BERLIN (dpa-AFX) - Fahrverboten und Abgasskandal zum Trotz zeigt sich der deutsche Automarkt weiter robust. Fast 311 000 Pkw haben Autobesitzer im vergangenen Monat beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) angemeldet, wie die Zulassungsstelle am Freitag mitteilte. Das waren mit minus 1,1 Prozent zwar etwas weniger als im April des Vorjahres.

Insgesamt sei der Markt aber in guter Verfassung, betonte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit Blick auf die neuen Zahlen. "Wirtschaftliche Unsicherheiten in einigen europäischen Ländern - insbesondere durch den Brexit - führten seit Jahresbeginn zu einer schwächeren Nachfrage und wirkten sich vor allem auf die Pkw-Inlandsproduktion aus", heißt es in der Mitteilung. Auch der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) zieht insgesamt ein positives Fazit: "Trotz dieses Rückgangs liegt der Pkw-Markt damit auf dem zweithöchsten Niveau seit dem Jahr 2009."

Zum ersten Mal in diesem Jahr haben Autobesitzer in Deutschland auch wieder etwas weniger Diesel-Pkw angemeldet. Im April 2019 wurden laut KBA 0,9 Prozent weniger Dieselautos zugelassen als im Vorjahresmonat. Dennoch habe sich der Dieselmarkt insgesamt besser entwickelt als der Gesamtmarkt, betonte der VDIK mit Blick auf die Zahlen des KBA. Gut 104 000 Autos mit diesem Antrieb habe die Zulassungsstelle im vergangenen Monat neu registriert.

Zum Vergleich: Im April 2019 wurden knapp 184 000 benzinbetriebene Pkw und damit 5,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat neu zugelassen. Die Zahl der neu angemeldeten Elektroautos stieg demnach um 50,4 Prozent auf knapp 4800 neue Wagen. Die übrigen Anteile verteilen sich auf weitere alternative Antriebe wie Hybrid, Flüssig- oder Erdgas.

Über alle Fahrzeugklassen hinweg - etwa inklusive Lastwagen oder Motorräder - habe die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge im April dieses Jahres bei fast 376 000 gelegen, das waren 0,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Zuwächse gab es im April verglichen mit dem Vorjahresmonat vor allem bei Wohnmobilen (plus 39,8 Prozent), bei den SUV genannten Stadtgeländewagen (plus 18,2 Prozent) und bei anderen Geländewagen (plus 10,4 Prozent). Einen besonders deutlichen Rückgang verzeichneten Wagen der oberen Mittelklasse (minus 20,5 Prozent).

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hebt vor allem die Entwicklung des Gebrauchtwagengeschäfts positiv hervor: Mehr als 634 000 Autos hätten im April den Besitzer gewechselt, 2,4 Prozent mehr als im April 2018./juc/DP/he