Handelsminister Wilbur Ross sagte dem Sender CNBC am Dienstag, es gebe ein Ungleichgewicht im Handel mit Autos und Autoteilen zulasten seines Landes. "Es ist ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil der europäischen Situation", betonte Ross. "Wenn wir das Auto- und Autoteile-Handelsdefizit und das chinesische Handelsdefizit nicht beheben, werden wir es nicht schaffen." Der Zeitpunkt zur Einführung solcher Sonderabgaben hänge davon ab, was in den Verhandlungen herauskomme.

Durch die Zölle sollten die Unternehmen dazu bewegt werden, mehr Autos und andere Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten herzustellen. Die USA importiere zwar nicht viele Autos aus China, beziehe von dort allerdings Autoteile, sagte Ross. "Es ist ein sehr, sehr kompliziertes Bild, aber wir bewegen uns in einem sehr bewussten und sehr geordneten Tempo."

US-Präsident Donald Trump hatte am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping einen Burgfrieden vereinbart, um den von ihm angezettelten Handelsstreit beizulegen. Dies wurde als gutes Signal gewertet, dass auch der Streit mit der EU beigelegt werden könnte. Trump hat Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf Autoimporte aus der EU angedroht, was vor allem die deutschen Hersteller treffen würde.

Spitzenmanager von Daimler, Volkswagen und BMW führen am Dienstag Gespräche mit der US-Regierung in Washington. Dabei wollen die Konzerne ihre Investitionspläne und ihre Bedeutung als wichtige Arbeitgeber in den USA in den Vordergrund stellen. Sie hoffen, dass die angedrohten Sonderzölle noch verhindert werden können. Formal haben sie dafür zwar kein Verhandlungsmandat. Konkrete Verabredungen über Handelsfragen müssten von der EU-Kommission getroffen werden. Die Konzerne setzen daher darauf, die Stimmung zwischen ihnen und der US-Regierung durch direkte Kontakte zu verbessern.