WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, hält Diesel-Fahrverbote in Darmstadt für sehr wahrscheinlich. "Selbst wenn es streckenbezogene Fahrverbote gibt, muss die Stadt sicherstellen, dass auch auf den Umgehungsstrecken die Werte nicht überschritten werden", sagte Resch am Mittwoch vor der Verhandlung des Verwaltungsgerichts in Wiesbaden zu möglichen Verboten in Darmstadt. Daher könnte das Urteil laut Resch auch auf ein Fahrverbot innerhalb einer Zone hinauslaufen. Hier käme die Umweltzone in Frage, aber auch eine individuell festgelegte Zone.

Nach Frankfurt und Mainz wäre Darmstadt die dritte Stadt im Rhein-Main-Gebiet, für die ein Gericht ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge verhängt. Die DUH will erreichen, dass der EU-Grenzwert für das gesundheitsschädliche Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft eingehalten wird. Mit einem Urteil wird noch am Mittwoch gerechnet.

"Die Grenzwerte werden seit acht Jahren in Darmstadt überschritten", sagte Heiko Nickel, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland. Der Club unterstützt die Klage der DUH. Nickel begrüßte die Pläne der Stadt. "Das Gericht muss jetzt entscheiden, ob das ausreicht oder nicht." Wichtig sei, dass die Maßnahmen auch umgesetzt würden. Die Stadt Darmstadt hofft mit ihrem "Green City Plan" Fahrverbote verhindern zu können./wib/DP/stk