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NECKARSULM (dpa-AFX) - Der IT-Systemanbieter Bechtle ist seit über 30 Jahren im Geschäft. Seit 2014 im TecDax, wird der Konzern nun bald auch im MDax notiert sein. Die wichtigsten Punkte für das Unternehmen, was die Experten sagen und wie es für die Aktie läuft:

DAS IST LOS BEI BECHTLE:

Bechtle ist auf der Überholspur: Ab dem 24. September zieht das TecDax-Unternehmen auch in die Riege der nach den neuen Index-Regeln 60 größten börsennotierten deutschen Unternehmen ein. Der IT-Konzern hat sich seit seiner Gründung 1983 im schwäbischen Heilbronn konstant weiterentwickelt. Neben Computerausrüstung vertreibt das Unternehmen IT-Dienstleistungen und bietet Firmen die Verwaltung und das Management der Systeme an.

2017 erzielte Bechtle einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro. Für 2018 hat Unternehmenschef Thomas Olemotz nach kräftigen Zuwächsen im zweiten Quartal die Latte etwas höher gelegt. Umsatz und Ergebnis sollen in diesem Jahr nun prozentual zweistellig wachsen. Schon vor zehn Jahren hatte Bechtle das Ziel ausgegeben, seinen Umsatz bis 2020 auf 5 Milliarden Euro zu steigern und eine operative Marge von 5 Prozent zu erreichen. Dabei will das Unternehmen vor allem von der Digitalisierungswelle in der Wirtschaft profitieren.

Durch Zukäufe und Übernahmen stärkt Bechtle seine Position als IT-Anbieter in Deutschland und Europa mit mittlerweile rund 8800 Beschäftigten. Anfang September hat Bechtle den französischen Anbieter Inmac Wstore von der US-Gruppe Systemax gekauft. Damit weitete Bechtle sein Geschäft im Online-Handel um knapp die Hälfte aus. In Frankreich gehört Bechtle damit nun zu den fünf größten IT-Unternehmen.

Zudem erweitert der Konzern stetig sein Netzwerk mit weltweiten Partnerschaften, etwa seit 2014 mit PC Connection in den USA sowie mit IT-Firmen in Japan, Mexiko, Brasilien und Australien. Mit seinem Partner Softline Group sicherte sich Bechtle im vergangenen Jahr Marktzugänge unter anderem in in Russland und der Türkei.

DAS SAGEN ANALYSTEN:

Von neun im dpa-AFX-Analyser vertretenen Experten raten fünf zum Kauf der Aktie, drei sprechen sich für Halten und einer für Verkaufen aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 86 Euro.

Zu den Pessimisten gehört die Privatbank Hauck & Aufhäuser, die zum Verkaufen rät und ihr Kursziel bei 61 Euro belässt. Analystin Alina Koehler hält die Aktie derzeit für zu anspruchsvoll bewertet.

Ganz anders sieht das das Analysehaus Kepler Cheuvreux, das sein Kursziel von 80 auf 98 Euro anhob und das Papier zum Kauf empfiehlt. Analyst Martin Jungfleisch rechnet damit, dass sich die soliden Wachstumstrends des IT-Dienstleisters fortsetzen. Er sieht Bechtle weiterhin als einen Gewinner von Marktanteilen.

DAS MACHT DIE AKTIE:

In den vergangenen zehn Jahren ging es für die Aktie relativ konstant bergauf. Seit Oktober 2008 vervielfachte das Papier seinen Wert von knapp fünf Euro auf zuletzt rund 90 Euro. 35 Prozent der Unternehmensanteile hält nach wie vor die Tochter von Firmen-Mitgründer Gerhard Schick, Karin Schick, obwohl sie im Dezember 2017 den Aufsichtsrat verließ. Allein in diesem Jahr bekam der Kurs zwischen Juli und September einen kräftigen Schub um rund 20 Euro nach oben.

Damit gewinnt Bechtle auch immer mehr Abstand zu dem Konkurrenten Cancom, dessen Aktienkurs sich bei rund 40 Euro und einer Marktkapitalisierung von 1,4 Milliarden Euro einpendelt. Bechtle ist an der Börse inzwischen insgesamt rund 3,8 Milliarden Euro wert./elm/stw/men