FRANKFURT (dpa-AFX) - Etliche deutsche Börsenschwergewichte halten trotz Handelskonflikten und politischer Unsicherheiten einer Studie zufolge bislang Kurs. In der Summe steigerten die 16 Dax-Konzerne, die bis zum Mittwoch Zahlen für das dritte Quartal vorlegten, den Umsatz und den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit), wie aus einer Analyse des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht.

Der Umsatz der Konzerne - ohne Banken - stieg den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zusammengerechnet um 2 Prozent auf rund 200 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) verbesserte sich um 6 Prozent auf etwa 15,9 Milliarden Euro. Allerdings steigerten nur sechs Dax-Konzerne den operativen Gewinn. Neun mussten Einbußen hinnehmen. Der Kosmetikkonzern Beiersdorf machte keine Angaben.

Nach Einschätzung von EY-Experte Mathieu Meyer spricht wenig dafür, dass sich die Aussichten kurzfristig aufhellen - im Gegenteil: "8 der 30 Dax-Konzerne haben in diesem Jahr bereits ihre Gewinnprognosen zum Teil mehrfach zurückgeschraubt. Die Unternehmen stellen sich also offenbar auf schwierigere Zeiten ein", erläuterte das Mitglied der EY-Geschäftsführung.

Mit Gegenwind kämpfe vor allem die für die deutsche Wirtschaft so wichtige Automobilindustrie, unter anderem wegen der Auswirkungen der Dieselkrise und der Umstellung auf den neuen Abgas-Prüfstandard WLTP, der seit September in der EU gilt. Zudem lasse die weltweite Nachfrage nach Neuwagen nach.

Angesichts der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen schlügen sich die meisten Dax-Konzerne allerdings bemerkenswert gut, meinte Meyer. "Wir rechnen mit einem zufriedenstellenden Jahr 2018, auch wenn keine neuen Gewinnrekorde aufgestellt werden."/mar/DP/zb