Sie sollen jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, wie die beiden Autobauer am Mittwoch mitteilten. Im Carsharing haben die beiden Unternehmen zusammen 20.000 Fahrzeuge und zählen mehr als vier Millionen Kunden in 31 Städten weltweit. Auch die anderen Mobilitätsdienste der beiden Konzerne wie die Daimler-Taxi-App mytaxi werden in das Gemeinschaftsunternehmen eingebracht. "Im Wettstreit um die besten Premium-Fahrzeuge bleiben wir Wettbewerber", betonte BMW-Chef Harald Krüger allerdings.

Durch die Zusammenlegung ihrer Carsharing-Geschäfte wollen BMW und Daimler Konkurrenten wie dem Fahrdienst-Anbieter Uber Paroli bieten. "Als Pioniere des Automobilbaus werden wir nicht anderen das Feld überlassen, wenn es um die urbane Mobilität der Zukunft geht", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Es werde künftig mehr Menschen als heute geben, die in den Städten auf ein eigenes Auto verzichten, aber trotzdem sehr mobil sein möchten.

Daher wollen viele Autobauer weg vom reinen Verkauf von Fahrzeugen hin zum Angebot von Dienstleistungen rund ums Auto. Allerdings verdienen die Firmen bisher kaum etwas an der Kurzzeitmiete. Autobauer sehen im Carsharing auch einen Einstieg für potenzielle Kunden, die so Fahrzeuge testeten und sich später für ein eigenes entschieden.

BMW und Daimler arbeiteten schon seit vergangenem Jahr an der Zusammenlegung ihrer Mobilitätstöchter, die neben dem Carsharing auch Taxivermittlung, Mitfahrgelegenheiten, Parkplatz- und Ladesäulensuche anbieten. In den vergangenen Monaten hatten sie ihre bisherigen Partner aus DriveNow und Car2Go herausgekauft, um freie Hand zu haben. Daimler übernahm vom französischen Autovermieter Europcar dessen Minderheitsanteil an Car2Go, BMW erwarb die Sixt-Anteile an DriveNow. Der bayerische Autovermieter hatte danach angekündigt, Daimler und BMW künftig beim Carsharing Konkurrenz zu machen.

Sollten die Kartellbehörden in diesem Jahr grünes Licht geben, würde sich das auf die Bilanz von Daimler und BMW positiv auswirken. Statt eines Betriebsgewinns (Ebit) auf dem Niveau des Vorjahres prognostiziert Daimler nun ein Ebit leicht über dem Vorjahreswert. Auch BMW rechnet in diesem Fall mit einem leichten Anstieg des Vorsteuerergebnisses statt einer bisher erwarteten Stagnation. Auf die Ebit-Marge im Segment Automobile hätte die Fusion keinen Einfluss.

Unternehmen in diesem Artikel : Bayerische Motoren Werke, Daimler