BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Spitzentreffen zu weiteren Maßnahmen gegen Diesel-Fahrverbote in Städten haben die Grünen der Bundesregierung mangelndes Durchgreifen gegenüber der Autobranche vorgeworfen. "Dass zum x-ten Mal ein Dieselgipfel ohne substanzielle Ergebnisse zu Ende geht, ist der finale Offenbarungseid der Bundesregierung vor den Interessen der Autobosse", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wollten den deutschen und ausländischen Konzernen nicht die Daumenschrauben anlegen. Dabei könnten sie Bußgelder für Pkw mit illegaler Abgasreinigung verhängen. "Diese Drohung dürfte ganz schnell zu einer Kooperation der Hersteller führen, weil dies noch teurer als eine Hardware-Nachrüstung werden würde", sagte Krischer.

Merkel war am Sonntag mit den Chefs der deutschen Autokonzerne im Kanzleramt zusammengekommen. Scheuer sagte, nun solle bis Ende der Woche Klarheit über mögliche weitere Maßnahmen geschaffen werden. Erste Priorität habe die Flottenerneuerung - also Anreize dafür, dass mehr Besitzer alter Diesel ihren Wagen abgeben und einen saubereren neuen kaufen. Gesprochen worden sei auch über Hardware-Nachrüstungen./sam/DP/zb