HAMBURG (awp international) - Der Nivea- und Tesa-Hersteller Beiersdorf hat seinen Umsatz im ersten Quartal deutlich steigern können. Wechselkurse wirkten sich dabei ebenso wie Zukäufe in der Klebstoffsparte Tesa positiv aus. Von Januar bis März zogen die Erlöse um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 1,95 Milliarden Euro an, wie der Konzern am Dienstag in Hamburg mitteilte. Aus eigener Kraft kletterte der Umsatz um 6,0 Prozent. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie des Dax-Unternehmens zog zu Handelsstart um gut 3 Prozent an und war somit der beste Wert im deutschen Leitindex.

Zu den hohen Erlösen trug vor allem das Geschäft in Afrika, Asien und Australien mit zweistelligen Wachstumsraten bei. Die Kernmarke Nivea sowie die medizinische Hautpflegemarke Eucerin und das Geschäft mit Pflastern der Marke Hansaplast entwickelten sich gut. Besonders stark war die Luxusmarke La Prairie, die rund 29 Prozent zulegte.

Der neue Beiersdorf-Chef Stefan De Loecker lobte den guten Jahresbeginn in den beiden Geschäftsbereichen Hautpflege (Consumer) und Klebstoffe (Tesa). "Consumer hat ein über der Marktentwicklung liegendes, breit abgestütztes Umsatzplus erreicht und Tesa konnte in einem teilweise schwierigen Umfeld weiter wachsen", sagte er und bestätigte die Prognosen des Unternehmens für das Gesamtjahr.

Analysten bescheinigten dem Konsumgüterkonzern einen starken Jahresstart. John Ennis von der US-Investmentbank Goldman Sachs betonte in einer ersten Reaktion das Wachstum der Hamburger aus eigener Kraft. Es habe die Erwartungen übertroffen. Zu verdanken sei dies dem Geschäft mit Konsumprodukten, während die Klebstoffsparte Tesa nicht ganz so gut abgeschnitten habe wie gedacht.

Martin Deboo, Experte vom Analysehaus Jefferies, zeigte sich optimistisch für das Gesamtjahr. Der Ausblick sei zwar nur bestätigt worden, doch gebe es bei Umsatz und Gewinn Potenzial nach oben.

Eine Delle gab es jedoch im Tesa-Geschäft in der Region Amerika. Das organische Umsatzwachstum ging hier um 6,4 Prozent zurück. Dafür machte das Unternehmen das unsichere Marktumfeld verantwortlich, insbesondere im Bereich Automotive. Der Konzern bietet für die Automobilindustrie Klebeprodukte an, die zum Beispiel bei der Befestigung von Anbauteilen oder zum Schutz beim Transport neuer Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Für 2019 erwartet Beiersdorf weiterhin ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von etwa 3 bis 5 Prozent und eine operative Umsatzrendite für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 14,5 Prozent. Ende Februar hatte Beiersdorf-Chef De Loecker ein grosses Investitionsprogramm angekündigt, wofür es zunächst Einschnitte bei der Rendite geben soll. Detaillierte Zahlen will der Konzern in seinem Halbjahresbericht am 6. August berichten./elm/mne/fba