FRANKFURT/WIESBADEN (dpa-AFX) - Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) hat das Gerichtsurteil zur Einführung eines Dieselfahrverbots in der Stadt bedauert. "Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge stellen einen Einschnitt in das städtische Gesamtverkehrssystem in einem bisher nicht bekannten Ausmaß dar", sagte er. "Sie treffen letztlich die Menschen, die im Vertrauen auf die Aussagen der Hersteller eine vermeintlich umweltfreundliche Wahl getroffen haben." Die Kommune müsse nun "die Versäumnisse der Automobilindustrie und auch die Versäumnisse der Bundesregierung ausbaden", kritisierte er.

Vom Land Hessen erwarte die Stadt nun auf der Basis der noch ausstehenden schriftlichen Urteilsbegründung die rasche Fortschreibung des Luftreinhalteplans in enger Abstimmung mit Frankfurt. "Von der Bundesregierung erwarten wir schnelle Entscheidungen zur Hardware-Nachrüstung der Dieselfahrzeuge auf Kosten der Autoindustrie", sagte der Frankfurter Verkehrsdezernent.

Frankfurt ist die erste Stadt in Hessen mit einem Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Die Einführung des Verbots hatte das Verwaltungsgericht Wiesbaden am Mittwoch nach einer mündlichen Verhandlung entschieden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte wegen der Überschreitung von Stickoxidgrenzwerten geklagt./sat/DP/stw