"Aktuell weiß noch keiner, ob und wie es uns gelingen kann, die im Dezember in Brüssel beschlossenen C02-Reduktionsziele für Pkw von 37,5 Prozent bis 2030 zu erreichen", sagte Zetsche am Donnerstag in Berlin. Dasselbe gelte für die diskutierten CO2-Einspar-Vorgaben für Lkw.

Das Unternehmen müsse die Themen Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung "ausbalancieren". Dies sei bei der Entscheidung des Europäischen Parlaments nicht gelungen. "Man könnte den Eindruck gewinnen, dass hier bewusst in Kauf genommen wird, diese Balance zu stören", kritisierte Zetsche die Entscheidungen in der EU. Auf jeden Fall werde die Mobilität verteuert. Zetsche warnte in diesem Zusammenhang davor, dass dies Protestbewegungen wie die Gelbwesten in Frankreich nach sich ziehen könne. Zugleich kündigte der Daimler-Chef an, dass der Stuttgarter Autobauer bis 2020 zehn Milliarden Euro in den Ausbau seiner E-Flotte stecken wolle. Bis 2022 solle das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifiziert werden.

Das Europäsche Parlament hatte eine CO2-Reduktion beschlossen, die nicht für einzelne Fahrzeugmodelle gilt, sondern für den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der gesamten Flotte eines Herstellers. Die CO2-Reduktion soll der EU helfen, die Pariser Klimaziele, die eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 vorsehen, zu erfüllen.