Zürich (awp) - In der Innerschweiz kommt es möglicherweise zu einem Zusammenschluss zweier Bergbahnen. Die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis und Brunni-Bahnen Engelberg haben entsprechende Gespräche aufgenommen. Gemeinsam wollen sie dem zunehmenden Wettbewerb anderer Tourismusdestinationen entgegentreten.

Ob die Gespräche zu einem Zusammenschluss führen werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch offen, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit. Die beiden Gebiete führen bereits heute einen Ticket-Pool.

Bei einer möglichen Fusion gehe es in erster Linie um die Stärkung der Destination Engelberg im sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb mit anderen Tourismusgebieten, sagte Brunni-Verwaltungsratspräsident Albert Infanger auf Anfrage von AWP. Mit einer koordinierten Vermarktung und zukunftsgerichteten Investitionen könnte sich Engelberg seiner Meinung nach im internationalen und nationalen Reisemarkt besser positionieren.

Die Verhandlungen würden jedoch nicht aus einer Notlage seitens der Brunni Bahnen heraus geführt, betonte Infanger. Brunni sei finanziell gesund, mache Gewinn und zahle gar eine Dividende.

Ausgang der Gespräche noch offen

Ein physischer Zusammenschluss der beiden Gebiete, beispielsweis mit einer Verbindungsbahn, sei indes topografisch nicht möglich, ergänzte Infanger. Das Angebot der Brunni-Bahnen mit ihrer Südlage stelle aber eine ideale Ergänzung zum Titlis dar, so Infanger weiter.

Zeitpunkt und Konditionen eines möglichen Zusammenschlusses seien noch offen, hiess es weiter. Die beiden Bergbahnunternehmen würden in diesem Zusammenhang zu gegebener Zeit weiter informieren.

Titlis zuversichtlich für das Gesamtjahr

Mit den Fusionsplänen veröffentlichten die Titlis Bahnen auch das Ergebnis des im per April abgeschlossenen Winterhalbjahrs. Im Zeitraum November 2017 bis Ende April 2018 verzeichnete das Unternehmen eine Steigerung der Gästezahl um 3,8 Prozent auf 619'384. Dabei wurde mit einem Plus von 6 Prozent bei den Schneesportler ein markanter Zuwachs verzeichnet.

Der Betriebsertrag nahm um 7,5 Prozent auf 37,1 Millionen zu und das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT kam bei 6,4 Millionen und damit 14 Prozent über dem Vorjahr zu liegen. Unter dem Strich schaute ein Gewinn von 5,5 Millionen nach 5,0 Millionen im Vorjahr heraus.

Für das Gesamtjahr rechnet die Gesellschaft mit einem Jahresergebnis über dem Vorjahr und über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. In die Wintersaison 2018/19 und das kommende Geschäftsjahr blickt Titlis "sehr zuversichtlich".

Die Brunni-Bahnen erzielten zuletzt einen Umsatz von 6,7 Millionen bei einer Gästezahl von rund 220'000 Personen, wie der Präsident der Bahn erklärte.

sig/rw