Zürich (awp) - Die Belimo-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2017 sowohl den Umsatz als auch den Gewinn klar gesteigert. Die im Vergleich zum Vorjahr höheren Ausgaben für Forschung & Entwicklung haben indes die operative Marge leicht geschmälert. Dennoch soll den Aktionären eine höhere Dividende ausbezahlt werden. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet das Unternehmen weiter steigende Umsätze.

Der Umsatz stieg um 8,7% auf 579,9 Mio CHF, entsprechend einem währungsbereinigten organischen Wachstum von 8,2%. Damit wurde das firmeneigene Ziel eines jährlichen organischen Wachstums über die Zyklen von 5 bis 7% übertroffen. Mit Blick auf die Regionen hat Belimo dabei überall klar zugelegt. Der Umsatzanteil von Europa belief sich auf 48%, während Amerika 39% und Asien/Pazifik 13% dazu beisteuerten, wie das im Bereich Antriebslösungen für Lüftungen und Wasseranwendungen tätige Unternehmen am Montag mitteilte.

STÄRKSTES WACHSTUM IN ASIEN

Die Marktregion Europa wuchs in Lokalwährungen um 8,1%. Gut entwickelt haben sich dabei insbesondere Deutschland, Polen, Italien und die Niederlanden und von den Produkten her gesehen Wasser- und Brandschutzanwendungen. Überdurchschnittlich war zudem der Umsatz mit innovativen Ventillösungen und auch mit der Einführung neuer Sensoren seien erste Erfolge erzielt worden. Die Region Amerika setzte 6,9% mehr um als im Vorjahr und in der Region Asien/Pazifik erreichte das Umsatzplus gar über 13%.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT legte 2017 um 6,5% auf 92,6 Mio CHF zu, wogegen die EBIT-Marge um 30 Basispunkte auf 16,0% zurückfiel. Die geringere Marge wird insbesondere mit einem höheren Aufwand für Forschung & Entwicklung begründet. Diese sollen auch künftig auf einem ähnlich hohen Niveau gehalten werden, wie CEO Lars van der Haegen an der Bilanzmedienkonferenz erklärte. Dadurch sollen auch künftig für Wachstumsinitiativen genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die F&E-Ausgaben sind 2017 um 60 Basispunkte auf 7,7% angestiegen.

HÖHERE DIVIDENDE

Der Reingewinn lag mit 77,5 Mio CHF um gut 11% über dem Vorjahr, entsprechend will Belimo auch eine um 10 CHF auf 85 CHF erhöhte Dividende auszahlen.

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 zeigt sich das Unternehmen grundsätzlich zuversichtlich. Das Wachstum der Gebäudetechnik-Branche dürfte sich dank der langfristigen Trends wie Urbanisierung, Energieeffizienz, Sicherheit und Digitalisierung und aufgrund der positiven Konjunkturprognosen weltweit gut entwickeln, heisst es.

"Die Chance, dass das Wachstum erneut mindestens im angestrebten Zielbereich von organisch +5 bis +7% liegt, ist hoch", sagte dazu VR-Präsident Hans Peter Wehrli.

SENSOREN ALS NEUES GESCHÄFTSFELD UND ASIEN IM FOKUS

Optimistisch hinsichtlich des Wachstums zeigte sich auch CEO Lars van der Haegen: "Wir haben in den vergangenen 20 Jahren ein gutes Wachstum erreicht. Und zur Sicherung des künftigen Wachstum haben wir fünf Initiativen lanciert." Einerseits will van der Haegen die Marktanteile von Belimo im Bereich der Klappenantriebe und Regelventile erhöhen. Andererseits soll das Geschäft mit Sensoren ausgebaut werden. Drittens liegt der Fokus auf neuen, intelligenteren Produkten unter dem Überbegriff Performance Devices, welche die Antriebe, Ventile und Sensoren kombinieren.

Ein vierter Fokus liegt auf der Region Asien/Pazifik, deren Anteil am Umsatz bisher lediglich 13% ausmacht. Hier wurden in China neue Verkaufspunkte eingerichtet. Und der letzte Punkt betrifft den Bereich Residential, also den Wohnungsbau, mit dem Belimo bislang erst 5% des Umsatzes erwirtschaftet.

An der Börse werden die Zahlen mit einem Minus der Aktie von 1,6% quittiert. Schwächer als erwartet ist insbesondere das Betriebsergebnis ausgefallen. Das Unternehmen hat allerdings bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass der verstärkte Aufwand für F&E die Marge temporär allenfalls leicht belasten könnte.

cf/tp