitte Konzern handelt es sich um Mietverträge, wobei das Nutzungsrecht für Ver- kaufsräume dem Leasingnehmer überlassen wird. Der Konzern mietet hauptsächlich Verkaufsräume als Einzelhandelsgeschäfte und vereinzelt Büro- und Lagerflächen. Die Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume von 5 bis 12 Jahre abgeschlossen, beinhalten jedoch Verlängerungsoptionen und Sonderkündigungsrechte seitens des Leasingnehmers. Die Mietkonditionen werden individuell ausge- handelt und sind somit je nach Vertrag sehr unterschiedlich. Seit dem 1. Januar 2019 werden Leasing- verhältnisse zu dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern den Leasinggegenstand nutzen kann, als Nutzungs- recht und entsprechende Leasingverbindlichkeit bilanziert (siehe auch "Leasingverhältnisse").

Die Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:

  • der Betrag der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeit
  • sämtliche bei oder vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen abzüglich aller etwaig erhaltener Leasinganreize
  • alle dem Leasingnehmer entstandenen anfänglichen direkten Kosten.

Das Nutzungsrecht wird linear über die Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben, da diese der Nut- zungsdauer entspricht.

Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Zum Bilanzstichtag überprüft der Konzern gemäß IAS 36 die Buchwerte seiner Sachanlagen, immate- riellen Vermögenswerte und Nutzungsrechte, um festzustellen, ob sich Anhaltspunkte für einen Wert- minderungsbedarf ergeben. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Ver- mögenswertes geschätzt, um den Umfang des eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schät- zung des erzielbaren Betrags der Zahlungsmittel generierenden Einheit (Filialebene), zu der der Vermö- genswert gehört.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nettoveräußerungswert und dem Wert des erwarteten Mittelzuflusses aus der Nutzung des Vermögenswerts. Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Ver- mögenswerts (oder einer Zahlungsmittel generierenden Einheit) den Buchwert unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswerts (oder der Zahlungsmittel generierenden Einheit) auf den erzielbaren Be- trag vermindert. Erholt sich der erzielbare Betrag in den Folgeperioden, erfolgt eine Wertaufholung des Vermögenswerts (mit Ausnahme eines Goodwills) bis maximal zu der Wertgrenze, die in planmäßiger Fortschreibung erreicht worden wäre.

Die Ermittlung eines möglichen Wertminderungsbedarfes erfolgt grundsätzlich auf Basis des Barwerts der erwarteten Mittelzuflüsse aus der Nutzung der zu Zahlungsmittel generierenden Einheiten zusam- mengeschlossenen Vermögenswerte einer jeden Filiale. Die über fünf Geschäftsjahre im Detail geplan- ten und die nachfolgenden Jahre auf dieser Basis prognostizierten Zahlungsströme werden in der Regel mit gewichteten Vor-Steuer-Zinssätzen zwischen 6,4 % (Vorjahr: 9,8 %) und 8,5 % (Vorjahr: 12,8 %) diskontiert. Diese gliedern sich für 2019 im Einzelnen wie folgt:

Gewichtete Vor-Steuer-Zinssätze

Deutschland

6,4 % (Vorjahr: 9,8 %)

Spanien

7,6 % (Vorjahr: 11,5 %)

Italien

8,5 % (Vorjahr: 12,8 %)

Portugal

7,9 % (Vorjahr: 11,8 %)

Frankreich

6,5 % (Vorjahr: 11,0 %)

Osteuropa

7,2 % (Vorjahr: 9,8 %)

Um die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den geografischen Tätigkeitsfeldern des Konzerns zu berücksichtigen, wurden bei der Berechnung des Wertminderungsbedarfes folgende spezifische Län- derrisikoprämien und Steuerraten zugrunde gelegt:

Länderrisikoprämie

Steuerrate

Deutschland

0,0 % (Vorjahr: 0,0 %)

29,8 % (Vorjahr: 29,8 %)

Spanien

1,3 % (Vorjahr: 1,8 %)

25,0 % (Vorjahr: 25,0 %)

Italien

1,8 % (Vorjahr: 2,5 %)

27,9 % (Vorjahr: 27,9 %)

Portugal

1,8 % (Vorjahr: 2,5 %)

21,0 % (Vorjahr: 21,0 %)

Frankreich

0,4 % (Vorjahr: 0,6 %)

25,0 % (Vorjahr: 33,3 %)

Osteuropa

1,0 % (Vorjahr: 1,4%)

15,7 % (Vorjahr: 15,7 %)

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind auf einem Vertrag basierende wirtschaftliche Vorgänge, die gleichzeitig bei ei- nem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unterneh- men zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führen.

Finanzinstrumente untergliedern sich gemäß IFRS 9 in folgende Kategorien:

-zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlich- keiten

-ergebnisneutrale zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Ver- bindlichkeiten

-ergebniswirksame zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Ver- bindlichkeiten

Der Konzern bewertet seine finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Bei finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten, die ergebnisneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sind zudem die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts oder der Emission der Verbindlichkeit zuzurechnenden Transaktionskosten einzubeziehen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten oder gegebenenfalls wertberichtigt bilanziert werden finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, die aus der direkten Bereitstellung von Bargeld, Waren oder Dienstleis- tungen an einen Schuldner resultieren.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlich- keiten werden im langfristigen Vermögen ausgewiesen, es sei denn, der Fälligkeitszeitpunkt liegt inner- halb von zwölf Monaten ab dem Bilanzstichtag.

Der Buchwert von Finanzinstrumenten wie flüssigen Mitteln, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristige Teil der langfristigen Positionen entspricht aufgrund ihrer kurzen Laufzeit annähernd dem Zeitwert dieser Finanzinstrumente.

Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert nur aus, wenn die vertraglichen Rechte auf die Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er den finanziellen Vermögens- wert sowie im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswerts verbundenen Chancen und Risiken auf einen Dritten überträgt.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in ihre Be- wertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-)Stufen einge- ordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung und zwar nach der niedrigsten Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:

Stufe 1 - die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten (unverändert übernommenen) Preise;

Stufe 2 - Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen;

Stufe 3 - nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des Vermö- genswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren).

Die in der Konzernbilanz erfassten, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente (sowie die Angaben zu beizulegenden Zeitwerten von Finanzinstrumenten) beruhen allesamt auf Informations- und Inputfaktoren der oben umschriebenen Stufe 2.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag aus- gewiesen, wenn es einen Rechtsanspruch auf Saldierung gibt und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Vorräte

Der Ansatz des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräuße- rungswert unter Anwendung des gewogenen Durchschnitts.

Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Erlös abzüglich der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

Wertminderungen im Vorratsvermögen werden im Materialaufwand erfasst.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber Concessions-Partnern und werden in Höhe des ursprünglichen Rechnungsbetrags, der zum Zeitpunkt der Einbuchung dem Betrag der unbedingten Gegenleistung entspricht, bilanziert. Uneinbringliche For- derungen werden abgeschrieben, sobald der Zahlungsausfall feststeht. Die Folgebewertung dieser in der Regel kurzfristigen Forderungen erfolgt entsprechend einer Kategorisierung im Sinne des IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Warenverkäufen unterliegen als sonstige finanzi- elle Vermögenswerte dem neuen Modell der erwarteten Kreditverluste nach IFRS 9. Die Wertminde- rungen für finanzielle Vermögenswerte beruhen auf Annahmen zum Ausfallrisiko und zu den erwarteten Verlustquoten. Der Konzern übt bei der Aufstellung dieser Annahmen und der Auswahl der Inputfakto- ren für die Berechnung der Wertminderung Ermessen aus, basierend auf den Erfahrungen des Konzerns aus der Vergangenheit, bestehenden Marktbedingungen sowie zukunftsorientierten Schätzungen zum Ende jeder Berichtsperiode. Die wichtigsten verwendeten Annahmen und Inputfaktoren sind:

  • Ausfallwahrscheinlichkeiten
  • Historische Ausfallquoten
  • Bonität des Kunden

Angesichts des Geschäftsmodells des Konzerns hat die Wertminderungsmethodik nach IFRS 9 keine großen Auswirkungen auf die sonstigen finanziellen Vermögenswerte, weil die historischen Verlust-

quoten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern hatten und das Ausfallrisiko zum Abschluss- stichtag seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Die Einzelwertberichtigungen belau- fen sich auf 89 TEUR (Vorjahr: 90 TEUR) nach Zuführung in Höhe von 6 TEUR (Vorjahr: 10 TEUR) und Auflösung in Höhe von 7 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) im Geschäftsjahr.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die flüssigen Mittel enthalten Bargeld, jederzeit abrufbare Guthaben bei Kreditinstituten und andere kurzfristige Termineinlagen. Diese werden als Finanzinstrumente unter der Kategorie zu Anschaffungs- kosten bewertete finanzielle Vermögenswerte klassifiziert.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen ebenfalls den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9, der identifizierte Wertminderungsaufwand war jedoch unwesentlich.

Eigenkapital

Fremd- und Eigenkapitalinstrumente werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertrags- vereinbarung als finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapital klassifiziert.

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum erhaltenen Ausgabeerlös abzüglich direkter Ausgabekosten erfasst.

Wenn die Bijou Brigitte AG eigene Aktien erwirbt, wird die bezahlte Gegenleistung vom Eigenkapital abgezogen und die zurechenbaren Transaktionskosten in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Vorjahr wurden die Anschaffungsnebenkosten ebenfalls vom Eigenkaptal abgezogen. Wenn solche Aktien später verkauft werden, wird die erhaltene Gegenleistung unter Berücksichtigung von ertragsteuerlichen Effekten wieder im Eigenkapital erfasst.

Finanzverbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten werden zunächst grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Trans- aktionskosten erfasst. Im Rahmen der Folgebewertung werden Finanzverbindlichkeiten nach der Effek- tivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Finanzverbindlichkeiten werden mit Zahlung ausgebucht.

Rückerstattungsverbindlichkeiten und Rechte auf Rückerhalt der von Kunden zurückgegebenen Waren werden nicht bilanziert, weil basierend auf den Erfahrungswerten das Zurückgeben von Produkten durch Kunden nicht hochwahrscheinlich ist und eine signifikante Umkehrung der Umsatzerlöse nicht eintreten wird. Die Validität dieser Annahme und die geschätzte Anzahl der Rückgaben werden zu jedem Ab- schlussstichtag neu bewertet.

Besteuerung

Der Ertragssteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar.

Laufende Steuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Konzernergebnis aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeit des Konzerns für die laufenden Steuern wird auf Grundlage der am Bilanzstichtag geltenden Steuersätze berechnet.

Annahmen und Schätzungen liegen auch den Beurteilungen hinsichtlich der Realisierbarkeit unsicherer Steuerpositionen und zukünftiger Steuerentlastungen zugrunde. Die Bilanzierung eines Vermögens- werts oder einer Schuld aus einer Steuerrisikoposition erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12, wenn eine Zahlung oder Erstattung für das Steuerrisiko wahrscheinlich ist. Bewertung der unsicheren Steuer- position erfolgt mit ihrem Erwartungswert.

Latente Steuern

Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode auf temporäre Differenzen, die aus Unter- schieden zwischen dem Buchwert von Vermögenswerten und Schulden im IFRS-Abschluss und ihrem steuerlichen Buchwert resultieren, erfasst. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf zukünftig nutzbare steuerliche Verluste gebildet.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden auf Basis der erwarteten Steuersätze (und der Steu- ergesetze) ermittelt, die zum Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder Realisierung des Vermögenswerts voraussichtlich Geltung haben werden. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschul- den spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben würden, wie der Konzern zum Bilanzstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögenswert zu realisie- ren.

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch zeitliche Unterschiede im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der zeitlichen Unterschiede vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die zeitlichen Unterschiede in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Stichtag geprüft und herabgesetzt, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren. Aktive latente Steuern werden somit nur in der Höhe bilanziert, in der voraussichtlich zukünftige steuerpflichtige Ergebnisse zur Verrechnung der tem- porären Differenzen bzw. zur Nutzung der steuerlichen Verluste zur Verfügung stehen werden.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrech- nung von laufenden Steueransprüchen mit laufenden Steuerschulden vorliegt und wenn sie in Zusam- menhang mit Ertragsteuern stehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden, und der Kon- zern die Absicht hat, seine laufenden Steueransprüche und seine Steuerschulden auf Nettobasis zu be- gleichen.

Laufende und latente Steuern werden erfolgswirksam als Aufwand oder Ertrag erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden.

Rückstellungen

Rückstellungen werden bilanziert, wenn dem Konzern eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen entstanden ist, deren Erfüllung eher wahrscheinlich mit einem Abfluss von Ressourcen verbunden ist. Wenn die Unternehmensleitung erwartet, dass eine Zahlungsverpflichtung von Dritten erstattet wird, zum Beispiel im Rahmen eines Versicherungsvertrags, wird der Erstattungs- anspruch als eigenständiger Vermögenswert bilanziert und als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst, so- fern die Erstattung so gut wie sicher ist.

Der angesetzte Rückstellungsbetrag ist der beste Schätzwert am Bilanzstichtag für die hinzugebende Leistung unter Berücksichtigung der der Verpflichtung zugrundeliegenden Risiken und Unsicherheiten, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen.

Langfristige Rückstellungen werden abgezinst und zum Barwert der erwarteten Ausgaben bilanziert.

Ertragsrealisierung

Der Konzern betreibt eine Kette von Einzelhandelsgeschäften, die Modeschmuck und modische Acces- soires verkaufen. Umsatzerlöse werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen oder Concessions-Partner die Waren an einen Endverbraucher verkauft hat. Umsätze aus dem Verkauf von Waren über das Internet an Endverbraucher werden zu dem Zeitpunkt, an dem die Risiken und Chancen aus den Waren an den Kunden übergehen, und damit bei Auslieferung erfasst. Die Zahlung ist normalerweise sofort fällig. Die Transaktionen werden per Überweisung oder mittels Kredit- bzw. Zahlungskarte beglichen. Die Umsatzerlöse werden abzüglich aller Erlösschmälerungen ohne Verbrauchsteuern und nach der Eli- minierung von konzerninternen Verkäufen ausgewiesen.

Der Konzern hat ein Kunden-Loyalitätsprogramm genanntes " BB-Club" im März 2019 in Deutschland und in Oktober 2019 in Spanien eingeführt. Die Kunde erhalten in den Filialen eine physische "BB- Club-Karte", die durch das Ausfüllen eines Antragsformulars oder die Online Registrierung aktiviert wird. Auf diese Weise wird zusätzlich eine digitale Kundenkarte in dem BB-Club Kundenbereich er- stellt. Die Kunden, die sich nur Online registrieren und eine physische Kundenkarte wünschen, können diese in den Filialen bekommen und anschließend Online mit den bereits bestehenden digitalen Karte zusammenführen. Die Kunden erhalten mit dem BB-Club Beitritt zahlreichen Vorteile in Form von Rabatten, Geschenken zu besonderen Anlässe und Einladungen zu exklusiven Events. Bei jedem Ein- kauf werden Punkte gesammelt (1,00 EUR Kaufsumme gleich einen Punkt). Ab 100 gesammelten Punk- ten bekommt der Kunde einen Rabatt-Kupon in Höhe von 10 EUR, der ausschließlich im Rahmen eines erneuten Wareneinkaufs ab 20,00 EUR Wert in den Filialen oder dem Onlineshop eingelöst werden kann. Der Rabatt-Kupon ist nach Erhalt drei Monate gültig. Der Rabatt wird zum Zeitpunkt der Einlö- sung des Kupons als Erlösschmälerungen erfasst.

Die Vereinnahmung von Zinsen erfolgt periodengerecht.

Fremdkapitalzinsen

Fremdkapitalzinsen werden direkt im Aufwand erfasst, sofern keine sog. qualifizierenden Vermögens- werte im Sinne des IAS 23 vorliegen, für die Fremdkapitalzinsen zu aktivieren sind.

Da der Konzern bis auf eine Schuld, die ausschließlich mit einem langfristigen Mietvertrag zusammen- hängt, vollständig eigenfinanziert ist, fallen wie im Vorjahr keine zurechenbaren und aktivierungspflich- tigen Zinsaufwendungen bei der Erfassung qualifizierender Vermögenswerte an.

Leasingverhältnisse

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden beim erstmaligen Ansatz zu Barwerten erfasst.

Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:

  • feste Zahlungen abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize
  • variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, anfänglich bewer- tet mit dem Index oder Zinssatz zum Bereitstellungsdatum

Die Leasingzahlungen werden mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns abgezinst, da dem Lea- singverhältnis ein zugrundeliegender impliziter Zinssatz nicht bestimmbar ist. Zur Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes verwendet der Konzern als Ausgangspunkt einen Risikofreien Zinssatz und passt diesen an das Kreditrisiko des Leasingnehmers an. Weitere Anpassungen betreffen darüber hinaus solche für die Laufzeit des Leasingverhältnisses und das wirtschaftliche Umfeld (Länderrisiko).

Der Konzern hat bei der Bilanzierung der Leasingverhältnisse die Erleichterungswahlrechte für Lea- singnehmer nicht angewendet. Somit sind die Zahlungen für kurzfristige Leasingverträge (unter oder gleich zwölf Monaten) und für Vereinbarungen über geringwertige Vermögenswerte wie oben beschrie- ben bilanziert worden.

Der Konzern ist möglichen zukünftigen Steigerungen variabler Leasingzahlungen ausgesetzt, welche sich aus einer Änderung eines Indexes oder eines Zinssatzes ergeben können. Diese möglichen Ände- rungen der Leasingraten sind bis zu deren Wirksamwerden nicht in der Leasingverbindlichkeit berück- sichtigt. Sobald Änderungen eines Indexes oder Zinssatzes sich auf die Leasingraten auswirken, wird die Leasingverbindlichkeit gegen das Nutzungsrecht angepasst.

Jede Leasingrate wird in Tilgungs- und Zinssaufwendungen aufgeteilt. Die Zinsaufwendungen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam in den Finanzierungsaufwendungen erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt.

Einige Leasingverträge über Immobilien beinhalten variable Zahlungen in Abhängigkeit von den erziel- ten Umsätzen der darin ansässigen Geschäfte. Der Prozentsatz der variablen Zahlungen in Abhängigkeit

vom Umsatz ist je nach Vertrag unterschiedlich festgelegt. Die umsatzabhängigen Leasingzahlungen werden in der Periode im Gewinn- und Verlust erfasst, in der die Bedingung, die die Zahlungen auslöst, eintritt.

Für die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten werden neben der unkündbaren Grundmietzeit auch Verlängerungsoptionen berücksichtigt. Die Laufzeiten werden aufgrund einer möglichen Verlängerung bzw. Kündigung seitens des Leasingnehmers bestimmt, sofern die Nicht- bzw. Ausübung der Option durch den Konzern hinreichend sicher ist.

  1. Erläuterungen zur Konzernbilanz
    (1) Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte sind zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um die lineare Abschreibung entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer. Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte zum Abschlussstichtag können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Selbst

Entgeltlich

Erworbene

erstellte

erworbene

Software

Software

Gesamt

Rechte

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs- und Herstellungskosten

1.1.2018

12.536

1.671

1.787

15.994

Währungsumrechnungsdifferenzen

0

0

0

0

Zugänge

1.357

498

0

1.855

Abgänge

-286

-18

0

-304

Anschaffungs- und Herstellungskosten

31.12.2018

13.607

2.151

1.787

17.545

Kumulierte Wertminderungen 1.1.2018

10.341

1.199

1.762

13.302

Planmäßige Wertminderungen

Zugänge

598

195

14

807

Abgänge

-286

-17

0

-303

Außerplanmäßige Wertminderungen

6

0

0

6

Kumulierte Wertminderungen

31.12.2018

10.659

1.377

1.776

13.812

Nettobuchwert 31.12.2018/1.1.2019

2.948

774

11

3.733

Anschaffungs- und Herstellungskosten

1.1.2019

13.607

2.151

1.787

17.545

Währungsumrechnungsdifferenzen

0

0

0

0

Zugänge

14

588

504

1.106

Abgänge

-498

-49

0

-547

Anschaffungs- und Herstellungskosten

31.12.2019

Kumulierte Wertminderungen 1.1.2019

10.659

1.377

1.776

13.812

Planmäßige Wertminderungen

Zugänge

615

286

37

938

Abgänge

-498

-23

0

-521

Außerplanmäßige Wertminderungen

33

0

0

33

Kumulierte Wertminderungen

31.12.2019

10.809

1.640

1.813

14.262

Nettobuchwert 31.12.2019

2.314

1.050

478

3.842

Die außerplanmäßigen Wertminderungen der entgeltlich erworbenen Rechte in Höhe von 33 TEUR (Vorjahr: 6 TEUR) betreffen Filialen, bei denen die wirtschaftliche Entwicklung den ursprünglich er- warteten Zahlungsströmen nicht gerecht wurde.

(2) Sachanlagevermögen

Die Buchwerte der Sachanlagen zum Abschlussstichtag können der nachfolgenden Tabelle entnom- men werden:

Betriebs-

Grund-

Maschinen,

und

stücke und

technische

Geschäfts-

Anlagen

Bauten

Anlagen

ausstattung

im Bau

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs- und Herstel-

lungskosten 1.1.2018

20.420

28

112.124

167

132.739

Währungsumrechnungsdiffe-

renzen

0

0

-115

0

-115

Zugänge

1

0

10.284

141

10.426

Abgänge

0

0

-9.530

-16

-9.546

Umbuchungen

0

0

75

-75

0

Anschaffungs- und Herstel-

lungskosten 31.12.2018

20.421

28

112.838

217

133.504

Kumulierte Abschreibungen

1.1.2018

7.155

27

70.384

0

77.566

Planmäßige Abschreibungen

Zugänge

531

1

10.400

0

10.932

Abgänge

0

0

-8.999

0

-8.999

Außerplanmäßige Abschrei-

bungen

0

0

1.463

1

1.464

Kumulierte Abschreibungen

31.12.2018

7.686

28

73.248

1

80.963

Nettobuchwert

12.735

0

39.590

216

52.541

31.12.2018/1.1.2019

Anschaffungs- und Herstel-

lungskosten 1.1.2019

20.421

28

112.838

217

133.504

Währungsumrechnungsdiffe-

renzen

0

0

41

0

41

Zugänge

53

0

9.015

129

9.197

Abgänge

0

0

-10.541

-8

-10.549

Umbuchungen

0

0

132

-132

0

Anschaffungs- und Herstel-

lungskosten 31.12.2019

20.474

28

111.485

206

132.193

Kumulierte Abschreibungen

1.1.2019

7.686

28

73.248

1

80.963

Planmäßige Abschreibungen

Zugänge

528

0

10.374

0

10.902

Abgänge

0

0

-9.904

-1

-9.905

Zuschreibungen

0

0

-358

0

-358

Außerplanmäßige Abschrei-

bungen

0

0

519

0

519

Kumulierte Abschreibungen

31.12.2019

8.214

28

73.879

0

82.121

Nettobuchwert 31.12.2019

12.260

0

37.606

206

50.072

Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 519 TEUR (Vorjahr: 1.464 TEUR) betreffen Filialen, bei denen die wirtschaftliche Entwicklung den erwarteten Zahlungsströmen nicht gerecht wurde. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betrafen die Segmente wie folgt:

2019

2018

TEUR

TEUR

Deutschland

44

158

Spanien

20

273

Italien

65

307

Portugal

0

60

Übrige Länder

390

666

(3) Nutzungsrechte

Gebäude

TEUR

Anschaffungskosten 1.1.2019

175.826

Währungsumrechnungsdifferenzen

82

Zugänge

33.944

Abgänge

-118

Anschaffungskosten 31.12.2019

209.734

Kumulierte Abschreibungen 1.1.2019

4.342

Planmäßige Abschreibungen

Zugänge

47.482

Abgänge

-5

Außerplanmäßige Abschreibungen

816

Kumulierte Abschreibungen 31.12.2019

52.635

Nettobuchwert 31.12.2019

157.099

Die

außerplanmäßigen

Abschreibungen

der

Nutzungsrechte

in

Höhe

von

816 TEUR betreffen Filialen, bei denen die wirtschaftliche Entwicklung den erwarteten Zahlungsströ- men nicht gerecht wurde.

Der kurzfristige Teil der Nutzungsrechte beträgt 3.405 TEUR.

(4) Langfristige finanzielle Vermögenswerte

2019

2018

EUR

EUR

Bezahlte Mietkautionen

2.779.803,81

2.738.777,70

Unter dieser Bilanzposition werden ausschließlich langfristige bezahlte Kautionen, vor allem aus Mie- ten, ausgewiesen. Diese dienen der Sicherung der Mietverhältnisse und wurden mit einem Zinssatz in Höhe von 0,31675 % (Vorjahr: 2,1 %) bis zur Endfälligkeit des jeweiligen Mietvertrages abgezinst.

(5) Latente Steuern

Die Bewertung der aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt nach IAS 12. Latente Steuern werden auf sämtliche temporäre Differenzen zwischen den bilanziellen und den steuerlichen Wertansätzen, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Der Berechnung der laten- ten Steuern liegen die in den Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Die inländischen aktiven und passiven latenten Steuern wurden wie im Vorjahr mit einem Ertragssteuersatz in Höhe von 31,6 % ermittelt. Für die ausländischen Steuern wurden Steuersätze zwischen 9,0 % und 34,0 % (Vorjahr zwischen 10,0 % und 34,0 %) angesetzt.

Entwicklung der latenten Steuern (Nettobetrag passiver latenter Steuern nach Abzug aktiver latenter Steuern):

2019

2018

EUR

EUR

Stand am 1. Januar

-1.260.908,03

-996.904,47

(aktive latente Steuern)

Währungsumrechnungsdifferenzen

-741,72

5.711,43

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste latente Steuern

-10.170,06

-269.714,99

davon auf temporäre Differenzen

-35.267,72

-476.724,08

davon auf Verlustvorträge

25.097,66

207.009,09

Stand am 31. Dezember (aktive latente Steuern)

-1.271.819,81

-1.260.908,03

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, wenn bei tatsächlichen Steuerforderungen und Steu- erschulden ein gesetzlicher Aufrechnungsanspruch besteht und die latenten Steuern bei der gleichen Steuerbehörde entstanden sind.

Die Veränderung der latenten Steuern aus Währungsumrechnungsdifferenzen wurden mit -1 TEUR (Vorjahr: -6 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:

2019

2018

aktiv

passiv

aktiv

passiv

EUR

EUR

EUR

EUR

Immaterielle

214.240,00

Vermögenswerte

276.789,71

690.541,83

181.574,14

Sachanlagen

430.707,72

1.347.447,02

791.518,49

1.457.478,44

Nutzungsrechte

0,00

39.172.893,42

0,00

0,00

Vorräte

1.035.122,70

1.668.291,23

1.303.539,15

1.804.557,63

Forderungen

0,00

3.252,74

0,00

3.758,02

langfristige finanzielle

Vermögenswerte

4.842,59

0,00

44.018,41

0,00

Finanzmittel

0,00

35.003,66

0,00

27.810,42

Rückstellungen

1.572.025,92

8.381,72

1.683.272,94

7.499,48

Leasingverbindlich-

keiten

40.323.386,08

0,00

0,00

0,00

Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leis-

tungen

0,00

15.248,61

0,00

12.511,78

Sonstige Verbindlich-

keiten

5.475,86

0,00

4.782,41

0,00

Verlustvorträge

213.327,05

0,00

238.424,71

0,00

43.799.127,92

42.527.308,11

4.756.097,94

3.495.189,91

Saldierung

-41.761.696,50

-41.761.696,50

-2.539.112,15

-2.539.112,15

Bilanzansatz

2.037.431,42

765.611,61

2.216.985,79

956.077,76

Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge in dem Maß berücksichtigt, in dem deren Verwertung durch zukünftige steuerbare Erträge wahrscheinlich ist. Zum Bilanzstichtag verfügt der Konzern über steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.116 TEUR (Vorjahr: 1.086 TEUR), auf die aktive latente Steuern gebildet wurden. Die Nutzbarkeit der steuerlichen Verlustvorträge ist durch die allgemeine Ertragserholung der betroffenen Regionen begründet. Der Planungsrechnung liegt ein Zeit- horizont von fünf Jahren zugrunde. Die Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betragen 15.530 TEUR (Vorjahr: 14.723 TEUR). Diese Verlustvorträge sind unbegrenzt bzw. zwischen 2020 und 2028 nutzbar. Für temporäre Differenzen wurden trotz Verlusten im laufenden Jahr aktive latente Steuern von 319 TEUR (Vorjahr: 897 TEUR) bilanziert, da bei der betreffenden Gesellschaft von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Eine Realisierung von aktiven latenten Steuern im Verlauf des kommenden Geschäftsjahres wird vo- raussichtlich in Höhe von 1.451 TEUR (Vorjahr: 1.762 TEUR) erfolgen, bei den passiven latenten Steu- ern ist eine Realisierung in Höhe von 1.730 TEUR (Vorjahr: 1.856 TEUR) zu erwarten.

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften wurden in Höhe von 7.625 TEUR (Vorjahr: 7.610 TEUR) keine latenten Steuerschulden angesetzt, da es nicht wahr- scheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

(6) Vorräte

Im Einzelnen gliedern sich die Vorräte wie folgt auf:

2019

2018

EUR

EUR

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

3.022.984,60

3.507.423,90

Waren

57.096.875,71

55.228.648,19

60.119.860,31

58.736.072,09

Darüber hinaus bestehen Anzahlungen auf Vorräte in Höhe von 18 TEUR (Vorjahr: 10 TEUR). Diese werden unter den sonstigen kurzfristigen Forderungen ausgewiesen. Die Wertminderungen auf den Net- toveräußerungspreis der Vorräte betragen 2.499 TEUR (Vorjahr: 2.243 TEUR).

(7) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2019

2018

EUR

EUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2.053.497,09

2.180.437,95

Wertberichtigungen

-88.843,76

-90.686,57

1.964.653,33

2.089.751,38

Die Wertberichtigungen betreffen voraussichtlich uneinbringliche Forderungen. Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren innerhalb eines Jahres fällig.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwi- ckelt:

2019

2018

EUR

EUR

Stand zum Beginn des Jahres

90.686,57

80.293,21

Zuführung (Aufwendungen für Wertberichtigungen)

5.597,94

10.393,36

Verbrauch

0,00

0,00

Auflösungen

-7.440,75

0,00

Stand zum Ende des Jahres

88.843,76

90.686,57

Die Aufwendungen und die Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen ausgewiesen.

Es besteht keine Konzentration des Kreditrisikos, sodass keine über die bereits erfassten Wertminde- rungen hinausgehende Risikovorsorge notwendig ist.

(8)

Steuerforderungen

Die Steuerforderungen betreffen Ertragsteuern.

(9)

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

2019

2018

EUR

EUR

sonstige Forderungen gegen Fremde

4.237.984,33

4.205.166,26

Die sonstigen Forderungen gegen Fremde sind ausschließlich kurzfristig und bestehen im Wesentlichen aus Geldtransit, Forderungen aus Kreditkartenabwicklungen, Guthaben aus Raumnebenkostenabrech- nungen und innerhalb von einem Jahr fälligen, zu bezahlenden Kautionen.

(10) Sonstige kurzfristige Forderungen

2019

2018

EUR

EUR

sonstige Steuerforderungen

90.369,80

87.578,40

aktive Rechnungsabgrenzung

323.536,85

1.522.679,08

geleistete Anzahlungen auf Vorräte

17.532,31

9.992,56

431.438,96

1.620.250,04

In den sonstigen Steuerforderungen sind Steuererstattungsansprüche auf bisher geleistete Steuervoraus- zahlungen (28 TEUR; Vorjahr: 46 TEUR) und im Folgejahr abzugsfähige Vorsteuern (63 TEUR; Vor- jahr: 42 TEUR) enthalten.

(11) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

2019

2018

EUR

EUR

Kontokorrentkonten und Bargeld

74.865.626,92

52.584.675,90

Tagesgelder

13.874.450,34

10.410.807.06

kurzfristige Termineinlagen

56.722.172,37

74.112.197,83

145.462.249,63

137.107.680,79

Die kurzfristigen Termineinlagen beinhalten Finanztitel mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten. Alle Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stellen gleichzeitig den für die Kapi- talflussrechnung relevanten Finanzmittelfonds im Sinne des IAS 7 dar.

(12) Eigenkapital

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie die Entwicklung sind in der Veränderung des Kon- zern-Eigenkapitals dargestellt.

Der Konzern steuert seine Eigenkapitalstruktur mit dem Ziel, unabhängig vom Kapitalmarkt agieren zu können. Dafür wird weiterhin eine hohe Eigenkapitalquote in Höhe von 45 % bis 55 % angestrebt. Im Geschäftsjahr 2019 betrug die Eigenkapitalquote 53,4 %. Eine Überprüfung der Kapitalstruktur erfolgt halbjährlich. Dabei wird sichergestellt, dass alle Konzernunternehmen nachhaltig positive Zahlungs- überschüsse erzielen und damit unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Die Gesamtstrategie des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Der Konzern unterliegt keiner Mindestkapitalanforderung.

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Bijou Brigitte modische Accessoires AG beträgt unverändert 8.100.000,00 EUR. Es ist eingeteilt in 8.100.000 nennwertlose Stückaktien. Das gezeichnete Kapital ist vollständig eingezahlt.

Bei der Hauptversammlung vom 18. Juni 2019 wurde kein neuer Beschluss über die Ermächtigung des Vorstandes das Grundkapital zu erhöhen, gefasst.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Juni 2019 wurde der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 17. Juni 2024 erneut ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu insgesamt zehn von Hundert des im Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 8.100.000,00 EUR oder, falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben und die erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden.

Am Bilanzstichtag befanden sich 374.722 Stückaktien (Vorjahr: 290.853 Stückaktien) im Besitz der

Gesellschaft. Dies entspricht einem Anteil von 4,63 % (Vorjahr: 3,59 %) des gezeichneten Kapitals.

Die Anschaffungskosten betrugen insgesamt 22.604 TEUR (Vorjahr: 19.093 TEUR) und sind vom Ei- genkapital als eigene Anteile in Abzug gebracht worden.

in Aktien

Im Umlauf befindliche Aktien am 1. Januar 2018

7.885.116

Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms zurückgekaufte und nicht

eingezogene Aktien im Geschäftsjahr 2018

75.969

Im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember 2018/1. Januar 2019

7.809.147

Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms zurückgekaufte und nicht

eingezogene Aktien im Geschäftsjahr 2019

83.869

Im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember 2019

7.725.278

Rücklagen

Bei der Kapitalrücklagehandelt es sich um das Agio von 3.579 TEUR (Vorjahr: 3.579 TEUR) aus der Kapitalerhöhung um nominal 511 TEUR im Jahre 1989.

Der Abzugsbetrag für eigene Anteile erhöhte sich in Höhe der im Berichtsjahr erworbenen eigenen Ak- tien um 3.511 TEUR (Vorjahr: 2.902 TEUR) auf 22.604 TEUR (Vorjahr 19.093 TEUR).

In der Rücklage aus der Fremdwährungsumrechnungsind aufgetretene Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften enthalten, deren funktionale Währung nicht der Euro ist.

Die Währungsdifferenzen gliedern sich auf die einzelnen Länder wie folgt:

Land

2019

2018

TEUR

TEUR

Hong Kong

2.158

1.725

Ungarn

-1.132

-1.000

Polen

747

-839

Großbritannien

40

454

China

-45

-47

Tschechien

370

283

Sonstige Länder

-37

-12

Gesamt

527

564

(13) Passive latente Steuern Wir verweisen auf Tz. 5.

(14) Rückstellungen

Rückstellungen

Rückstellungen

Sonstige

für Filialbereich

für Personalbereich

Rückstellungen

Gesamt

EUR

EUR

EUR

EUR

Stand 1. Januar 2019

5.922.416,63

787.287,51

532.901,12

7.242.605,26

Währungsumrechnung

35.536,58

0,00

483,57

36.020,15

Ergebnisneutrale Zuführung

163.744,67

0,00

0,00

163.744,67

Zuführung

90.908,84

120.231,91

326.434,65

537.575,40

Zuführung aufgrund von

Aufzinsungen

72.832,92

0,00

0,00

72.832,92

Auflösung

-97.261,43

-109.716,86

-361.959,72

-568.938,01

Verbrauch

-879.323,12

-85.547,38

-63.554,43

-1.028.424,93

Stand 31. Dezember 2019

5.308.855,09

712.255,18

434.305,19

6.455.415,46

Aufgliederung der Rückstellungen nach ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme:

2019

2018

EUR

EUR

später als ein Jahr

4.500.646,25

4.414.514,05

innerhalb eines Jahres

1.954.769,21

2.828.091,21

6.455.415,46

7.242.605,26

In der Zuführung der Rückstellungen sind Zinsen in Höhe von 73 TEUR (Vorjahr: 99 TEUR) für den Filialbereich enthalten. Die Rückstellungen mit einer Inanspruchnahme nach einem Jahr betreffen aus- schließlich die Rückbauverpflichtungen für den Filialbereich. Der kurzfristige Teil dieser Rückstellung beträgt 495 TEUR (Vorjahr: 585 TEUR).

Rückstellungen für den Filialbereich

Die Rückstellungen für den Filialbereich enthalten im Wesentlichen bestehende Verpflichtungen aus Mietnebenkosten sowie aus Kosten für Filialschließungen. Die Quantifizierung der Rückstellung für Mietnebenkosten basiert auf Erfahrungswerten der entsprechenden Nachforderungen in den Vorjahren. Die Ermittlung der Kosten für Filialschließungen erfolgt durch Schätzungen auf Basis der Kosten zur Wiederherstellung des originären Zustands von Filialmietflächen unter Berücksichtigung der Erfah- rungswerte der Vergangenheit. Die Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen im Filialbereich wer- den ergebnisneutral im Rahmen der Anschaffungskosten der betreffenden Vermögenswerte aktiviert.

Die endgültige Kostenbelastung durch eine Filialschließung ist der Höhe und dem Zeitpunkt nach un- bestimmt. Im Durchschnitt wird von einer Restlaufzeit der Mietverträge von acht Jahren ausgegangen.

Rückstellungen für den Personalbereich

Die Rückstellungen aus dem Personalbereich enthalten vorrangig Verpflichtungen aus zu zahlenden Entschädigungen bei zeitlich nicht absehbaren Personalaustritten.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten vor allem die Kosten für laufende Verfahren und Schadener- satzansprüche, deren zeitlicher Eintritt nicht abschätzbar ist.

(15) Leasingverbindlichkeiten

2019 EUR

Langfristig 121.772.085,57

Kurzfristig 41.042.316,23 162.814.401,80

Der Betrag der langfristigen Leasingverbindlichkeiten mit einer Fälligkeit zwischen ein und 5 Jahre beträgt 101.338 TEUR und mit einer Fälligkeit über 5 Jahre 20.434 TEUR.

Die gesamten Auszahlungen für Leasing in 2019 betrugen 51.400 TEUR.

(16) Steuerschulden

Die Steuerschulden betreffen Ertragsteuern.

  1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

2019

2018

EUR

EUR

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen

10.784.554,28

8.810.992,05

sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

7.097.038,93

7.087.084,95

Steuerverbindlichkeiten für sonstige Steuern

6.124.900,58

5.535.014,97

sonstige Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Si-

cherheit

2.168.028,65

2.169.830,21

Vertragsverbindlichkeiten

3.531.855,32

3.330.788,48

sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

11.824.784,55

11.035.633,66

29.706.377,76

26.933.710,66

Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten erhaltene Anzahlungen gegenüber Kunden aus Verträgen mit Kunden. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich in Höhe von 4.008 TEUR (Vorjahr: 3.895 TEUR), aus Tantiemen und Provi- sionen in Höhe von 702 TEUR (Vorjahr: 583 TEUR) und aus ausstehenden Rechnungen, insbesondere für Raum- und Energiekosten, Abschlusserstellung und Prüfung in Höhe von 2.022 TEUR (Vorjahr: 2.228 TEUR). Ihre Restlaufzeiten betragen weniger als ein Jahr.

Rückerstattungsverbindlichkeiten und Rechte auf Rückerhalt der von Kunden zurückgegebenen Waren werden nicht bilanziert, weil basierend auf den Erfahrungswerten das Zurückgeben von Produkten durch Kunden nicht hochwahrscheinlich ist und eine signifikante Umkehrung der Umsatzerlöse nicht eintreten wird. Die Validität dieser Annahme und die geschätzte Anzahl der Rückgaben werden zu jedem Ab- schlussstichtag neu bewertet.

Die aus dem "BB-Club" Loyalitätsprogramm an Kunden gewährte Punkte werden nicht bilanziert, weil die Anzahl der "BB-Club" Mitglieder und somit der gesammelten Punkte unwesentlich ist, gegenüber der gesamten Kundenzahl des Konzerns. Da das Programm erst im Laufe des Jahrs 2019 und nur in zwei ausgewählten Märkten eingeführt worden ist, verfügt der Konzern noch nicht über genügend Er- fahrungswerte, um die Wahrscheinlichkeit einer Einlösung des Kupons vor Gültigkeitsablauf mit aus- reihender Sicherheit zu schätzen.

  1. Erläuterungen zurKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung (18) Umsatzerlöse/Segmentberichterstattung

Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse ist in der Segmentberichterstattung dargestellt. Die Segment- berichterstattung (siehe Seite 38) folgt den Regelungen des IFRS 8, wonach diese nach dem sogenannten

"Management Approach" aufzustellen ist. Die interne Berichterstattung basiert auf einer Segmentierung nach Ländern.

(19) Andere aktivierte Eigenleistungen

Der Betrag resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung von Eigenleistungen im Filialausbau. Der Ausweis erfolgt im Sachanlagevermögen unter "andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung".

(20) Sonstige betriebliche Erträge

2019

2018

EUR

EUR

Währungskursgewinne

1.012.432,52

1.047.308,60

übrige betriebliche Erträge

985.559,56

1.175.326,78

Erträge aus Schadenvergütungen

671.064,90

735.580,43

Pachtzinserträge

592.945,13

642.465,48

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

568.938,01

207.243,54

Erträge aus der Zuschreibung von Vermögenswerten

des Sachanlagevermögens

357.688,88

0,00

Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten

des Sachanlagevermögens

185.848,36

248.263,14

Erträge aus der Auflösung von erhaltenen

Anzahlungen

151.715,59

490.689,82

Erträge aus Mietzuschüsse

0,00

33.510,09

Erträge aus staatlichen Förderungen

0,00

207.075,42

4.526.192,95

4.787.463,30

Die Währungskursgewinne entfallen in Höhe von 964 TEUR (Vorjahr: 853 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.

(21) Materialaufwand

2019

2018

EUR

EUR

Aufwand für bezogene Leistungen

3.701,73

9.281,31

Aufwand für bezogene Waren

69.630.438,92

65.956.419,43

69.634.140,65

65.965.700,74

(22) Personalaufwand

2019

2018

EUR

EUR

Löhne und Gehälter

73.545.424,77

73.122.546,16

soziale Abgaben

17.207.579,50

17.440.233,15

90.753.004,27

90.562.779,31

In den sozialen Abgaben sind 5.942 TEUR (Vorjahr: 6.521 TEUR) Ausgaben für Altersversorgung ent- halten. Der Arbeitgeberbeitragssatz in die gesetzliche Rentenversicherung betrug in Deutschland 9,30% des Bruttolohns (Vorjahr: 9,30%).

Im Jahresdurchschnitt waren 4.468 (Vorjahr: 4.546) Mitarbeiter beschäftigt; dies entspricht 2.863 (Vor-

jahr: 2.895) Vollzeitkräften. Von den Mitarbeitern arbeiten 1.567 (Vorjahr: 1.579) im Inland. In Anleh- nung an die OECD-Richtlinie zur Publizitätspflicht multinationaler Unternehmen aus dem Jahr 1991, nach der die Angabe zur Anzahl der Mitarbeiter ein dem tatsächlichen Beschäftigungsverhältnis ent- sprechendes Bild vermitteln soll, wurden die Mitarbeiter auf Ganztagskräfte umgerechnet.

2019

2018

Verwaltung, Versand, Ladenbau, Produktion

506

529

Vertrieb Inland

455

438

Vertrieb Ausland

1.902

1.928

2.863

2.895

  1. Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Abschreibungen auf Sachanla- gen und Nutzungsrechte

Die Wertminderungen und Abschreibungen sowie die außerplanmäßigen Wertminderungen und Ab- schreibungen sind den Tz. 1, 2 und 3 zu entnehmen. Die Wertminderungen und Abschreibungen sowie die außerplanmäßigen Wertminderungen und Abschreibungen teilen sich auf die einzelnen geografi- schen Regionen wie in der Segmentberichterstattung (Seite 38) dargestellt auf.

Bei den zum 31. Dezember 2019 bilanzierten Vermögenswerten wurde ein außerplanmäßiger Wertmin- derungs- und Abschreibungsbedarf von 1.368 TEUR (im Vorjahr: 1.470 TEUR), aufgeteilt in 33 TEUR (im Vorjahr: 6 TEUR) auf die immateriellen Vermögenswerte, 519 TEUR (im Vorjahr: 1.464 TEUR) auf das Sachanlagevermögen sowie 816 TEUR auf die Nutzungsrechte, ermittelt und erfolgswirksam als Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und Nutzungsrechte erfasst.

(24) Sonstige betriebliche Aufwendungen

2019

2018

EUR

EUR

Verkaufsprovisionen

31.544.532,84

30.733.449,08

Raumkosten

11.137.788,82

62.893.403,44

Bank- und Beratungskosten

8.546.958,91

7.912.663,37

übrige betriebliche Aufwendungen

5.675.132,40

5.992.978,97

Kosten der Warenabgabe und Verpackungsmaterial

4.204.109,65

4.086.893,71

Reparaturen und Instandhaltungen

3.329.366,30

2.559.792,10

Werbungs- und Dekorationskosten

3.296.325,86

3.132.351,17

Reise- und Repräsentationskosten

2.157.321,97

2.224.446,90

Porto und Telefon

1.445.175,22

1.422.074,37

Verkaufsprovisionen Concessions

1.148.230,87

1.150.973,65

Sonstige Steuern und Abgaben

1.067.712,39

996.649,63

Währungskursverluste

906.705,53

1.289.280,20

Buchverluste aus Anlagenabgängen

640.256,87

543.383,88

Versicherungen

420.542.57

406.037,89

Gebühren, Beiträge

174.298,86

157.630,86

Aufwand aus der Endkonsolidierung

0,00

208.155,27

75.694.459,06

125.710.164,49

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen bestehen im Wesentlichen aus Kosten für Leiharbeiter, Mak- lerprovisionen, Büro- und Betriebsbedarf sowie Dienstleistungen von fremden Dritten.

Die Währungskursverluste entfallen in Höhe von 742 TEUR (Vorjahr:1.202 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.

(25) Finanzergebnis

2019

2018

EUR

EUR

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-98.936,77

-97.826,56

Zinsaufwendungen auf betriebliche Steuern

0,00

0,00

Abzinsung der langfristigen Forderungen

-3.376,91

-53.822,77

Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen

-72.832,92

-98.994,02

Zinsaufwendungen für Leasingverhältnisse

-5.866.762,97

0,00

-6.041.909,57

-250.643,35

Zinserträge

637.642,31

415.532,12

Finanzergebnis

-5.404.267,26

164.888,77

Für Avale sind Provisionen in Höhe von 98 TEUR (Vorjahr: 98 TEUR) aufgewendet worden.

(26) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten tatsächlichen Steuern sowie die latenten Steuern ausgewiesen.

2019

2018

EUR

EUR

tatsächlicher Steueraufwand

11.955.608,31

10.430.596,11

latenter Steuerertrag (-)/ Steueraufwand (+) (siehe Tz. 5)

-10.170,06

-269.714,99

ausgewiesener Ertragssteueraufwand

11.945.438,25

10.160.881,12

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragssteueraufwand:

2019

2018

EUR

EUR

Konzernergebnis vor Ertragsteuern

37.366.651,92

31.708.429,49

erwarteter Steueraufwand von 31,6 % (2018: 31,6 %)

11.807.862,01

10.019.863,72

Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge

-205.961,77

-533.543,31

Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger

Aufwendungen

1.452.415,43

1.440.820,91

Auswirkungen abweichender nationaler Steuersätze

-1.112.585,69

-863.016,47

Nutzung steuerlicher Verlustvorträge

-5.014,03

0,00

Sonstige Effekte

-88.607,16

49.509,91

Steuern für Vorjahre

97.329,46

47.246,36

ausgewiesener Ertragssteueraufwand

11.945.438,25

10.160.881,12

Für die Ermittlung des erwarteten Steuersatzes wird für das Geschäftsjahr 2019 wie im Vorjahr ein Gesamtsteuersatz von 31,6 % zugrunde gelegt. Dieser Steuersatz ergibt sich aus dem Körperschaftsteu- ersatz (15 %), dem Solidaritätszuschlag (5,5 % auf den Körperschaftsteuersatz) und dem durchschnitt- lichen Gewerbesteuersatz der Standorte der Bijou Brigitte AG (15,8%).

(27) Ergebnis je Aktie

Der Gewinn je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt.

Um das unverwässerte Ergebnis je Aktie zu erhalten, wird das den Aktionären zustehende Periodener- gebnis durch die Anzahl (gewichteter Durchschnitt) der während des Jahres im Umlauf befindlichen Stückaktien geteilt. Die im eigenen Bestand gehaltenen Aktien vermindern die ausstehenden Aktien. Zum 31. Dezember 2019 betrug die Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien 7.771.702 (Vorjahr: 7.868.573 Aktien). Mangels Wandlungs- und Optionsrechten entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Das Ergebnis je Aktie berechnet sich wie folgt:

2019

2018

EUR

EUR

Konzernergebnis

25.421.299,66

21.547.548,37

Den Aktionären zustehendes Konzernergebnis

25.421.299,66

21.547.548,37

Dividendenberechtigte Stückaktien (Durchschnitt)

7.771.702

7.868.573

Ergebnis je Aktie

Unverwässert

3,27

2,74

Verwässert

3,27

2,74

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 sank das Ergebnis je Aktie im Geschäftsjahr 2019 um 0,22 Cent je Aktie.

E. Sonstige Erläuterungen

Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung nach dem sogenannten "Management Approach" aufzu- stellen. Die Bijou Brigitte AG versteht sich insofern als Ein-Produktunternehmen, als dass im Verkauf und daher in der internen Berichterstattung nicht zwischen verschiedenen Produktgruppen differenziert wird, sondern den Kunden das vollständige Sortiment als Produkt angeboten wird. Somit werden die Ergebnisgrößen geografisch segmentiert, um eine plausible Daten- und Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsführung zu bieten.

Der Konzern ist im Wesentlichen in vier geografischen Regionen tätig: Deutschland, Spanien, Italien und Portugal. Da sich in den übrigen Ländern neben dem Produktsortiment selbst auch die wirtschaftli- chen Prozesse, Zielgruppen und Vertriebsprozesse grundsätzlich stark ähneln, erfolgt die Zusammen- fassung der Absatzländer zu diesem berichtspflichtigen Segment "Übrige Länder" nach IFRS 8.13 und IFRS 8.16.

Die jeweiligen dargestellten Segmente umfassen sämtliche Aktivitäten eines Landes. Die Zuordnung der Außenumsatzerlöse orientiert sich nach dem Standort der jeweiligen Absatzmärkte.

Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung liegen die im Konzernabschluss verwen- deten IFRS zugrunde. Bewertungsunterschiede zwischen den berichteten Segmenten und dem Konzern ergeben sich durch die Harmonisierung des internen und externen Berichtwesens nicht. Die Allokation der Werte auf Segmente erfolgt vollständig durch Zuordnung von bilanzierenden Einheiten. Das Ergeb- nis in den Segmenten entspricht dem Periodenergebnis im Sinne IFRS 8. Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsatzerlöse werden marktorientiert festgelegt.

Die Segmentinvestitionen beinhalten die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanla- gen.

Gemäß IFRS 8.23 wurde auf die Bewertung der Vermögenswerte und der Schulden für die berichts- pflichtigen Segmente verzichtet, da solche Werte in der internen Berichterstattung für die jeweils ver- antwortliche Unternehmensinstanz nicht gemeldet werden.

Finanzielle Risikofaktoren

Durch den Geschäftsbetrieb ist der Konzern der Bijou Brigitte AG einer Reihe finanzieller Risiken wie Schwankungen auf den Devisenmärkten, Zins- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Das Risikomanage- ment-System überwacht diese Risiken, um negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis zu mini- mieren.

Der Vorstand hat gemäß § 91 Abs. 2 AktG ein Überwachungssystem eingerichtet, um bestandsgefähr- dende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die Überwachungssysteme und ihre Organisation erstre- cken sich auf den gesamten von der Gesellschaft geführten Konzern.

Die Gesellschaft hat wesentliche Risiken identifiziert und diesbezügliche Überwachungsmaßnahmen eingeleitet.

Die Überwachungsmaßnahmen werden im Wesentlichen zentral in Hamburg durchgeführt; hierbei wer- den auch die entsprechenden Entwicklungen der Tochtergesellschaften überwacht. Die Überwachung erfolgt vor allem durch Analysen betriebswirtschaftlicher Auswertungen, die teilweise täglich aktuali- siert werden. Bei Auffälligkeiten werden durch die verantwortlichen Mitarbeiter entsprechende Maß- nahmen eingeleitet, die zu einer detaillierten Analyse der Ereignisse und Klärung, gegebenenfalls vor Ort, führen.

Die Überwachung der Maßnahmen erfolgt direkt durch die Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter der ersten Führungsebene und der Revisionsabteilung, sodass die Kommunikation identifizierter Risiken sicher- gestellt ist.

Währungsrisiken

Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung definiert und monetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt.

Die Währungskursrisiken des Bijou Brigitte-Konzerns resultieren ausschließlich aus operativen Tätig- keiten.

Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ih- rer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungskursrisiko aus der laufenden ope- rativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Darüber hinaus sind die Währungen der ausländischen Töchter vorwiegend stabile Währungen, die keinen bedeutsamen Kursschwankungen ausgesetzt sind. Bei Ge- schäftsvorfällen, die in Währungen mit starken Kursschwankungen wie dem US-Dollar abgewickelt werden, wird die Entwicklung der Währung ständig beobachtet und gegebenenfalls werden Währungs- kursabsicherungen getätigt. Momentan liegt aus Sicht des Unternehmens kein Handlungsbedarf vor.

Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Alle originären monetären Finanzinstrumente außer einem Teil der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in funktionaler Währung denominiert. Nur Währungskursänderungen auf die Ver- bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die in US-Dollar definiert sind, haben daher eine Aus- wirkung auf Ergebnis und Eigenkapital. Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar zum 31. Dezember 2019 um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wären das Ergebnis und das Eigenkapital um 414 TEUR höher (niedriger) (31. Dezember 2018: 280 TEUR höher (niedriger)) gewesen.

Zins-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken

Das Konzernergebnis und der operative Cashflow sind von Zinsänderungen und absatzseitigen Ausfall- risiken nahezu unabhängig. Ausfallrisiken bestehen maximal in Höhe der Buchwerte der Finanzinstru- mente. Liquiditätsrisiken bestehen im Wesentlichen aufgrund der Expansionstätigkeit des Konzerns. Die mit der Expansion des Konzerns verbundenen Risiken werden vom Vorstand überwacht und sind wegen der exzellenten Liquidität und Eigenkapitalquote derzeit von untergeordneter Bedeutung. Dar- über hinaus besteht der wesentliche Teil der ausstehenden Forderungen aus dem Zahlungsverkehr mit Concessions-Vertragspartnern mit hoher Bonität. In aller Regel sind daher keine Zahlungsverzögerun- gen zu verzeichnen.

Weitere Angaben hierzu sind im Konzernlagebericht im Risikobericht enthalten.

Aus Wesentlichkeitsgründen wird auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet.

Leasingverhältnisse

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sind nachfolgende Beträge im Zusammen- hang mit Leasingverhältnissen enthalten:

TEUR

Nutzungsrechte

Gebäude 31.12.2019

157.099

Zuführungen

33.944

Planmäßige Abschreibungen

47.482

Außerplanmäßige Abschreibungen

816

Leasingverbindlichkeiten

Langfristig

121.772

Kurzfristig

41.042

162.814

Gesamte Zahlungsmittelabflüsse

51.400

Zinsaufwendungen

5.867

Aufwendungen für variable Leasingzahlun-

gen, die nicht in den Leasingverbindlichkeiten

enthalten sind

176

Bedingte Mietzahlungen im Rahmen eines Leasingverhältnisses werden in der Periode, in der sie ent- stehen, als Aufwand erfasst. Die variablen Zahlungen in Abhängigkeit von den erzielten Umsätzen be- trugen im Geschäftsjahr 176 TEUR (Vorjahr: 122 TEUR).

Bestellobligo

Zum Bilanzstichtag besteht ein Bestellobligo in Höhe von 10.574 TEUR (Vorjahr: 10.981 TEUR). Die- ses Bestellobligo betrifft ausschließlich Waren. In dem Bestellobligo sind die Transaktionswährungen im Wesentlichen die funktionalen Währungen der Geschäftspartner.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Ausbreitung des Corona Virus seit Februar 2020 in Europa und den damit einhergehenden Ein- schränkungen im Öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Sektor in allen Europäischen Ländern wer- den sich auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns negativ auswirken.

Im März 2020 wurde durch Verfügung der einzelnen Europäischen Regierungen die Schließung oder Beschränkung von vielen Ladengeschäften, darunter auch die Filialen von dem Bijou Brigitte Konzern in Europa beschlossen. Dieses wird sich negativ auf Umsatz und Ergebnis des Konzerns auswirken. Neben dem unmittelbaren Vertrieb sind auch die Verfügbarkeit von Ware und der Logistik erhöhten Risiken ausgesetzt.

Das Ausmaß der Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hängt von der Dauer der Ladenschließungen in den betreffenden Ländern sowie den Auswirkungen auf die Logistik, die Warenverfügbarkeit und die Entwicklung der Kaufkraft ab. Aufgrund der positiven Liquiditätssitu- ation bei dem Bijou Brigitte Konzern gehen wir jedoch bei einer begrenzten Dauer der Schließungen nicht von einem erhöhten Going Concern Risiko aus und verweisen auf unsere Angaben im Konzernla- gebericht.

Bezüge der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder und anderen Mitarbeiter in Schlüsselpositionen aus dem Finanz-,Personal-, IT- und Vertriebsbereich beliefen sich auf 2.688 TEUR (Vorjahr: 2.767 TEUR). Die Mitarbeiter in Schlüsselpositionen beziehen nur kurzfristige Vergütungen.

Transaktionen mit nahestehenden Personen

Zu den nahestehenden Personen der Gesellschaft gehören die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder sowie deren nahe Familienangehörige.

Friedrich-Wilhelm Werner, der Firmengründer und bis zum 31. Dezember 2008 Vorstandsvorsitzender sowie bis zum 31.03.2019 Angestellter der Gesellschaft , Vater des jetzigen Vorstandsvorsitzenden Ro-

land Werner, Hamburg, hält mit 50,4 % (Vorjahr: 50,4 %) des gezeichneten Kapitals den Mehrheitsan- teil der Gesellschaft. Er war im Strategiebereich für seine beratende Tätigkeit angestellt und erhielt dafür von 01.01.2019 bis 31.03.2019 ein Gehalt in Höhe von zweiundvierzigtausend Euro.

Durch die Möglichkeit der Bijou Brigitte AG, durch personelle Verflechtung auf den Stiftungsvorstand der in 2010 gegründeten Bijou Brigitte-Stiftung wesentlichen Einfluss zu nehmen, wird auch die Bijou Brigitte-Stiftung als nahestehende Person angesehen. Der Konzern hat der Stiftung in 2019 insgesamt 200 TEUR (Vorjahr: 200 TEUR) gespendet.

Aufsichtsrat

Dr. Friedhelm Steinberg, selbstständiger Rechtsanwalt, Hamburg

Vorsitzender

Präsident der Hanseatischen Wertpapierbörse, Hamburg

Aufsichtsrat in folgenden Gremien:

  • Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg (Vorsitzender)
  • BÖAG Börsen AG,Hamburg-Hannover (stellvertretender Vorsitzender)
  • Deutsche Zweitmarkt AG, Hamburg (Vorsitzender)

Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:

  • Börsenrat der Hanseatischen Wertpapierbörse, Hamburg (Vorsitzender)
  • Versorgungswerk Ärztekammer, Hamburg (Mitglied Aufsichtsausschuss)
  • HanseMerkur Holding AG, Hamburg (Mitglied Beirat)
  • Ed. Heckewerth Nachf. GmbH & Co. KG, Hiddenhausen (Mitglied Beirat)
  • Hamburgische Investitions- und Förderbank, Hamburg (Mitglied Beirat)
  • Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hamburg (Mitglied Stiftungsrat)

Claus-Matthias Böge, Geschäftsführer der CMB Böge Vermögensverwaltung GmbH, Hamburg

  • Stellvertretender Vorsitzender
  • Aufsichtsrat in folgenden Gremien:
  • Hamborner REIT AG, Duisburg

Matthias Ebermann, Elektroinstallateur, Leitung technische Filialbetreuung bei der Bijou Bri- gitte AG, Hamburg

  • Arbeitnehmervertreter

Vorstand

Roland Werner, Kaufmann, Hamburg

Vorstandsvorsitzender in hauptberuflicher Tätigkeit

Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche EuroShop AG, Hamburg

Marc Gabriel, Kaufmann, Hamburg

Vorstandsmitglied in hauptberuflicher Tätigkeit

Jürgen Gödecke, Kaufmann, Drage

Vorstandsmitglied in hauptberuflicher Tätigkeit

Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen für das Jahr 2019 90 TEUR (Vorjahr: 90 TEUR). Davon

erhielten Herr Dr. Friedhelm Steinberg 45 TEUR (Vorjahr: 45 TEUR), Herr Claus-Matthias Böge 30

TEUR (Vorjahr: 30 TEUR) und Herr Matthias Ebermann 15 TEUR (Vorjahr: 15 TEUR).

Die Gesamtbezüge des Vorstands bestanden in 2019 aus einer erfolgsunabhängigen und einer erfolgs- abhängigen Komponente. Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung kamen im Geschäftsjahr nicht zum Tragen. Die erfolgsunabhängigen Gesamtbezüge betrugen für das Jahr 2019 1.087 TEUR (Vorjahr: 1.093 TEUR), davon erhielten Herr Roland Werner 526 TEUR, Herr Marc Gabriel 303 TEUR und Herr Jürgen Gödecke 258 TEUR . Die erfolgsabhängigen Gesamtbezüge beliefen sich für das Jahr 2019 auf 754 TEUR (Vorjahr: 671 TEUR), davon erhielten Herr Roland Werner 377 TEUR, Herr Marc Gabriel 189 TEUR und Herr Jürgen Gödecke 188 TEUR. Die im Vorjahr gewährten erfolgsabhängigen Gesamt- bezüge wurden im Geschäftsjahr in gleicher Höhe ausgezahlt.

Gewährte Vorschüsse und Kredite

Der Vorstand erhielt 2019 keine Vorschüsse und Kredite.

Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar für den Abschlussprüfer (PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell- schaft, Hamburg) betrug im Geschäftsjahr 158 TEUR (Vorjahr: 163 TEUR). Dies setzt sich wie folgt zusammen:

2019

2018

TEUR

TEUR

Abschlussprüfungsleistungen

158

163

Sonstige Leistungen

0

0

158

163

Dividende je Aktie

Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat schlägt der Vorstand der Hauptversammlung vor, eine Dividende in Höhe von 1,50 EUR (Vorjahr: 3,00 EUR) pro Stückaktie auf das für 2019 dividendenberech- tigte Grundkapital von 8.100.000,00 EUR auszuschütten. Die gesamte Gewinnausschüttung beträgt somit 12.150.000,00 EUR (Vorjahr: 24.300.000,00 EUR). Die Ausschüttung vermindert sich in Höhe der Dividende auf eigene Anteile. Dieser Vorschlag steht unter dem Vorbehalt, in Abhängigkeit von der Entwicklung der Corona-Krise, noch angepasst zu werden.

Diese Dividende ist im Konzernabschluss als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen. Die Erfassung der Dividendenverbindlichkeit erfolgt im Geschäftsjahr 2020.

Deutscher Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG)

Vorstand und Aufsichtsrat der Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft haben eine Ent- sprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und diese auf der Bijou Brigitte-Homepagewww.group.bijou-brigitte.comöffentlich zugänglich gemacht.

Hamburg, 31. März 2020

Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft, Hamburg

Der Vorstand

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Roland Werner

Marc Gabriel

Jürgen Gödecke

Bijou Brigitte modische Accessoires AG Poppenbütteler Bogen 1 D - 22399 Hamburg

Bijou Brigitte

modische Accessoires AG Poppenbütteler Bogen 1 D - 22399 Hamburg

Tel.: +49 - (0) 40 / 606 09 - 0

Fax: +49 - (0) 40 / 602 64 09

www.bijou-brigitte.com

Konzernabschluss 2019

der Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft, Hamburg

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss 2019 der Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft, Hamburg, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben sind."

Hamburg, 31. März 2020

Der Vorstand

Roland Werner (Vorsitzender)

Marc Gabriel (Vorstandsmitglied)

Jürgen Gödecke (Vorstandsmitglied)

Dr. Friedhelm Steinberg (Aufsichtsratsvorsitzender)

Vorstand:

Roland Werner (Vorstandsvorsitzender)

Marc Gabriel (Vorstandsmitglied)

Jürgen Gödecke (Vorstandsmitglied)

Sitz der Gesellschaft Hamburg

Bankverbindungen:

Amtsgericht Hamburg HRB 38 204

Hamburger Sparkasse

Umsatzsteuer-Id.-Nr.: DE 118619082

IBAN: DE07 2005 0550 1299 1230 40

Finanzamt Hamburg-Oberalster

BIC: HASPDEHHXXX

Postbank Hamburg

IBAN: DE26 2001 0020 0304 7752 05

BIC (SWIFT): PBNKDEFF

Bericht des Aufsichtsrats der Bijou Brigitte modische Accessoires AG über das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

auch im Geschäftsjahr 2019 setzte sich der Aufsichtsrat der Bijou Brigitte modische Accessoires AG intensiv mit der strategischen und operativen Entwicklung des Konzerns auseinander. Er nahm die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen Aufgaben gewissenhaft und sorgfältig wahr, stand dem Vorstand bei allen bedeutenden Geschäftsvorgängen beratend zur Seite und überwachte ihn kontinuierlich bei der Geschäftsführung.

Der Vorstand ist seinen Informationspflichten mit großer Sorgfalt nachgekommen. Er hat den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form zeitnah und umfassend über alle für die Bijou Brigitte modische Accessoires AG relevanten Fragen zur Strategie, Planung, Geschäftsentwicklung, Compliance und Risikolage informiert.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2019 wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen abgehalten, bei denen alle Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder vertreten waren. In den Aufsichtsratssitzungen stand der Vorstand zur Erörterung und zur Beantwortung der vom Aufsichtsrat gestellten Fragen zur Verfügung. Aufsichtsratsvor- sitzender und Vorstand standen auch zwischen den Sitzungen in engem Kontakt. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat außerhalb der Sitzungen zeitnah über die aktuelle Geschäftslage.

Regelmäßig diskutierte Themen der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen waren die wesentlichen Unternehmenskennzahlen, die Geschäftsentwicklung des Bijou Brigitte-Konzerns sowie die Zukunftsperspektiven auf den verschiedenen Märkten. Trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfeldes ist es Bijou Brigitte 2019

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gelungen, Umsatz und Ergebnis zu steigern. Hierin spiegelt sich auch die konsequente Umsetzung der in den letzten Jahren verfolgten Strategie wider. Den nach wie vor rückläufigen Besucherfrequenzen konnte durch intensive Kundenansprache durch gut ausgebildete Verkäuferinnen und einem vom Markt positiv angenommenen Sortiment erfolgreich begegnet werden.

Bereinigt um die geschlossenen Standorte erzielten alle Segmente ein Umsatzplus. Auch 2019 setzte sich die Optimierung des Filialnetzes fort mit Schließungen, aber auch mit Neueröffnungen. Aufsichtsrat und Vorstand eruierten Maßnahmen, um einerseits die Standorte zu stärken und andererseits die Präsenz in den wichtigen Märkten auszubauen. Im Zuge der Wachstumsstrategie sollen Expansionsmöglichkeiten insbesondere in Osteuropa genutzt werden. Wachstumschancen möchte der Konzern auch durch die Expansion im sich erfolgreich entwickelnden Online-Bereich ergreifen. 2019 hat Bijou Brigitte einen Onlineshop in Frankreich gestartet und wird die Internationalisierung auch in Zukunft vorantreiben. Die Multi-Channel-Strategie, die richtige Interaktion von stationärem Netz mit dem Online-Bereich, spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle.

Eine ganz besondere Bedeutung muss den Marketing- Aktivitäten zugemessen werden. Sie wurden 2019 deutlich ausgeweitet: in den Filialen, in den Printmedien, mit Blogger-Events, aber auch im Social-Media-Bereich, der erheblich ausgebaut wurde.

Weiterer Gegenstand der Sitzungen waren zudem die Produkt- und Preispolitik, die Einkaufsstrategie, die aktienrechtlichen Entwicklungen, die Auswirkungen von IFRS 16 und das laufende Aktienrückkaufprogramm.

Dieses wurde, unter Beachtung der Hauptversammlungsermächtigung vom 18. Juni 2019, am 26. Juni 2019 beschlossen.

In der ersten Aufsichtsratssitzung am 25. März 2019 berichtete der Vorstand über die Ergebnis- und Finanzsituation im abgelaufenen Berichtsjahr. Darüber hinaus informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die

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Geschäftsentwicklung der ersten beiden Monate des Geschäftsjahres 2019. Im Fokus standen hierbei vor allem die Konsolidierung und Optimierung des Standortnetzes sowie die Wachstumschancen im Online-Bereich. Darüber hinaus wurden die Entwicklungen in den verschiedenen Ländern, wie auch im Concessions- Bereich, intensiv erörtert.

Am 24. April 2019 befassten sich Aufsichtsrat und Vorstand unter Anwesenheit der Abschlussprüfer mit dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss 2018 sowie dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht. Neben der Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses 2018 wurde die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2019 einstimmig beschlossen. Mit den Wirtschaftsprüfern wurden die Auswirkungen von IFRS 16, die neue Behandlung der Mietverträge in Bilanz und GuV, ab dem

1. Januar 2019 erörtert. Anschließend berichtete der Vorstand über die Geschäftsentwicklung des ersten Quartals 2019 und diskutierte mit dem Aufsichtsrat über das Wettbewerbsumfeld der Bijou Brigitte AG.

In der darauffolgenden Sitzung am 5. September 2019 erläuterte der Vorstand den Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2019 sowie die weiteren Perspektiven für das laufende Geschäftsjahr. Weiter beschäftigten sich die Teilnehmer der Sitzung mit der IT-Aufstellung von Bijou Brigitte. In diesem Zusammenhang setzte sich das Plenum mit unterschiedlichen Innovationen und Systemen auseinander, die zukünftig Prozesse optimieren und Effizienzpotenziale ausschöpfen sollen, sowie mit der IT-Sicherheit. Es besteht Einvernehmen, dass die Digitalisierung auch bei Bijou Brigitte eine zunehmende Rolle spielen wird. Erörtert wurde auch die Umsetzung der aufgrund gesetzlicher Vorgaben eingeführten neuen Kassensoftware in den verschiedenen Ländern.

Am 10. Dezember 2019 befassten sich die Teilnehmer der Sitzung mit der aktuellen Geschäftsentwicklung und der Hochrechnung 2019. Umfassend erörtert wurde anschließend die strategische Ausrichtung der Bijou Brigitte modische Accessoires AG und des Konzerns, um auch weiterhin die übergeordneten Unternehmensziele -

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Profitabilität und Wachstum - nachhaltig zu gewährleisten. Die gute finanzielle Ausstattung wird dabei als ein wichtiger Faktor für die gedeihliche Entwicklung angesehen. Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigten sich weiter intensiv mit der Jahresplanung 2020 sowie dem Mittelfristplan für die Jahre 2020 bis 2022.

Das Jahr 2020 hatte sich planmäßig zunächst sehr positiv angelassen. Es sind allerdings neue Entwicklungen eingetreten. Dem in China ausgebrochenen und sich von dort verbreitenden Corona-Virus wird ein erheblicher Einfluss auf die Weltwirtschaft zugemessen. Auch Bijou Brigitte kann sich dem nicht entziehen. In welchem Umfang und wie lange sich dies auswirken wird, kann per heute noch nicht abschließend beurteilt werden.

Corporate Governance

Die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und ihre Anwendbarkeit auf Bijou Brigitte waren auch im Berichtsjahr zentrale Themen. Vorstand und Aufsichtsrat der Bijou Brigitte modische Accessoires AG haben im Dezember 2019 eine aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben. Auf der Bijou Brigitte Group-Website unter www.group.bijou-brigitte.comim Bereich Corporate Governance ist die aktuelle Entsprechenserklärung dauerhaft zugänglich.

Interessenkonflikte

Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsrats- mitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, traten im Berichtsjahr 2019 nicht auf.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft, Hamburg, hat den vom Vorstand gem. § 315e HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungs- legungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss 2019 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Gleiches gilt für den nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss

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2019. Der Abschlussprüfer hat weiter bestätigt, dass das vom Vorstand nach § 91 Abs. 2 AktG etablierte Risikofrüh- erkennungssystem geeignet ist, um bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkennen zu können.

In der Bilanzsitzung am 23. April 2020 wurden die Jahresabschlussunterlagen sowie die Prüfungsberichte ausführlich behandelt. Diese lagen, zusammen mit dem Vorschlag für die Gewinnverwendung, fristgerecht vor der Sitzung allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Prüfung vor. Innerhalb der Sitzung erläuterten die Wirtschaftsprüfer die wesentlichen Ergebnisse der durchgeführten Prüfung und berichteten über Schwerpunkte und Besonderheiten. Auch für ergänzende Informationen stand der Wirtschaftsprüfer dem Aufsichtsrat zur Verfügung. Der Jahresabschluss wurde mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Der Jahresabschluss 2019 wurde nebst Lagebericht festgestellt und der Konzernabschluss mit Konzernlagebericht 2019 gebilligt. Unter Vorbehalt der Auswirkungen der Corona-Krise hatten Vorstand und Aufsichtsrat zunächst vorgeschlagen, der Hauptversammlung eine Dividende von 1,50 EUR je Aktie vorzuschlagen. Angesichts der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie, der sich noch nicht abzeichnenden Dauer und den Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der einzelnen Länder und damit auf Bijou Brigitte haben Vorstand und Aufsichtsrat zur Erhaltung der Liquidität in dieser Sitzung beschlossen, der Hauptversammlung die Aussetzung der Dividendenzahlung vorzuschlagen.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands für die gute Zusammenarbeit und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren hohen persönlichen Einsatz sowie das fortwährende Engagement im Geschäftsjahr 2019.

Hamburg, 23. April 2020

Der Aufsichtsrat

Dr. Friedhelm Steinberg

Vorsitzender

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Deutscher Corporate Governance Kodex

Bei Bijou Brigitte haben eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle einen hohen Stellenwert. Corporate Governance ist ein fester Bestandteil und gelebte Unternehmenskultur bei Bijou Brigitte.

Entsprechenserklärung der Bijou Brigitte modische Accessoires AG

Vorstand und Aufsichtsrat erklären gemäß § 161 AktG, dass die Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft den Empfehlungen des von der Regierungskommission am 7. Februar 2017 vorgelegten "Deutschen Corporate Governance Kodex" im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprach und diesen auch in Zukunft mit folgenden Ausnahmen entsprechen wird:

-3.8 Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat für den Aufsichtsrat eine D&O- Versicherung ohne Selbstbehalt abgeschlossen, da der Aufsichtsrat zwar einerseits ein wichtiges Kontroll- und Beratungsorgan ist, aber andererseits keinen unmittelbaren Einfluss auf das operative Geschäft hat.

  • 3.10 Die Berichterstattung über den Corporate Governance Kodex wird Bijou Brigitte ausschließlich nach Maßgabe der gesetzlichen Regelungen gemäß § 161 AktG vornehmen. Ein ausführlicher CorporateGovernance-Bericht erfolgt nicht. Erläuterungen eventueller Abweichungen von den Empfehlungen des Kodex erfolgen in der Entsprechenserklärung selbst.
  • 4.2.3 Die Vorstandsvergütung setzt sich im Rahmen des Vergütungssystems aus einer erfolgsunabhängigen und einer erfolgsabhängigen Vergütung zusammen. Die Grundzüge des Vergütungssystems werden im Konzernlagebericht und Konzernanhang gemäß § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB erläutert. Durch die Vertragsvereinbarung der Vorstandsverträge werden gegenseitige Rechte und Verpflichtungen definiert. Sollte die Zusammenarbeit mit einem Vorstandmitglied vor Vertragsende beendet werden, so können Abfindungszahlungen entstehen. Darüber hinaus sind keine weiteren Abfindungszusagen vereinbart. Eine Begrenzung der Abfindungsansprüche auf zwei Jahresgehälter würde den Sinn von Laufzeiten länger als zwei Jahre konterkarieren und ist rechtlich umstritten. Auf eine derartige Höchstgrenze(Abfindungs-Cap) wird daher verzichtet.
  • 5.1.2/5.4.1 Es besteht keine prinzipielle Altersgrenze für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Kompetenz und Leistungsfähigkeit sind aus unserer Sicht nicht von starren Altersgrenzen abhängig zu machen. Die Entscheidung bei der Auswahl geeigneter Kandidaten für Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt ausschließlich fachbezogen und anhand der Qualifikation. Daher wird auch keine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festgelegt. Im Rahmen des Gesetzes zur

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gleichberechtigen Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen wurde für Aufsichtsrat und Vorstand eine 0%-Quote festgelegt. Eine Zielgröße für die Frauenquote unter dem Vorstand wird lediglich für die erste Führungsebene festgelegt, da es keine zweite Ebene gibt. Für die erste Führungsebene wurde eine 30%-Quote als Mindestgröße festgelegt, da der Frauenanteil diese Quote bereits übertrifft. Der Aufsichtsrat wird zu einem Drittel von der Arbeitnehmerschaft und zu zwei Dritteln von den Anteilseignern des Unternehmens besetzt (Herr Dr. Friedhelm Steinberg, Herr Claus-Matthias Böge).

  • 5.3 Der Aufsichtsrat bildet keine fachlichen Ausschüsse und keinen Prüfungsausschuss. Alle für das Unternehmen wichtigen Fragen u. a. der Rechnungslegung, des Risikomanagements und der Compliance werden u. a. in den Aufsichtsratssitzungen von den Mitgliedern des Aufsichtsrats behandelt.
  • 5.4.6 Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der Bijou Brigitte modische Accessoires AG mit fixierten Beträgen geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine erfolgsorientierte Vergütung. Die Vergütung des Aufsichtsrats wird im Konzernanhang veröffentlicht.
  • 7.1.2 Der Konzernabschluss wird gemäß den gesetzlichen Vorgaben innerhalb von vier Monaten nach Geschäftsjahresende und der Halbjahresbericht innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Berichtszeitraums veröffentlicht. Der Konsolidierungskreis ist bei Bijou Brigitte durch das internationale Engagement umfangreich. Daher können die Empfehlungen des Kodex (Veröffentlichung des Konzernabschlusses binnen 90 Tagen nach Ende des Berichtszeitraumes) nicht eingehalten werden.
  • 7.1.3 Die Bijou Brigitte modische Accessoires AG hat derzeit kein Aktienoptionsprogramm. Diesbezüglich entfallen sämtliche Empfehlungen.

Die Entsprechenserklärung wird im Jahr 2020 an etwaige Änderungen und Entwicklungen angepasst.

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Vergütung des Aufsichtsrats und des Vorstands

Die Vorstandsvergütung wird in ihrer Höhe und Struktur vom Aufsichtsrat festgelegt. Es gibt bei Bijou Brigitte keinen separaten Personalausschuss.

Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus einem fest vereinbarten Grundgehalt, das in zwölf monatlichen Raten ausbezahlt wird.

Die erfolgsabhängige Vergütung besteht aus zwei Bestandteilen:

  • der variablen Tantieme, die sich am Vorsteuerergebnis des Konzerns (in den Verträgen definiert als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) im jeweiligen Geschäftsjahr orientiert,
  • dem variablen Langzeitbonus mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage, für den eine Obergrenze vereinbart wird (der variable Langzeitbonus orientiert sich am Steigerungserfolg des Vorsteuerergebnisses des Konzerns).

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung der Bijou Brigitte modische Accessoires AG mit fixierten Beträgen geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine erfolgsorientierte Vergütung.

Weitere Details hinsichtlich der Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sind dem Anhang und dem Lagebericht des jeweiligen Geschäftsjahres zu entnehmen.

Hamburg, im Dezember 2019

Bijou Brigitte modische Accessoires Aktiengesellschaft

Aufsichtsrat und Vorstand

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Bijou Brigitte AG veröffentlichte diesen Inhalt am 30 April 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 30 April 2020 08:03:16 UTC.

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